- Wer Deutschland und Europa bereist, kommt mit seiner Girocard in der Regel locker aus. Sobald eine Fernreise ansteht, wird die Frage nach der besten Kreditkarte zum wichtigen Teil der Reisevorbereitungen.
- Damit kommen Reisende auf anderen Kontinenten an Bargeld, buchen Hotels, Flüge und Mietwagen oder bezahlen in Geschäften.
- Die meisten Urlauber wünschen sich Kreditkarten, die sie unterwegs kostenlos benutzen können, weil die Bank keine Auslandsgebühren erhebt.
Ohne Kreditkarte ist es Touristen im außereuropäischen Ausland nahezu unmöglich, günstig Geld abzuheben. Wer seine Girocard in Asien oder Amerika in den Geldautomaten steckt, muss mit horrenden Gebühren rechnen, zum Beispiel 10 Euro bei der DKB plus 1 % vom verfügten Betrag. Das ist im Notfall vertretbar, fürs häufige Abheben einfach zu teuer. Einige Kreditinstitute sperren ihre EC-Karten für den Einsatz außerhalb der EU komplett.
Jahresgebühr | Gebühren fürs Geldabheben am Automaten außerhalb EU/EWR | Entgelt für Bezahlen in Fremdwährung | Girokonto? | Erstattung Fremdgebühren | Sollzins | Automatischer Ausgleich | |
Hanseatic Bank GenialCard | 0 € | 0 € | 0 € | nein | nein | 12,82 % | ja |
Santander BestCard Basic | 0 € | 1,50 % vom Umsatz | 1,50 % vom Umsatz | nein | nein | 13,98 % | nein |
DKB-Visa-Debitkarte | 0 € | 0 € (Aktivstatus) sonst: 2,20 % vom Umsatz | 0 € (Aktivstatus) sonst: 2,20 % vom Umsatz | ja | nein | 6,58 % (Aktivstatus), sonst: 7,18 % | ja |
Comdirect Visa-Debitkarte | 0 € | 0 € (3x pro Monat) | 1,75 % vom Umsatz | ja | nein | 6,5 % | ja |
Barclays Visa | 0 € | 0 € | 0 € | nein | nein | 16,99 % | ja |
Norisbank MasterCard | 0 € | 0 € | 1,75 % | ja | nein | 10,85 % | ja |
Norisbank MasterCard direkt (Debit) ohne Schufa | 12 € | 0 € (an Automaten von Kooperationspartnern) | 1,75 % min. 1,50 € | ja | nein | - | ja |
Gebührenfrei MasterCard Gold | 0 € | 0 €, aber Sollzinsen ab Transaktionstag | 0 € | nein | nein | 19,44 % | nein |
Unser Favorit auf Auslandsreisen ist die GenialCard der Hanseatic Bank (Anzeige):
- Keine Jahresgebühren
- Weltweit kostenlos Geld abheben und bezahlen
- Dank VISA 46 Millionen Akzeptanzstellen überall auf der Welt
- Ohne Girokonto
- Automatischer Ausgleich des Kreditkartensaldos
- Einfaches Antragsverfahren mit Videoident
- Hohe Abschlusschance (laut Check24)
Was kann die ideale Reisekreditkarte?
Touristen und Backpacker wollen ihr Geld in schöne Urlaubserlebnisse investieren, nicht in Bankgebühren. Die beste Kreditkarte zum Reisen verursacht kaum Kosten und darüber hinaus die folgenden Eigenschaften:
Keine Jahresgebühr
Für eine Kreditkarte, die kostenlos ist, erhebt die Bank keine jährliche Grundgebühr. Ihr Besitzer muss dauerhaft nichts dafür bezahlen. Egal, ob er die Kreditkarte im Ausland nutzt oder sie in der Schublade verstaubt. Einige Anbieter berechnen erst im zweiten Jahr Gebühren, andere befreien ihre Kunden ab einem bestimmten Umsatz davon. Hier ist es beim Kreditkartenvergleich wichtig, genau hinzugucken.
Tipp: Urlauber, die eine Premium-Kreditkarte mit Auslandskrankenversicherung oder anderen Extras wollen, halten nach Visa- oder Mastercards Ausschau, für die im ersten Jahr keine Gebühr anfällt. Eine gute Option für alle, die Geld sparen und die Vorteile einer hochwertigen Kreditkarte genießen wollen.
