Europa altert: Bis 2070 steigt der Anteil der Menschen im Alter von mindestens 65 auf über 30 Prozent. Das hat das Statistische Bundesamt mitgeteilt. Deutschland steht nicht an der Spitze.
Die Bevölkerung in der Europäischen Union (EU) wird in den kommenden Jahrzehnten nach einer Vorausberechnung deutlich altern. Bis zum Jahr 2070 werde der Anteil der Menschen im Alter von mindestens 65 Jahren auf 30,5 Prozent ansteigen, teilte das Statistische Bundesamt am Montag unter Berufung auf Zahlen der europäischen Statistikbehörde Eurostat mit. Anfang 2023 habe der Anteil der Menschen ab 65 Jahren noch 21,2 Prozent betragen.
Die Behörde legte der Berechnung die derzeitige Nettozuwanderung (Zuwanderung minus Abwanderung) von durchschnittlich 1,2 Millionen Menschen pro Jahr zugrunde. Auch mit einem Drittel mehr Zuwanderung ließe sich die Alterung der Bevölkerung nur leicht dämpfen, erklärte das Bundesamt. Der Anteil der Menschen über 65 Jahre würde dann im Jahr 2070 29,5 Prozent betragen (statt 30,5 Prozent).
Schweden mit geringsten Anteil
Die höchsten Anteile an mindestens 65-Jährigen hatten Anfang vergangenen Jahres Italien mit 24,0 Prozent, Portugal mit 23,9 Prozent sowie Finnland mit 23,1 Prozent. Im Jahr 2070 wäre dies laut der Berechnung bei gleichbleibender Zuwanderung mit 36 Prozent in Litauen der Fall. Italien und Portugal kämen dann auf 34 Prozent. Deutschland würde sich mit knapp 29 Prozent im unteren Drittel befinden, den geringsten Anteil hätte Schweden mit 27 Prozent.
Am 1. Januar 2023 lebten den Angaben zufolge 451,4 Millionen Menschen in der EU. Bei gleichbleibender Zuwanderung von netto 1,2 Millionen Personen jährlich werde die Zahl der Einwohner den Berechnungen zufolge bis zum Jahr 2070 auf 432,2 Millionen Menschen sinken. Ohne Nettozuwanderung würde die Bevölkerung noch deutlicher auf 358,4 Millionen Menschen schrumpfen. Steige die Nettozuwanderung um ein Drittel, gebe es einen Anstieg auf 465,5 Millionen Menschen. (dpa/fah) © dpa
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