- Bayerns Ministerpräsident Markus Söder und Bundeskanzlerin Angela Merkel bemühen sich in der Corona-Pandemie, ein zweites "Ischgl" zu verhindern.
- In dem beliebten Skiort infizierten sich im Frühjahr 2020 mehrere Feriengäste mit dem Coronavirus. 30 von ihnen starben bisher an den Folgen.
- Merkel schwebt eine vorläufige Schließung aller Skigebiete in Europa vor. Söder greift diesem Beschluss mit einer verschärften Quarantäneregelung vor.
Bayern hat im Streit um das Skifahren im Nachbarland Österreich mit einer verschärften Quarantäneanordnung nachgelegt.
Künftig gilt auch für Tagesausflüge nach Österreich und andere als Risikogebiet eingestufte Nachbarländer eine anschließende Quarantänepflicht, wie das bayerische Kabinett am Donnerstag in München entschied. Bisher durften Tagestouristen bis zu 24 Stunden ins Ausland reisen, ohne danach in Quarantäne zu müssen.
Eine Befreiung von der Quarantänepflicht für Kurzaufenthalte gibt es nun nur noch bei triftigen Gründen für Tagesbesuche wie Arbeit, Schule, Arztbesuche oder familiäre Angelegenheiten.
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Söder und Merkel stoßen auf österreichischen Widerstand
Bayerns Ministerpräsident
Bayern setzt ansonsten die Beschlüsse der Ministerpräsidenten mit der Bundeskanzlerin um. In Bayern müssen aber auch Bibliotheken und Archive (ausgenommen Hochschulbibliotheken) schließen, ebenso Volkshochschulen. Für den Handel gibt es zusätzliche Auflagen, was die maximale Kundenzahl angeht.
Der BIHK befürchtet im verlängerten Lockdown Insolvenzen
Der verlängerte Teil-Lockdown werde aus Sicht des Bayerischen Industrie- und Handelskammertags "noch mehr Unternehmen in Bedrängnis bringen". Die Verlängerung der Einschränkungen bis Weihnachten und wohl bis ins neue Jahr sei für viele Betriebe schmerzhaft, sagte BIHK-Präsident Eberhard Sasse in München. Rund 40 Prozent der Betriebe in der Reisewirtschaft, Gastronomie, Kultur-, Kreativ- und Eventwirtschaft sehen sich nach eigenen Angaben jetzt existenziell bedroht.
Söder rechtfertigte die beschlossene Verlängerung des Teil-Lockdowns und die weitergehenden Kontaktbeschränkungen mit der Belastung des Gesundheitssystems und der zunehmenden Opferzahl. "Die Krankenhäuser laufen voll, die Intensivbetten sind ausgelastet", sagte der CSU-Chef.
Söder: Tote sind keine statistische Größe
Wenn die Zahl der täglichen Toten so bleibe wie zuletzt, gebe es allein in Bayern bis Weihnachten 2.500 Todesfälle. "Das ist ein schweres Schicksal für Familien." Er wundere sich, dass viele die Toten nur als statistische Größe behandelten. (AFP/dpa/hau)
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