Im vergangenen Sommer sorgte der Skandal um Sexualverbrechen des US-Unternehmers Jeffrey Epstein für weltweites Entsetzen. Jetzt ist seine frühere Partnerin Ghislaine Maxwell festgenommen worden - für den britischen Prinz Andrew dürften das unangenehme Neuigkeiten sein.
Die frühere Partnerin von Jeffrey Epstein, dem Sexualverbrechen vorgeworfen wurden und der sich dann im Gefängnis umbrachte, ist in den USA festgenommen worden. Ghislaine Maxwell solle noch am Donnerstag vor einem Richter in den USA erscheinen, wie das FBI mitteilte. Der 58-Jährigen werde vorgeworfen, Epstein dabei geholfen zu haben, Minderjährige zu missbrauchen.
Maxwell hatte jedes Wissen über Epsteins Machenschaften und jede Beteiligung daran zuvor zurückgewiesen. Über ihren Aufenthaltsort seit dem weltweiten Bekanntwerden des Skandals im vergangenen Sommer hatte es viele Spekulationen gegeben, nun wurde sie im nordöstlichen US-Bundesstaat New Hampshire festgenommen.
Maxwell soll Mädchen zu sexuellen Aktivitäten gedrängt haben
Die Vorwürfe gegen sie bezögen sich auf die Jahre 1994 bis 1997, sagte die New Yorker Staatsanwältin Audrey Strauss bei einer Pressekonferenz. Maxwell habe zu Epsteins "engsten Verbündeten" gehört und eine "entscheidende Rolle" bei seinen Machenschaften gespielt. Der Missbrauch habe hauptsächlich in Epsteins Anwesen in New York, Palm Beach und Santa Fe sowie in Maxwells Wohnsitz in London stattgefunden. Maxwell, Tochter des britischen Verlegers Robert Maxwell (1923-1991), soll Geschäftspartnerin und eine Zeit lang auch Freundin von Epstein gewesen sein.
Epstein war vorgeworfen worden, Dutzende Minderjährige missbraucht und zur Prostitution gezwungen zu haben. Viele Frauen, die Epstein Sexualverbrechen vorwerfen, werfen Maxwell eine Mittäterschaft vor. In der Anklageschrift heißt es nun, Maxwell habe versucht, sich mit jungen Mädchen und Frauen anzufreunden, und sie dann zu sexuellen Aktivitäten mit Epstein zu drängen. Bei einigen Missbrauchshandlungen sei sie selbst dabei gewesen und habe aktiv teilgenommen.
Britischer Prinz Andrew soll ebenfalls Minderjährige missbraucht haben
Auch der britische
Andrew hat die Vorwürfe bislang strikt zurückgewiesen und ist von den US-Ermittlern zur Aussage eingeladen worden. "Wir würden es weiter sehr gerne sehen, wenn er zu uns käme und mit uns sprechen würde", sagte Staatsanwältin Strauss bei der Pressekonferenz. "Unsere Türen bleiben offen."
Am Donnerstagabend hieß es aus dem Umfeld Andrews man sei "verblüfft, angesichts dessen, dass wir zwei Mal mit der US-Justiz im vergangenen Monat kommuniziert haben". (ash/dpa)
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