Das Essen war lecker und trotzdem plagen Sie kurz darauf heftige Bauchschmerzen? Giftstoffe in Lebensmitteln sind meist geruchlos und nicht zu schmecken. Der Körper bekommt diese Toxine aber zu spüren und Sie leiden schon bald unter einer Lebensmittelvergiftung. Doch was genau ist das, wie lange dauert eine solche Erkrankung und wie können Sie diese vermeiden?

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Besonders im Sommer können Lebensmittel aufgrund hoher Temperaturen schlecht werden: Der Kartoffelsalat mit Mayonnaise steht beim mittäglichen Grillen zum Beispiel länger in der Sonne. Das böse Erwachen kommt dann womöglich ein paar Stunden später in Form von Durchfall und Bauchschmerzen. Wem es so ergeht, der hat sich wahrscheinlich eine Lebensmittelvergiftung oder -Infektion eingefangen.

Was ist eine Lebensmittelvergiftung?

Der Name sagt es eigentlich schon aus: Bei einer Lebensmittelvergiftung haben Sie giftige Stoffe mit der Nahrung aufgenommen. Diese können durch eine Kontamination von außen, beispielsweise beim Kochen, in die Mahlzeit gelangt sein. Doch auch Bakterien, die natürlicher Bestandteil des Lebensmittels sind, können unter bestimmten Bedingungen, wie zum Beispiel einer unterbrochene Kühlkette, Gifte entwickeln und so für den Körper nicht mehr verträglich sein.

Lebensmittelvergiftung oder Lebensmittelinfektion?

Der wesentliche Unterschied zwischen einer Lebensmittelvergiftung und einer Lebensmittelinfektion besteht darin, dass sich bei letzterer die Keime im Körper vermehren. Bakterien wie Salmonellen, E.coli, Campylobacter oder Listerien können eine solche Infektion herbeiführen. "Aber auch Viren wie der Noro- oder Rotavirus oder Parasiten wie der Toxoplasmose-Erreger können über verunreinigte Lebensmittel zum Menschen gelangen", warnt die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung auf der Seite "infektionsschutz.de".

Wie merke ich, dass ich eine Lebensmittelvergiftung habe?

Die Symptome einer Lebensmittelvergiftung sind meist Magenschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall. Da der Körper versucht, die aufgenommenen Giftstoffe so schnell wie möglich wieder auszuscheiden, treten die Beschwerden meist schon nach wenigen Stunden auf. Bei einer Lebensmittelinfektion dagegen kann die Inkubationszeit in manchen Fällen sogar eine Woche betragen. Eine "gewöhnliche" Lebensmittelvergiftung ist meist nach ein paar Tagen, manchmal sogar nach ein paar Stunden vorbei – sobald der Körper die Giftstoffe wieder ausgeschieden hat.

Schnelle Hilfe bei einer Lebensmittelvergiftung

Wer an den Symptomen einer Lebensmittelvergiftung leidet, sollte viel trinken, da der Körper Wasser und Salze verliert. Wichtig: Sollen Sie bei einer Lebensmittelvergiftung unter Durchfall leiden, nehmen Sie nicht ohne Absprache mit einem Arzt ein Medikament dagegen ein. Viele Präparate, die akut gegen Durchfall helfen, verlangsamen die Darmaktivität. Im Fall einer Vergiftung müssen die Toxine aber schnellstmöglich ausgeschieden werden.

Halten Ihre Beschwerden länger an oder kommen zu Unwohlsein, Erbrechen und Durchfall noch weitere Symptome wie zum Beispiel Fieber hinzu, ist es ratsam zum Arzt zu gehen. Auch Schwangere, Babys, Kleinkinder und alte Menschen sollten sofort einen Arzt aufsuchen.

Wie kann man einer Lebensmittelvergiftung vorbeugen?

Einige Lebensmittel sind anfälliger als andere, das heißt, bei diesen ist besondere Vorsicht geboten. Das betrifft vor allem rohe Lebensmittel, Fisch, Fleisch – insbesondere Geflügel – Eier und Milchprodukte. Beim Erhitzen auf 70 bis 100 Grad sterben laut infektionsschutz.de die meisten Keime ab.

Besonders bei hohen Temperaturen im Sommer vermehren sich die Keime schnell, achten Sie daher auf eine ununterbrochene Kühlkette. Verbrauchen Sie angebrochene oder verkochte Lebensmittel schnell und lagern Sie diese nicht länger als nötig. Bewahren Sie unterschiedliche Nahrungsmittel getrennt voneinander auf. Auch Hygiene beim Kochen kann einer Lebensmittelvergiftung vorbeugen. Tauen Sie Fleisch zum Beispiel nie im Behältnis auf, sondern legen Sie es auf einen frischen Teller.

Waschen Sie beim Kochen immer wieder Ihre Hände, insbesondere, wenn Sie rohes Fleisch angefasst haben. Es ist weiterhin ratsam, Schneidebrett und Messer gründlich zu waschen, bevor Sie nach der Fleischverarbeitung, weitere Lebensmittel damit zubereiten. Tauschen Sie Spülschwämme und Küchentücher in regelmäßigen Abständen aus, denn hier sammeln sich oft Bakterien.


Die Informationen in diesem Artikel ersetzen keine persönliche Beratung und Behandlung durch einen Arzt.


Verwendete Quellen:

  • Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, "infektionsschutz.de": Lebensmittelinfektion
  • Robert Koch Institut: Lebensmittelbedingte Ausbrüche
  • Bundeszentrale für Ernährung: Lebensmittel hygienisch zubereiten
  • Bundesinstitut für Risikobewertung: Schutz vor Lebensmittelinfektionen im Privathaushalt
  • Apotheken Umschau: Was tun bei einer Lebensmittel-Vergiftung?
  • Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit: Lebensmittelerkrankungen durch Bakterien
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