Am 4. Mai 2019 eskaliert eine Hochzeit in Aalen. Mehrere Anwohner berichten von Verkehrsbehinderungen, Böllern und sogar Schüssen. Als die Polizei eintrifft, ist alles bereits vorbei. Nun sind Videos der Feier im Netz aufgetaucht und die Polizei ermittelt. Ein Flyer soll künftig ähnliche Probleme verhindern.
Mit einem Flyer will die Polizei in Baden-Württemberg künftig die Eskalation von Hochzeiten verhindern. Das berichtet die "Bild"-Zeitung.
Infobroschüre über Dos und Don'ts beim Hochzeitskorso
In der Infobroschüre, die bereits in den Standesämtern ausliegen soll, erfährt das Brautpaar, welche Aktionen von der Polizei bei einem Hochzeitskorso verfolgt werden: So wird darauf hingewiesen, dass das Mitführen und Abfeuern von Waffen, das Zünden von Pyrotechnik sowie gefährliches Verhalten im Straßenverkehr – wie riskante Bremsmanöver oder Driften und das blockieren der Fahrbahn für Fotos – von der Polizei konsequent geahndet werden.
Damit folgte Baden-Württemberg dem Vorbild von Nordrhein-Westfalen. Hier wurde eine ähnliche Broschüre (PDF) bereits Anfang Juni in Umlauf gebracht.
Immer wieder war es in der Vergangenheit zu ausufernden Hochzeitskorsos mit Verkehrsgefährdungen und Straftaten gekommen.
Ermittlung nach Zwischenfall in Aalen im Mai
Bei einer Hochzeit vom 4. Mai 2019 in Aalen nimmt die Polizei deswegen nun erneut Ermittlungen auf: Beim örtlichen Polizeirevier waren damals mehrere Anrufe von Anwohnern eingegangen, wonach es anlässlich einer Hochzeit zu Verkehrsbehinderungen kommen würde. Auch Schüsse seien zu hören gewesen. Das konnte jedoch beim Eintreffen der Streife nicht bestätigt werden. Konkrete Zeugenaussagen hätten damals nicht vorgelegen.
Nun sind im Internet Videos der Feier aufgetaucht, welche die Verstöße eindeutig zu dokumentieren scheinen. Es sind Teilnehmer der Hochzeitsgesellschaft zu sehen, die mit Schusswaffen in die Luft schießen. Das Polizeirevier Aalen habe diesbezüglich in Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft nun die Ermittlungen aufgenommen. (mgb)
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