Im Büro sind wir täglich einer Vielzahl von Krankheitserregern ausgesetzt. Gerade im Herbst gehören deshalb Husten, Schniefen und Schnäuzen zu den typischen Hintergrundgeräuschen. Doch bereits ein paar einfache Tipps können Ihnen dabei helfen, dass Sie sich trotzdem keine Erkältung einfangen.
Der Kollege gegenüber niest, der andere hat seinen Schreibtisch mit Taschentüchern vollgepackt und auch im Zimmer nebenan wird nur noch gehustet: Diese Situation gehört im Herbst in vielen Büros zum Alltag.
Der Grund: Hier verbreiten sich Viren und Bakterien oft besonders schnell – vor allem zu Zeiten, wenn ansteckende Krankheiten wie Erkältungen und Grippe sehr häufig auftreten.
Gerade Großraumbüros sind davon betroffen. Denn: Je mehr Menschen aufeinandertreffen, desto größer ist die Ansteckungsgefahr. Doch ein paar einfache Tricks können Abhilfe schaffen.
1. Richtig Hände waschen
Laut der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) werden bis zu 80 Prozent aller ansteckenden Krankheiten über die Hände übertragen – allen voran Erkältungen und Grippe.
Und auch, wenn Sie im Berufsalltag nicht täglich Hände schütteln: Durch das Anfassen von Gegenständen im Büro verteilen sich Krankheitserreger ebenfalls. Türgriffe, Tastaturen, Telefonhörer – all diese Orte sind ein Sammelplatz für Viren und Bakterien.
Das zeigt auch eine Studie der University of Arizona: Laut dieser infiziert ein Mitarbeiter, der krank in die Arbeit kommt, bis zur Mittagspause die Hälfte aller gängigen Oberflächen mit seinem Krankheitserreger.
Berührt man mit den Händen dann das Gesicht, können die Erreger über die Schleimhäute von Mund, Nase oder Augen in den Körper eindringen und eine Infektion auslösen.
Regelmäßiges und gründliches Händewaschen ist daher nun das A und O, um sich vor einer Übertragung zu schützen. "Wer die Hände gewohnheitsmäßig 20 bis 30 Sekunden mit ausreichend Seife gründlich wäscht, kann sich und andere vor ansteckenden Infektionen der oberen und unteren Luftwege gezielt schützen", bestätigt auch Dr. med. Heidrun Thaiss, Leiterin der BZgA.
2. Für frische Luft sorgen
Auch wenn es draußen kalt ist: Lüften Sie Ihre Büro-Räume mehrmals täglich für einige Minuten mit weit geöffneten Fenstern oder Türen. Durch das Stoßlüften verringert sich die Zahl der Krankheitserreger in der Luft, dadurch wird das Ansteckungsrisiko in Räumen gesenkt, so die BZgA.
Durch das Stoßlüften wird außerdem die Luftfeuchtigkeit im Büro, die im Winter aufgrund von aufgedrehten Heizkörpern meist sehr trocken ist, erhöht. Diese kann die Übertragung von Erregern behindern. Das belegt eine Untersuchung des Health Effects Laboratory der Universität von West Virgina.
So helfe eine hohe Luftfeuchtigkeit, Grippeviren zu neutralisieren. Bislang ging man lediglich davon aus, dass in trockener Luft die Schleimhäute schneller austrocknen und sich somit Viren leichter einnisten können.
3. Desinfektionsmittel als Helfer
Gerade jetzt in der Erkältungszeit sollten Sie Ihren Arbeitsplatz besonders regelmäßig reinigen. Denn: Bakterien und Viren nisten sich auch auf dem Smartphone, der Tastatur oder der Maus ein. So fanden Forscher der University of Arizona beispielsweise heraus, dass sich auf Computertastatur und Maus bis zu vierhundertmal so viele Bakterien befinden wie auf einer öffentlichen Toilette.
Hilfreich sind dabei spezielle Desinfektionssprays, die ganz einfach auf unterschiedliche Flächen gesprüht werden können. Wichtig sei es dabei jedoch, auf die empfohlene Einwirkzeit zu achten, empfiehlt die BZgA. Ansonsten könnten die Viren oder Bakterien nicht vollständig abgetötet werden.
Zusätzlicher Tipp: Stellen Sie eine Tube Handdesinfektionsmittel auf Ihren Schreibtisch. So können Sie Ihre Hände auch zwischendurch reinigen und mögliche Krankheitserreger abtöten. Die BZgA rät, diese immer auf der trockenen Hand anzuwenden. Verlässliche Präparate finden Sie auf einer Liste des Robert Koch Instituts (den Link finden Sie am Ende des Artikels).
4. Immunsystem pushen
Jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt für fettige Kantinengerichte. Damit die Immunabwehr richtig funktioniert, braucht unser Körper Vitamine. Und die bekommt er am besten über eine ausgewogene Ernährung. Versuchen Sie daher, sich mit frischem Obst und Gemüse zu verwöhnen. Denn gerade die Vitamine A, C und E, die in vielen Obst- und Gemüsesorten vorkommen, stärken die Abwehrkräfte.
Eine gezielte Aufnahme von Zink kann ebenfalls helfen, sich vor den Krankheitserregern zu schützen: Studien des Institute of Medical Education and Research im indischen Chandigarh haben gezeigt, dass Zink therapeutische und präventive Effekte bei Erkältungen aufweist. Das Spurenelement ist etwa in Haferflocken und Kernen, aber auch in Käse oder Putenfleisch enthalten.
Und wenn es Sie trotz aller Vorsicht mal erwischt: Bleiben Sie bitte zu Hause. Denn auch so können Sie das Ansteckungsrisiko im Büro reduzieren – dann zumindest für Ihre Kollegen. Und Ihre eigene Gesundheit dankt es Ihnen auch.
Verwendete Quellen:
- BZgA Pressemitteilung: BZgA gibt Tipps zum Hygieneverhalten bei Atemwegsinfektionen
- Infektionsschutz.de
- HKK Krankenkasse: Mit frischer Luft Grippe-Viren ausbremsen
- University of Arizona: Germs Spread Fast at Work, Study Finds
- Public Library of Science: High Humidity Leads to Loss of Infectious Influenza Virus from Simulated Coughs
- National Center for Health Research: Are There More Bacteria on Computer Keyboards Than Toilet Seats?
- Robert Koch-Institut: Liste der vom RKI geprüften und anerkannten Desinfektionsmittel und -verfahren
- EurekAlert!: Zinc reduces the burden of the common cold
- dpa
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