Niedriges Entgelt für Auslandseinsatz
Die passende Kreditkarte für internationale Reiseziele erlaubt gebührenfreies Geldabheben an Automaten im Ausland und erhebt keine Fremdwährungsgebühr. Es ist für den Karteninhaber kostenlos, damit weltweit in Geschäften oder Onlineshops zu bezahlen.
Wichtig: In einigen Ländern, darunter Thailand, Mexiko und die USA, erheben die Betreiber der Geldautomaten eine sogenannte Fremdnutzungsgebühr. Die beträgt bis zu 6 Euro pro Transaktion. Reisende informieren sich vor dem Urlaub rechtzeitig, ob eine solche Gebühr im Zielland üblich ist. Da das Kreditinstitut auf deren Höhe keinen Einfluss hat, muss sie der Kunde tragen.
Mittlerweile gibt es keine Bank mehr, die diese Gebühren übernimmt. Reisende in einem der betreffenden Länder können die Zusatzkosten mit folgenden Strategien Gebühren minimieren:
- Wann immer möglich mit Kreditkarte zahlen, um seltener Bargeld abheben zu müssen.
- Beim Geldabheben viele kleine Summen vermeiden. Lieber einmal einen großen Batzen abheben, der möglichst lange reicht.
- Keine Geldautomaten mit Abhebelimit nutzen. Falls es keine Alternative gibt: nach ATM mit hohem Limit suchen.
- Kostenlose Kreditkarten ohne Gebühr fürs Geldabheben oder Fremdwährung verwenden.
Reisetaugliches TAN-Verfahren und 3D-Secure
Ob es darum geht, das Guthaben aufzustocken oder übrig gebliebenes Geld zu überweisen: Für jede Transaktion im Onlinebanking wird eine Transaktionsnummer (TAN) gebraucht. Das ist ein willkürlicher, einmalig verwendbarer Code, der die Zahlung freigibt. Früher erhielten Bankkunden Papierlisten mit 100 Nummern darauf. Da diese mittlerweile als zu unsicher gelten, stehen nun folgende Möglichkeiten zur Verfügung:
- pushTAN: Der Code erscheint in einer passwortgeschützten App.
- smsTAN: Die Bank schickt dem Kunden die TAN per SMS. Meistens ist dieses Verfahren ausschließlich mit deutschen Mobilfunknummern möglich. Für Langzeitreisende, die sich vor Ort lokale SIM-Karten besorgen, ist diese Methode ungeeignet. Darüber hinaus betrachtet die EZB das Vorgehen über sms-TAN kritisch und wird auch dieses Verfahren vermutlich bald abschaffen.
- chipTAN-Generator: Ein kleines Gerät erstellt vor jeder Transaktion eine TAN. Passt in jeden Rucksack, kann aber verloren gehen. Außerdem wird eine Girocard benötigt.
- photoTAN: Vor dem Abschicken der Überweisung erscheint auf dem Computerbildschirm eine Art QR-Code. Der Kunde scannt das Bild mit dem Smartphone oder einem speziellen Lesegerät und erhält dadurch die TAN.
Wird die Kreditkarte online zum Bezahlen von Flugtickets und anderen Dingen verwendet, schützen 3D-Secure-Verfahren wie Verified by Visa oder Mastercard Identity Check den Inhaber vor Kreditkartenbetrug. Diese laufen manchmal im Hintergrund ab. In bestimmten Onlineshops oder bei hohen Rechnungsbeträgen muss der Nutzer die Zahlung von einem Mobilgerät aus freigeben, um seine Identität zu beweisen.
Wie genau das Sicherheitsverfahren abläuft, hängt von der Bank ab. Rechtzeitig vor dem Abflug sollten sich die Urlauber darüber informieren, welche Authentifizierungsverfahren ihr Geldinstitut nutzt. Mitunter erfordert die Anmeldung eine Testüberweisung und nimmt einige Tage in Anspruch.
Bequemer Ausgleich
Im Urlaub hat der Alltag Pause. Traumhaft das Gefühl, nicht zu wissen, welcher Wochentag heute ist. Doch das Hochgefühl verpufft, wenn über all dem Holidayfeeling die Kreditkartenabrechnung in Vergessenheit gerät und teure Sollzinsen anfallen.
