In der Nähe von Potsdam steht der Wald in Flammen. Die Polizei sperrte die Autobahn 9 und forderte die Bewohner der umliegenden Ortschaften auf, sich auf eine mögliche Evakuierung vorzubereiten.
In der Nähe des Autobahndreiecks Potsdam steht seit Donnerstagnachmittag ein größeres Stück Wald in Flammen. Die Polizei sperrte die Autobahn A9 vom Autobahndreieck in Richtung Leipzig, wie das Polizeipräsidium mitteilte.
Auch eine Sperrung der Gegenrichtung werde erwogen, sagte ein Sprecher. Autofahrer wurden gebeten, die Region weiträumig zu umfahren.
Nach Angaben der örtlichen Feuerwehr sieht es so aus, als würden die Bewohner um eine Evakuierung herumkommen.
Endgültige Entwarnung könne aber noch nicht gegeben werden.
Unterstützung aus dem Havelland soll die seit Stunden gegen die Flammen ankämpfenden Feuerwehrmänner ablösen. Anwohner in unmittelbarer Nähe des Brandes sollten Fenster und Türen schließen. In dem Gebiet brennen etwa 90 Hektar Wald.
Die Polizei ist mit Hubschraubern im Einsatz.
Rauchsäule "weithin sichtbar"
In einer Warnmeldung des BBK war von einem "großen Waldbrand" zwischen den Orten Fichtenwalde und Beelitz-Heilstätten die Rede. Die Rauchsäule sei "weithin sichtbar", mehrere Feuerwehreinheiten seien bereits vor Ort.
Aufgrund der anhaltenden Sommerhitze ist die Waldbrandgefahr in Brandenburg derzeit extrem hoch, die Behörden riefen in dem von ausgedehnten Kiefernwäldern bedeckten Bundesland die höchste Warnstufe aus. Es kam dort jüngst bereits zu größeren Waldbränden.
Evakuierung nicht ausgeschlossen
Ständig wechselnde Winde erschwerten die Löscharbeiten, so dass eine Evakuierung weiter nicht ausgeschlossen werden könne. Vize-Landrat Christian Stein (CDU) zeigte sich am Abend aufgrund der Bilder und Nachrichtenlage allerdings optimistisch, dass auf eine solche Maßnahme verzichtet werden könne. Darüber sollte endgültig noch vor Einbruch der Dunkelheit entschieden werden.
Fichtenwalde, ein Ortsteil der Spargelstadt Beelitz, zählt rund 2800 Einwohner. Von einer Evakuierung könnten laut Ortsvorsteher Tilo Köhn etwa 200 bis 300 Bewohner betroffen sein.
Autofahrer sitzen stundenlang fest
Der Waldbrand machte umfangreiche Autobahnsperrungen notwendig - sowohl an der Autobahn 9 von Berlin nach Leipzig als auch zeitweise am Berliner Ring, wie die Polizei mitteilte. Die Staus zogen sich bis zur Autobahn 2, die Magdeburg mit Berlin verbindet.
Teils saßen Autofahrer stundenlang in Staus auf Autobahnen oder Umgehungsstraßen, auch die Potsdamer Innenstadt war am Abend weitgehend dicht. Die Polizei kümmerte sich um die Versorgung festsitzender Autofahrer. Die Sperrungen wurden notwendig, weil dichte Rauchschwaden eine Gefahr darstellten. Zudem sollte der Weg für die Einsatzkräfte der Autobahn freigehalten werden. Die rund 50 Hektar brennender Wald würden an mehreren Seiten von Autobahnen und der Trasse einer Gasleitung begrenzt, sagte Stein weiter.
Seit Tagen höchste Waldbrandgefahr
Nach Angaben des Waldbrandschutzbeauftragten Raimund Engel war das Feuer aus unbekannter Ursache seitlich der Autobahn 9 entstanden. Anschließend habe es sich westlich vom Beelitzer Ortszentrum rasend schnell ausgebreitet, sagte er der dpa. Zunächst war von rund 90 Hektar betroffener Wald die Rede.
Bereits seit Tagen herrscht in weiten Teilen Brandenburgs höchste Waldbrandgefahr - wie auch anderenorts in Deutschland.
(dpa/afp/dpa)
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