- Power Yoga ist in aller Munde: Die amerikanische Yoga-Variante findet weltweit immer mehr Anhänger.
- Aber worin liegt überhaupt der Unterschied zwischen Power Yoga und den traditionellen Yoga-Varianten?
- Wir erklären, welche Besonderheiten Power Yoga auszeichnen, wie sich die Übungen des aktiven Yoga-Stils auf den Körper auswirken.
Power Yoga ist eine amerikanische Variation des sehr traditionellen Ashtanga Yogas. Begründer des modernen Power Yoga ist der Yogalehrer Bryan Kest, der Yoga sportlicher und dynamischer gemacht hat.
Beim Power Yoga werden die gleichen Übungen und Asana-Serien wie im Ashtanga Yoga praktiziert, Tempo und Intensität passen sich aber den Praktizierenden an. Auch die Reihenfolge der Übungen kann im Power Yoga variiert werden.
Ashtanga Yoga hingegen hat eine strikte Abfolge von Asanas unter strenger Beaufsichtigung eines Yogalehrers. Ashtanga Yoga und Power Yoga wurzeln beide in der Hatha-Yoga-Tradition. Sri K. Pattabhi Jois gilt als bedeutender Vertreter des Hatha-Yoga und hat den Ashtanga Yoga in den Westen gebracht. Doch was sind nun die Unterschiede zwischen Power Yoga und dem "klassischen" Yoga?
Was ist Power Yoga?
Power Yoga ist ein dynamischer Yoga-Stil, der sich nur in einem Punkt wirklich von herkömmlichen Yoga-Praxen unterscheidet. Im Power Yoga finden sich kaum Phasen der Meditation oder spirituelle Anklänge.
Der Fokus liegt ganz klar auf Körperkraft, Beweglichkeit sowie Balance und Konzentration. Das kraftvolle Yoga vereint dabei Übungen und Positionen fließend miteinander. Man kommt beim Power Yoga an seine Grenzen und ins Schwitzen.
Die dynamischen Bewegungsabläufe werden dabei mit einer kontrollierten Atemtechnik verbunden. Dabei kommt Pranayama (Atembewusstheit) zum Einsatz - die Atemtechniken reinigen das Lungensystem und sollen die Lebensenergie (Prana) erfahrbar machen und erhöhen. Bei den Bewegungsabläufen im Power Yoga werden bekannte Figuren und Übungen aus dem Hatha Yoga genutzt, wie zum Beispiel der Sonnengruß.
Auch wenn Meditation nicht im Vordergrund von Power Yoga steht, so fördert diese Praxis durch die regelmäßige Wiederholung der Übungen und Konzentration in der Ausführung der Haltungen dennoch mentale Ruhe und innere Balance.
Power Yoga ist jedoch kein patentierter Begriff. Und so finden sich viele Kurse in Yoga- und Fitness-Studios, die diese FOrm in unterschiedlichen Varianten anbieten. Ein anderes Wort dafür ist Power Yoga Vinyasa. Diese beiden Begriffe sind einander gleichzusetzen und bezeichnen die gleiche dynamische Yoga-Praxis.
Vinyasa Flow beschreibt dabei bestimmte Asanas, die dynamisch ausgeführt werden. Power Core Yoga hat einen speziellen Aspekt im Fokus: das Abnehmen. Bei dieser Art des Power Yoga werden vor allem intensive Asanas geübt, die Muskeln definieren sowie den Rücken und die Bauchmuskeln stabilisieren.
Für wen ist Power Yoga geeignet?
Da sich die Praxis des Power Yoga an die Praktizierenden anpasst, sind die Übungen gleichsam für Fortgeschrittene sowie Anfänger sehr gut geeignet. Dabei können Männer, Frauen und auch Kinder Power Yoga praktizieren.
Dabei wird vor allem auf eine kontrollierte Atmung durch die Nase geachtet. Dadurch kann man den Grad der Anstrengung besser beobachten und überprüfen. Solange man beim Ausüben der Asana-Abfolgen nicht durch den Mund atmen muss, überanstrengt man sich nicht.
So können auch Schwangere einfache Übungen aus dem Power Yoga ausführen, denn diese passen sich an die körperlichen Fertigkeiten an.
Auch nach der Geburt kann Yoga ausgeübt werden - wenn auch schonend und bewusst. Je nach Konstitution und Yoga-Level vor der Schwangerschaft, muss entschieden werden, ob Power Yoga oder eher eine sanftere Praxis wie Yin Yoga ausgeübt werden sollte.
Die Wirkung von Power Yoga
Power Yoga ist ein dynamisches Ganzkörpertraining, das vor allem für Kraft, Ausdauer, Energie und Beweglichkeit steht. Es werden Muskeln gleichzeitig gedehnt, aufgebaut und gestärkt.
Dabei werden, je nachdem welche Asanas ausgeführt werden, bestimmte Schwerpunkte gesetzt. So können sich Yogastunden bestimmten Muskelpartien wie den Bauchmuskeln oder Schultern und Nacken widmen. Yogalehrer haben hier freie Wahl, welchen Fokus sie in einzelnen Power-Yoga-Einheiten setzen.
Alle Übungen haben aber auch einen psychischen Aspekt: So kann eine Power-Yoga-Übung für die Beine Standhaftigkeit vermitteln - oder eine Übung im Brustbereich das Gefühl von Offenheit und Toleranz unterstreichen.
Im Vordergrund stehen jedoch Muskelaufbau und -dehnung sowie der Kalorienverbrauch. Mit Übungen aus dem Power Yoga kann man ganz gezielt abnehmen und seine Figur definieren.
Konkrete Übungen im Power Yoga
Meist startet eine Power-Yoga-Stunde nach einer einführenden Atemübung mit dem dynamischen Sonnengruß. Darüber hinaus gibt es jedoch keine Asana-Abfolge, die speziell im Power Yoga eingesetzt wird.
Der Fokus bleibt bei den dynamischen Bewegungen. Dennoch gibt es beliebte Yoga-Haltungen und -Übungen im Power Yoga.
So werden beim Power-Yoga-Workout häufig kraftvolle Asanas wie zum Beispiel die Haltung des Kriegers oder das Boot und das Dreieck geübt. Damit werden vor allem die Beine und die Bauchmuskeln trainiert.
Doch auch bei Rückenschmerzen oder Ischiasbeschwerden gibt es konkrete Übungen, die helfen können. Auch hier dient der Krieger als wirkungsvolle Haltung gegen Rückenschmerzen.
Power Yoga zu Hause machen
Power Yoga kann mithilfe von Videos auf DVD, YouTube oder Videokonferenz-Software sehr gut auch zu Hause praktiziert werden. Für das Workout in den eigenen vier Wänden braucht man lediglich eine Yogamatte - und ein bisschen Platz.
Weiteres Yoga-Zubehör könnte vor allem für Anfänger praktisch sein: Dazu zählen Blöcke, Sitzkissen und Gurte.
Vor allem für Anfänger ist es wichtig, bei den einzelnen Übungen der professionellen Anleitung eines Yogalehrers zu folgen. Falsche Haltungen können den Körper und seiner Beweglichkeit empfindlich schaden.
Verwendete Quellen:
- AYI.info: "Traditionelle Übungsserien"
- Kia Meaux: "Power Yoga: Neue Kraft für Körper und Geist"
- Lotuscrafts: "Power Yoga: Alles über den Yoga-Stil und die besten Übungen"
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