Praktisch sind Kreditkarten, bei denen die Bank den Betrag automatisch vom angeschlossenen Girokonto abbucht. Wer noch mehr Kontrolle haben will, lädt Guthaben darauf, wie bei einer Prepaidkreditkarte.
Nutzern der Santander BestCard Basic und der Mastercard Gold Gebührenfrei steht diese Option nicht zur Verfügung. Ihnen bleibt die Möglichkeit, diszipliniert ihren Posteingang auf die E-Mail mit der Kreditkartenrechnung zu überprüfen und den Betrag vor Ablauf der Frist auszugleichen.
Verreisen Jugendliche ins Ausland, nehmen sie eine gebührenfreie Debit Card mit. Damit haben sie volle Kostenkontrolle. Die funktionieren ausschließlich mit gefülltem Girokonto, haben alle Vorteile einer Kreditkarte und sind, abhängig vom Anbieter, ohne Schufa erhältlich. Selbstverständlich eignen sich Debit-Kreditkarten, wie die Mastercard direkt der Norisbank, für alle, die ihre Ausgaben stets im Blick behalten wollen.
Kostenlose Prepaidkreditkarten ohne Auslandsgebühren gibt es nicht oder nur gegen hohe Gebühren. Die Revolut Mastercard stellt eine kostenlose und interessante Alternative dar, die auch als virtuelle Onlinekreditkarte nutzbar ist.
Zuverlässiger Kundenservice
Verschluckt der Geldautomat die Kreditkarte oder kommt sie unterwegs abhanden, ist ein rund um die Uhr erreichbarer Support Gold wert. Um teure Telefongebühren zu sparen, lohnt es sich, ein Skypekonto anzumelden und es mit einem kleinen Betrag aufzuladen. Damit können Reisende sogar aus fernen Ländern erstaunlich günstig die Hotline ihrer Bank anrufen. Hauptsache, sie hängen nicht ewig in der Warteschleife und sprechen mit einem freundlichen Mitarbeiter.
Tipps zum Umgang mit der Kreditkarte auf Reisen
Selbst die beste Kreditkarte kann unterwegs verloren gehen. Und Kreditkartenbetrug ist eines der häufigsten Verbrechen weltweit. Mit den folgenden Verhaltensregeln schützen Urlauber sich und ihr Geld vor dem Zugriff Krimineller:
Kreditkarte richtig aufbewahren
Reisende, die mehrere Kreditkarten einpacken, minimieren die Wahrscheinlichkeit, ohne Bargeld dazustehen. Am besten nehmen sie je eine kostenlose Visakarte und Mastercard mit. Falls ein System ausfällt, können sie auf das andere zugreifen.
Dass die PIN getrennt von der Kreditkarte aufbewahrt und niemals darauf notiert werden sollte, sollte inzwischen jeder wissen. Ein Tipp: Leute mit schlechtem Gedächtnis speichern die Geheimzahl als Kontakt getarnt im Handy.
Wer mehr als eine kostenlose Visa-Card mitnimmt, bewahrt die Karten in verschiedenen Geldbeutel auf oder lässt eine im Hotelsafe. Das Portemonnaie wird körpernah in einem unauffälligen Brustbeutel transportiert. Unterwegs steckt es im Handgepäck oder Tagesrucksack, keinesfalls in einem unbeaufsichtigten Gepäckstück.
Reisenden in etwas gefährlicheren Gegenden wird gelegentlich empfohlen, einen Fake-Geldbeutel mit sich zu tragen. Darin bewahren sie einen zu verschmerzenden Geldbetrag und abgelaufene Karten zur Tarnung auf. Sollten sie überfallen werden, händigen sie die Börse den Räubern aus. Die halten sie fürs echte Portemonnaie ihres Opfers und geben sich hoffentlich damit zufrieden.
Hinweise zur Nutzung von Geldautomaten
Beim Abheben mit der Visakreditkarte oder einer gebührenfreien Mastercard benutzen Reisende am besten Geldautomaten in geöffneten Banken. Sollte es Schwierigkeiten geben, ist Unterstützung sofort zur Stelle. ATMs in touristischen oder zwielichtigen Gegenden meiden sie besser. Vor allem in den typischen Backpackerstraßen Südostasiens sind manipulierte Maschinen keine Seltenheit.
