- Ein 24-jähriger Geflüchteter geht in Würzburg mit einem Messer wahllos auf Menschen los.
- Mehrere Passanten beweisen Zivilcourage und stellen sich dem Mann entgegen.
- Darunter ist auch ein Geflüchteter.
Am Freitagnachmittag hat ein 24-jähriger Geflüchteter in Würzburg drei Frauen mit einem Messer getötet. Sieben weitere Menschen wurden verletzt, fünf davon schwer. Mehrere Passanten griffen ein und attackierten den Mann, wodurch sie womöglich noch weitere Opfer verhinderten. Ein Mann ging mit einem Besen auf den 24-Jährigen los, andere griffen zu Stühlen.
Unter den Helfern war auch ein Geflüchteter, der in einer Asylbewerberunterkunft lebt, wie der "Bayerische Rundfunk" berichtet. Der Kurde und iranische Staatsbürger kam am Freitag zufällig am Tatort vorbei und stellte sich dem Täter entgegen. Auf einem Video in den sozialen Netzwerken ist zu sehen, wie er den 24-Jährigen mit einer Tasche in der Hand abwehrt.
Markus Söder wendet sich persönlich an Geflüchteten
Als der bayerische Ministerpräsident Markus Söder am Sonntagnachmittag am Tatort einen Kranz niederlegte, wendete er sich auch persönlich an den Mann: "Danke, dass Sie den Mut haben, sich zu engagieren, auch unter der Inkaufnahme von eigener Gefahr, anderen zu helfen. Ohne dass sie scheinbar verpflichtet sind." So schlimm dieser Tag auch gewesen sei, sei dies doch ein kleiner Hoffnungsschimmer.
Dem BR zufolge möchte
Täter von Würzburg war zeitweise in einer Psychiatrie
Der Verdächtige sitzt nach der Tat wegen dreifachen Mordes, versuchten Mordes und gefährlicher Körperverletzung in sechs Fällen und vorsätzlicher Körperverletzung in einem weiteren Fall in Untersuchungshaft. Der 24-Jährige war schon vor der Tat wegen Bedrohung und Beleidigung polizeibekannt, er kam deshalb zeitweise sogar in eine Psychiatrie.
Unklar ist bisher noch, ob islamistische Einstellungen zur Tat beigetragen haben könnten. Ermittler hatten in dem Obdachlosenheim, in dem der Mann zuletzt lebte, Schriftmaterial gefunden, das Hassbotschaften enthalten soll. Das Material wurde sichergestellt, für die Auswertung müssen die Unterlagen aber erst übersetzt werden, ebenso wie Nachrichten auf den Handys des Mannes. (ff)
Verwendete Quellen:
- Bayerischer Rundfunk: Held von Würzburg: Iraner stellte sich Täter entgegen
- dpa
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