Nach dem Tod eines 22-Jährigen in Köthen in Sachsen-Anhalt kommen weitere Ermittlungsergebnisse ans Licht. Laut Landesjustizministerin Anne-Marie Keding ist der Mann nicht an Tritten oder Schlägen gegen den Kopf gestorben. Der 22-Jährige hatte sich mit zwei afghanischen Staatsbürgern gestritten und war kurz darauf gestorben.

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Nach dem tödlichen Streit zwischen zwei Männergruppen in Köthen schließen die Ermittler Tritte oder Schläge gegen den Kopf als Ursache für den Tod eines 22 Jahre alten Mannes aus.

Derartige Verletzungen hätten nicht festgestellt werden können, sagte Sachsen-Anhalts Justizministerin Anne-Marie Keding (CDU) am Montag in Magdeburg. Der Mann sei an akutem Herzversagen gestorben. Eine schwere Vorerkrankung sei bestätigt.

Den genauen Ablauf des Geschehens ließen die Behörden weiter offen. Die Tat sei noch keine 48 Stunden her und man sei mitten in den Ermittlungen, sagte der Leitende Oberstaatsanwalt aus Dessau-Roßlau, Horst Nopens. "Wir können nur wiedergeben, was wir sicher wissen."

Nach bisherigen Erkenntnissen der Ermittler kam es in der Nacht zu Sonntag an einem Spielplatz in Köthen zu einem Streit zwischen mindestens zwei afghanischen Staatsbürgern auf der einen und mindestens zwei deutschen Staatsbürgern auf der anderen Seite. Am Ende war der 22-Jährige tot.

Verdächtige sitzen in U-Haft

Die beiden 18 und 20 Jahre alten Afghanen sitzen wegen des Verdachts der Körperverletzung mit Todesfolge in Untersuchungshaft.

Der Fall hatte in Köthen Bestürzung ausgelöst. Neben einem Gottesdienst in der Kirche gab es am Abend auch eine Spontandemonstration mit 2.500 Teilnehmern. Dafür hatten rechte Gruppen mobilisiert.

Bei dem sogenannten Trauermarsch hat die Polizei zunächst zehn Anzeigen aufgenommen. Es werde wegen des Verdachts der Volksverhetzung, der Beleidigung, Verstößen gegen das Versammlungsrecht sowie einer Körperverletzung gegen Pressevertreter ermittelt, sagte Sachsen-Anhalts Landespolizeidirektorin Christiane Bergmann.

Köthens Oberbürgermeister Bernd Hauschild (SPD) hat sich geschockt über Gewaltaufrufe bei den Protesten gezeigt. Er rief deshalb am Montag abermals zu Besonnenheit auf.

Für Montagabend hat die AfD eine weitere Veranstaltung in Köthen angekündigt. (ska/dpa)  © dpa

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