Vor der Benutzung ist es ratsam, den Automaten auf lose Teile, versteckte Kameras und dergleichen zu untersuchen. Beim Eingeben der PIN schirmt die zweite Hand das Nummernfeld vor neugierigen Blicken ab. Reisende sollten ihre Kreditkartenumsätze von Zeit zu Zeit auf Unregelmäßigkeiten prüfen und im Verdachtsfall sofort die Bank kontaktieren.
Stellt der Automat den Abhebenden vor die Wahl, eine Sofortumrechnung in Euro vorzunehmen (DCC = Dynamic Currency Conversion), sollte er sich immer dagegen entscheiden. DCC bietet sehr schlechte Wechselkurse an. Die Abrechnung in der Ortswährung ist günstiger, weil dann das Kreditkarteninstitut oder die Bank über den Umrechnungskurs entscheidet. Und der fällt oftmals deutlich besser aus als durch DCC.
Wichtig: In einigen Ländern bieten Geldautomaten dem Nutzer die Möglichkeit, mehrere Transaktionen hintereinander durchzuführen, ohne dass eine erneute PIN-Eingabe nötig ist. Dies sollten Urlauber stets vermeiden, weil diese Option das Warnsystem der Bank triggert. Die Karte wird sofort gesperrt.
Druckt der Geldautomat nach erfolgreichem Abheben eine Quittung aus, nehmen Reisende diese mit. Sie dient als Nachweis der Transaktion und enthält Informationen, die Betrüger missbrauchen könnten.
Limit setzen
Die meisten Banken bestimmen einen Betrag, über den der Kunde täglich verfügen kann. Dieses Limit liegt im Ausland meistens niedriger, um im Betrugsfall den Schaden zu begrenzen. Mit der Santander BestCard Basic heben Kunden in Deutschland unbegrenzt Geld ab, weltweit erhalten sie damit am Automaten höchstens 300 Euro pro Tag.
Wer sichergehen will, legt ein noch geringeres Limit fest. Je nach Urlaubsort und persönlichem Reisestil sollten 200 Euro pro Tag genügen. Touristen, die mehr brauchen, haben wahrscheinlich keine gebührenfreie Mastercard Gold im Geldbeutel. Ist das Limit zu niedrig, hebt die Bank es auf Antrag an. Der wird genehmigt, wenn der Karteninhaber über einen ausreichenden Geldeingang verfügt.
Kreditkarten-Checkliste vor der Reise
Bevor die Reisenden ihre Koffer packen, überlegen sie, ob sie in Sachen Kreditkarte für den anstehenden Urlaub im Ausland vorbereitet sind:
- Ist die Kreditkarte kostenlos und außerhalb der EU gebührenfrei verwendbar?
- Ist die Kreditkarte noch für die Dauer des Urlaubs gültig?
- Wurde bei exotischen Reisezielen die Bank informiert? (Nicht bei allen Banken nötig, die kostenlose Kreditkarte der DKB braucht fürs Ausland nicht freigeschaltet zu werden)
- Ist die PIN bekannt?
- Sind relevante Apps fürs Onlinebanking oder TAN-Verfahren installiert?
- Ist die Sperr-Hotline mit internationaler Vorwahl im Handy eingespeichert?
- Funktioniert die Kreditkarte?
Was tun bei Problemen mit der Kreditkarte unterwegs?
Fern der Heimat ohne Zahlungsmittel dazustehen, versetzt dem schönen Urlaubsgefühl einen Dämpfer. Was können Bankkunden tun, wenn die Kreditkarte Schwierigkeiten macht?
Wenn die Kreditkarte im Ausland nicht funktioniert
Beinah jeder Reisende kennt die Situation: Anstatt das erlösende Sirren der Geldzählautomatik ertönen zu lassen, zeigt der Geldautomat die Nachricht "Ihr Auftrag kann leider nicht ausgeführt werden" an und bricht den Vorgang ab.
Jetzt gilt es, die Nerven zu behalten. Höchstwahrscheinlich liegt das Problem nicht bei der Kreditkarte, sondern der Software des Automaten oder schlicht mangelndem Bargeld darin. Die Urlauber vergewissern sich, dass der ATM tatsächlich das Visa- oder Mastercard-Logo trägt, sie die richtige PIN im Kopf haben und wiederholen den Vorgang. Bleibt der Geldsegen aus, führt ihr Weg zu einer anderen Bank. Wer eine zweite Kreditkarte einstecken hat, versucht, damit an Bargeld zu kommen.
