Derzeit sind die Methoden zur Früherkennung von Alzheimer relativ aufwändig und nicht immer eindeutig. Dr. Maria Cramm von der Universitätsmedizin Göttingen forscht deshalb an einer neuen, vielversprechenden Diagnostik mittels fehlgefalteter Proteine.
Ein Team um Dr. Maria Cramm von der Universitätsmedizin Göttingen forscht an einer besseren Früherkennung bei Alzheimer.
Der Ansatz von Cramm greift die Forschung zu den sogenannten Prionkrankheiten auf. Diese Erkrankungen zeichnen sich durch eine langsame Degeneration des zentralen Nervensystems aus. Ein Beispiel ist Creutzfeldt-Jakob.
Cramm versucht, eine spezielle Methode namens "Real-Time Quaking induced Conversion" (RT-QuIC), welche bei der Diagnose von Prionkrankheiten genutzt wird, auch für die Alzheimer-Diagnose anwendbar zu machen. Denn bei beiden Krankheitsbildern spielen fehlgefaltete Proteine eine zentrale Rolle.
Proteine als Schlüssel zur Früherkennung
"Mit der RT-QuIC-Methode lassen sich fehlgefaltete Proteine vervielfältigen, so dass auch geringste Proteinmengen messbar werden. Bei Prionkrankheiten liefert die Methode sehr exakte Ergebnisse. Sollte sich die RT-QuIC-Methode auch bei der Alzheimer-Diagnose als zuverlässig erweisen, könnte die Erkrankung früher sicher erkannt werden", erklärte Cramm in einer Mitteilung.
Das Forschungsteam rund um Cramm wird in einem ersten Schritt die RT-QuIC-Methode modifizieren. Dazu rückt das Aggregationsverhalten der für die Alzheimer-Krankheit typischen Proteine Beta-Amyloid und Tau in den Fokus der Untersuchung. In einem zweiten Schritt sollen dann bereits bekannte Biomarker aus der aktuellen Alzheimer-Diagnostik mit den Ergebnissen aus der RT-QuIC-Methode verglichen werden.
Die gemeinnützige Initiative Alzheimer Forschung (AFI) fördert das auf zwei Jahre angelegte Forschungsprojekt mit 40.000 Euro. Seit 1995 unterstützt die AFI mit Spendengeldern Projekte zur Alzheimerforschung und stellt kostenloses Informationsmaterial für die Öffentlichkeit bereit. © 1&1 Mail & Media/ContentFleet
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