Der Bundesverband für Großhandel, Außenhandel und Dienstleistungen (BGA) hat vor der schlechten Stimmung im deutschen Außenhandel gewarnt und Erleichterungen für die Unternehmen gefordert. Mehr als 60 Prozent der Außenhändler im BGA sähen für ihre Geschäfte eine rückläufige oder stark rückläufige Tendenz, erklärte Verbandspräsident Dirk Jandura am Mittwoch. Er warf der Bundesregierung mangelnde Unterstützung vor.
Grund für die schlechten Aussichten sei unter anderem die schwache Konjunktur in China und anderen Ländern in Asien und in Südamerika. Zudem setze sich die Bundesregierung zu wenig für Freihandelsabkommen wie das bislang nicht ratifizierte Mercosur-Abkommen zwischen der EU und südamerikanischen Staaten ein, kritisierte Jandura.
Der Verbandspräsident beklagte zudem die "überbordende Bürokratie" durch die geplante Lieferkettenrichtlinie der EU, die neue Berichtspflichten zu Umwelt- und, Menschenrechtsauflagen vorsieht. "Die Richtlinie wird gerade unsere mittelständisch geprägte Wirtschaft überfordern", sagte der BGA-Präsident.
Bundeskanzler Scholz hatte sich bei einem Gipfeltreffen der EU mit südamerikanischen Staaten im Juli zuversichtlich über einen raschen Abschluss des Mercosur-Abkommens geäußert. Vor allem Deutschland hofft dadurch auf eine neue Freihandelszone. Frankreich, Österreich und andere Länder dringen aber auf strikte Umweltauflagen für südamerikanische Landwirte zum Schutz der eigenen Bauern. © AFP
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