Besteht das Problem weiterhin, lohnt sich ein Anruf beim Kundenservice. Vielleicht wurde die Karte gesperrt oder es gibt sonstige Gründe. Beispielsweise fielen im Oktober 2015 alle Visa-Automaten in Indonesien aus, weil ein Vertrag ausgelaufen war. Schlau waren die Traveller, die eine Mastercard im Gepäck hatten. Solche Extremfälle sind glücklicherweise äußerst selten.
Funktioniert die Karte nicht, ist jedoch weder kaputt noch gesperrt, bleibt den Reisenden der Gang zum Bankschalter, um an Bargeld zu kommen. Hier lohnt sich vorher ein Blick ins Preisverzeichnis. Bei einigen Banken ist der weltweite Bargeldbezug lediglich am Automaten kostenlos. Inhaber der Visa-Debitkarte von Comdirect zahlen beim Abheben am Schalter im In- und Ausland 3 % vom Umsatz, mindestens aber 5,90 Euro Gebühren. Blieb dem Reisenden aufgrund einer Ausnahmesituation keine andere Möglichkeit, erstattet die Bank auf Antrag möglicherweise die entstandenen Kosten. Nachfragen lohnt sich.
Karte im Ausland weg – was nun?
Ist die Kreditkarte unterwegs plötzlich unauffindbar, im Automaten geblieben oder wurde sie geklaut, ist der Schreck groß. Tief durchatmen - wer jetzt schnell reagiert, minimiert den Schaden und kann bald seinen Urlaub wieder genießen.
Zuallererst sperren die Touristen die Karte. Entweder über die internationale Hotline +49 116 116 oder per App. Wurde die Visa Card vom Automaten eingezogen, informieren sie umgehend die Mitarbeiter der Bank. Möglicherweise ist das Gerät defekt. Zur Rückgabe der Kreditkarte ist die Vorlage des Passes erforderlich. Beim Diebstahl ist eine Anzeige bei der Polizei nötig.
Alle, die keine gebührenfreie Zweit-Kreditkarte im Gepäck haben, nutzen eine der folgenden Möglichkeiten, um an Geld zu kommen:
- Freunde oder Familienmitglieder kontaktieren und um Vorschuss per WesternUnion, Postbank oder Moneygram bitten.
- Einige Banken bieten ihren Kunden bei unverschuldetem Kartenverlust ein Notfallpaket an. Kunden der DKB mit Aktivstatus beanspruchen dies sogar kostenlos. Das umfasst Bargeld und eine Ersatzkarte, die per Kurier geliefert wird und ausschließlich zum Bezahlen nutzbar ist.
- Wer auf seinem Girokonto noch genug Geld hat, kann sich das mit WesternUnion selbst schicken.
Ganz vorsichtige Reisende verstecken im Handgepäck einen Notgroschen in Euro oder Dollar. Den können sie in so einem Fall in die Landeswährung umtauschen und sind im Nu wieder flüssig.
Welche Kreditkarten verursachen im Ausland die geringsten Gebühren?
Hanseatic Bank GenialCard
Die GenialCard der Hanseatic Bank ist der neue Stern am Himmel der Reisekreditkarten. Sie scheint perfekt: dauerhaft gebührenfrei, kostenloses Abheben im In- und Ausland, keine Fremdwährungsgebühr, 5 % Rückvergütung auf Reisebuchungen, bankeigenes Gutscheinportal für mehr als 100 Onlineshops. Wo der Haken ist? Den gibts nicht. Neukunden sollten höchstens darauf achten, dass sie vor der ersten Benutzung der Karte im Onlinebanking die Teilrückzahlung deaktivieren und einstellen, dass der gesamte Rechnungsbetrag vom Referenzkonto eingezogen wird. Schließlich ist die GenialCard eine echte Kreditkarte und die Summe aller Umsätze werden stets zum Monatsende abgerechnet. Das geschieht automatisch. Die einzige Aufgabe der Karteninhaber ist es, darauf zu achten, dass sich auf ihrem Girokonto ausreichend Guthaben befindet.
