- Bundeskanzlerin Angela Merkel hält an der Prognose fest, dass jedem Bürger bis zum Ende des Sommers ein Impfangebot gemacht werden kann.
- Ab dem zweiten Quartal soll es in großen Schritten vorangehen.
- Eine punktgenaue Planung der Impfstoff-Lieferungen sei jedoch nicht möglich.
Nach dem schleppenden Start der Corona-Impfungen in Deutschland kommt mehr dringend erwarteter Nachschub in Sicht. Bis zum Sommer sollen die Impfstoff-Lieferungen deutlich anziehen - im gesamten Jahr könnten es laut einer neuen Schätzung des Bundes bis zu 322 Millionen Dosen werden.
Diese Zusage gelte selbst dann, wenn die beiden Pharmahersteller Johnson&Johnson sowie Curevac anders als erwartet keine Zulassung für die von ihnen entwickelten Impfstoffe bekommen, sagte Merkel.
Um die Impfungen besser planen zu können, wollten Bund und Länder nun einen "nationalen Impfplan" aufstellen, kündigte sie an. Dort sollten "nach bestem Wissen" die bevorstehenden Lieferungen an Impfstoffen aufgeführt werden. Ziel sei es, "mehr Sicherheit zu geben, wie das Einladungsmanagement für die Menschen erfolgen kann", sagte Merkel.
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Müller: Ab dem zweiten Quartal werde es "in großen Schritten" vorangehen
Mit Blick auf den verfügbaren Impfstoff sagte Berlins Regierender Bürgermeister
Söder: Eine "punktgenaue Planung" der Impfstoff-Lieferungen sei nicht möglich
Angesichts der Knappheit der Corona-Impfstoffe hat Bayerns Ministerpräsident
Eine "punktgenaue Planung" der bevorstehenden Impfstoff-Lieferungen sei aber nicht möglich, sagte Söder. Die Hersteller könnten ihre Liefermengen lediglich pro Gesamtquartal zusagen, weil bei Produktion und Auslieferung "zu viele Variablen im Spiel" seien.
Biontech sicherte derweil zu, in diesem Jahr zwei Milliarden statt der bisher genannten 1,3 Milliarden Dosen seines Präparats herstellen zu wollen. Die Umbauten im belgischen Werk des Partners Pfizer in Puurs seien erfolgreich abgeschlossen worden. "Nun sind wir zurück im eigentlichen Zeitplan für die Lieferung von Impfstoffdosen an die Europäische Union."
Merkel: Es gibt gute Gründe für langsameres Impf-Tempo
Angela Merkel hat das europäische Vorgehen bei der Corona-Impfstoffbeschaffung verteidigt und um Verständnis für das Tempo geworben. Der Weg sei an einigen Stellen langsamer gewesen, "aber ich finde, es gibt auch gute Gründe dafür, dass er langsamer war."
Merkel begründete das langsamere Impftempo in Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern unter anderem damit, dass etwa in Europa die Produktionskapazitäten im Vergleich zu den USA begrenzt seien, dass die EU lange über Haftungsfragen verhandelt habe und sich zudem nicht für eine Notzulassung von Impfstoffen entschieden habe. "Aus guten Gründen: Es geht hier nämlich auch um Vertrauen." Zudem habe man sich für die empfohlenen Abstände zwischen erster und zweiter Impfung entschieden und in anderen Ländern, wie Israel, gebe es einen anderen Umgang mit Daten.
Merkel zitierte einen Vertreter von Biontech aus den Beratungen. Dieser habe gesagt: "Mehr Geld hätte auch nicht mehr Kapazitäten mit sich gebracht."
Impfungen könnten auch in Hausarztpraxen stattfinden
Bund und Länder haben sich zuversichtlich gezeigt, dass die Organisation der Corona-Impfungen auch bei stark steigenden Impfzahlen ohne chaotische Zustände funktioniert. Wenn es immer mehr Impfstoff gebe, könnten die Impfungen auch in den Hausarztpraxen stattfinden, sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel. Rund 45 Millionen Menschen seien nicht in den Gruppen, die mit Vorrang geimpft werden. Vor allem diese könnten dann auch jenseits der Impfzentren mit weniger Aufwand geimpft werden. So hätten große Konzerne bereits signalisiert, dass die Impfung ihrer Belegschaften gut organisiert werden könne. (afp/dpa/ash)
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