Die Neuwagenzulassungen in der EU sind zu Jahresbeginn weiter gestiegen. Verkauft wurden knapp 852.000 Autos, das waren rund zwölf Prozent mehr als im Januar 2023 - als der Absatz allerdings sehr schwach war. Die Zulassungen liegen weiterhin deutlich unter den Zahlen von 2019 vor der Corona-Krise. Der Marktanteil der Elektroautos sank im Januar auf rund elf Prozent; 2023 hatte er 14,6 Prozent erreicht.
Vor allem in Deutschland legten die Neuzulassungen im Januar kräftig um rund 19 Prozent zu, wie der europäische Herstellerverband Acea in Brüssel am Dienstag mitteilte. Dieser starke Anstieg sei allerdings vor allem auf das sehr niedrige Vorjahresniveau zurückzuführen und werde sich in den kommenden Monaten nicht fortsetzen, lautete die Einschätzung von Autoexperte Constantin Gall von der Wirtschaftsberatungsgesellschaft EY.
Knapp 93.000 reine Elektroautos wurden im Januar in der EU neu zugelassen. Das waren rund 29 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Die vier größten Märkte für E-Autos in der EU sind Deutschland, Frankreich, die Niederlande und Belgien; dort wurden 66 Prozent aller neuen E-Autos zugelassen. Der Absatz von Hybrid-Autos legte um 23,5 Prozent auf rund 245.000 zu, diese Autos haben damit einen Marktanteil von knapp 29 Prozent in der EU. Autos mit Verbrennermotor, die Benzin oder Diesel tanken, haben weiterhin einen Marktanteil von fast 49 Prozent.
"In den meisten Ländern sind Elektroautos nach wie vor ein Nischenprodukt: In immerhin 14 EU-Ländern lag der Elektro-Marktanteil im Januar unter zehn Prozent", erklärte Autoexperte Gall. In Deutschland habe das abrupte Aus für die Umweltprämie potenzielle Käuferinnen und Käufer massiv verunsichert und werde dazu führen, dass viele Neuwagenkäufer sich nun doch noch einmal für einen Verbrenner entscheiden würden.
Der Experte erwartet, dass der EU-Neuwagenmarkt in diesem Jahr voraussichtlich nur leicht wachsen wird. Der geringen Kaufneigung der Kunden versuchten die Autohersteller mit Rabatten zu begegnen: "Wir sehen die Anfänge einer massiven Rabattschlacht", erklärte Gall. Ob dies die Kundinnen und Kunden wieder verstärkt in die Autohäuser locken werde, bleibe aber abzuwarten. © AFP
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