Bislang war der jüngste Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest auf Osteuropa beschränkt. Nun werden aus Belgien die ersten Fälle gemeldet - nur 60 Kilometer von der deutschen Grenze entfernt.
Die Afrikanische Schweinepest ist nun auch in Westeuropa aufgetaucht: Nur 60 Kilometer entfernt von der deutschen Grenze sind in Belgien Fälle festgestellt worden. Das teilte das Bundeslandwirtschaftsministerium am Donnerstag mit. Demnach wurde die Seuche bei tot aufgefundenen Wildschweinen im Dreiländereck von Frankreich, Luxemburg und Belgien nachgewiesen.
Betroffen von der Afrikanischen Schweinepest (ASP) sind bereits acht osteuropäische Staaten sowie Russland. In Rumänien hat die Seuche das größte Ausmaß seit dem Zweiten Weltkrieg erreicht. Bisher gibt es noch keinen Fall in Deutschland, doch mit der Zunahme der Nachweise wächst das Risiko.
Die Afrikanische Schweinepest ist eine schwere Virusinfektion, die ausschließlich Schweine, also Wild- und Hausschweine, betrifft und für sie tödlich sein kann. Für den Menschen ist sie ungefährlich.
Klöckner: "Sind gut vorbereitet"
Bundeslandwirtschaftsministerin
Niedersachsens Agrarministerin Barbara Otte-Kinast (CDU) sagte: "Wir haben es nun mit einer handfesten Bedrohung vor der Haustür zu tun. Den Ausbruch der Schweinepest so dicht an der deutschen Grenze nehmen wir sehr ernst." Prävention habe die höchste Priorität. "Wir haben alle Gesetze auf den Weg gebracht, um die Gefährdung durch ASP zu bekämpfen." Die nordrhein-westfälische Umwelt- und Landwirtschaftsministerin Ursula Heinen-Esser (CDU) bekräftigte: "Wir sind in Nordrhein-Westfalen gut gerüstet." ASP sei nun auch im Westen Europas angekommen.
Europaweit waren bis Ende August mehr als 4800 Fälle von Afrikanischer Schweinepest bei Wildschweinen und in Hauschweinbeständen gemeldet worden - rund 700 mehr als im gesamten Vorjahr. In Rumänien waren dem Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) zufolge inzwischen mehr als 780 Schweinehaltungen betroffen, die Lage im Land gilt als besonders kritisch. Da es keinen Impfstoff gegen die Seuche gibt, müssen Experten zufolge die klassischen Bekämpfungsmethoden wie die Einrichtung von Sperrgebieten, die Tötung infizierter Bestände sowie die gezielte Jagd auf Wildschweine greifen. © dpa
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