• Ein Fotograf hat in der Türkei ein Projekt ins Leben gerufen, das an die Kinder erinnern soll, die bei der Erdbebenkatastrophe ums Leben kamen.
  • An Trümmern zerstörter Gebäude binden freiwillige Helfer farbige Luftballons fest.

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Freiwillige Helfer erinnern mit einer emotionalen Aktion in Hatay in der Türkei an die bei der Erdbebenkatastrophe verstorbenen Kinder. Unter den Anweisungen des Fotografen Ogun Sever Okur kletterten Helfer auf Schuttberge und befestigten die Ballons an Metalldrähten, die aus den Trümmerhaufen ragten. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters.

"Ich wollte, dass diese Aktion 'Mein letztes Geschenk an die Kinder' genannt wird", sagte Okur laut der BBC. Er nannte das Projekt "unsere letzte Pflicht" gegenüber den verstorbenen Kindern, die er als "Engel" bezeichnete. "Glauben Sie mir, jedes Mal, wenn wir einen Luftballon anbinden, schmerzt mein Herz."

Die Helfer hätten bisher zwischen 1.000 und 1.500 Ballons an den Trümmern befestigt. Okur kündigte an, weiterzumachen, "bis wir alle Teile der Stadt und jedes Haus der Kinder erreicht haben, die ihr Leben verloren haben".

Nach Erdbeben: Mehr als 48.000 Tote in der Türkei und Syrien

Die Zahl der Todesopfer ist mehr als zwei Wochen nach der Erdbeben-Katastrophe in der Türkei auf 42.310 gestiegen. Das teilte die türkische Katastrophenschutzbehörde Afad am Dienstag mit. In Syrien sind bisher rund 5.900 Tote im Zusammenhang mit den verheerenden Beben am 6. Februar gezählt worden. Die Zahlen werden nur noch unregelmäßig aktualisiert.

Nach zwei weiteren starken Beben in der südosttürkischen Provinz Hatay am Montagabend wurden aus der Türkei sechs, aus Syrien fünf Tote gemeldet.

Insgesamt sind damit in beiden Ländern infolge der Erdbeben mehr als 48.000 Menschen ums Leben gekommen. Afad zufolge wurden mehr als 7.000 Nachbeben aufgezeichnet.

Deutschland hat den Betroffenen des verheerenden Erdbebens im türkisch-syrischen Grenzgebiet bestmögliche akute Hilfe und anhaltende Unterstützung beim Wiederaufbau zugesagt. "Unser Mitgefühl erschöpft sich nicht in Worten und es wird auch nicht nachlassen, wenn die Katastrophe und ihre Folgen in den Nachrichten von anderen Schlagzeilen verdrängt werden", versprach Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) am Dienstag bei einem gemeinsamen Besuch mit Innenministerin Nancy Faeser (SPD) im Südosten der Türkei.

Verwendete Quellen:

  • Nachrichtenagentur Reuters
  • bbc.com: Turkey earthquake: Red balloons placed on rubble to honour child victims
  • Deutsche Presse-Agentur (dpa)
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