Übrigens bietet die Hanseatic Bank weiterhin eine GoldCard mit erstaunlich guten Reiseversicherungsleistungen an, die mit einer Jahresgebühr von 35 Euro ab dem zweiten Jahr durchaus erschwinglich ist. Ferner ist es Inhabern der GenialCard möglich, bestimmte Versicherungen dazuzubuchen. Beispielsweise können sie mit SicherKreditkarte eine Art Ratenschutzversicherung abschließen oder den eventuellen Verlust ihrer Geldbörse mit dem Versicherungspaket SicherPortemonnaie versichern.
Santander BestCard Basic
Die Visakarte der Santander Bank ist für Neukunden weiterhin kostenlos, da keine Jahresgebühren anfallen. Allerdings haben sich die Konditionen geändert. Karteninhaber können nur noch viermal monatlich gebührenfrei Bargeld abheben, jede weitere Auszahlung kostet 1 %, mindestens 5,25 Euro (aus Guthaben) bzw. 3,50 %, mind. 5,75 Euro (aus Verfügungsrahmen). Außerdem schlagen Bargeldabhebungen und Transaktionen in anderen Währungen neuerdings mit 1,50 % des Umsatzes zu Buche. Dafür winken eine Erstattung von 5 % auf Reisebuchungen und ein 1%iger Tankrabatt (bis max. 200 Euro Umsatz pro Monat) – und der gilt an allen Tankstellen der Welt.
Leider ist diese Kreditkarte schwer zu bekommen. Die Santander-Visakarte wird bevorzugt an Angestellte mit unbefristetem Arbeitsvertrag ausgegeben. Anträge von Selbstständigen oder Studenten werden häufig abgelehnt oder erst nach einigem Hin und Her akzeptiert. Ein zweiter Nachteil verbirgt sich im Ausgleich des Kreditkartenkontos. Die Bank bietet keinen automatischen Bankeinzug an. Standard-Abrechnungsmethode ist die Teilzahlung von 5 % des Rechnungsbetrags mit 13,98 % p. a. Sollzinsen. Um die zu umgehen, laden die Kunden vorher Geld auf und nutzen die Visa Card als kostenlose Kreditkarte mit Prepaidoption. Oder sie überweisen den Betrag rechtzeitig vor Ablauf der Zahlungsfrist.
DKB Visa-Debitkarte
Die Visa-Debitkarte der DKB ist grundsätzlich gebührenfrei. Nur ihre kostenfreie Nutzung außerhalb des Euroraums ist Kunden mit Aktivstatus vorbehalten. Diesen Status genießen Neukunden im ersten Jahr und alle, die monatlich einen Geldeingang von mindestens 700 Euro auf das angeschlossene Girokonto verzeichnen. Das muss kein Gehalt sein und die Summe kann sich auf mehrere Geldeingänge verteilen.
Da es sich um eine Debitkarte handelt, werden alle Umsätze vom DKB-Girokonto abgebucht. Wer eine echte Kreditkarte von der DKB haben möchte, muss diese im Onlinebanking beantragen, sie kostet 2,49 Euro monatlich. Die wird dann nur einmal im Monat abgerechnet und die gesammelten Umsätze werden automatisch vom DKB-Girokonto abgebucht.
Um die Debitkarte oder Kreditkarte zu bekommen, ist kein Wohnsitz in Deutschland nötig. So kann zur Antragstellung aus dem Ausland das Videoident-Verfahren genutzt werden. Darüber hinaus profitieren Kunden mit Aktivstatus von dem Vorteil eines kostenlosen Notfallpakets: Verlieren sie Debitkarte und Geldbeutel im Ausland, bringt ihnen ein Kurier umsonst Bargeld und eine Ersatzkarte. Die hat keinen Chip, doch für Zahlungen und Onlinetransaktionen reicht sie allemal.
Comdirect Visa-Debitkarte
Die Visa-Debitkarte aus dem Hause Comdirect ist kostenlos und dauerhaft frei von einer Jahresgebühr. Mit ihr heben Kunden in allen Ländern, die eine andere Währung als den Euro haben, dreimal im Monat gebührenfrei Geld ab. Bei Auszahlungen in Euro wird eine Pauschale von 9,90 Euro berechnet, darum sollte hierfür die Girocard zum Einsatz kommen. Mit der erhalten Karteninhaber nämlich an allen Automaten mit V-Pay-Symbol (Europa) bzw. den ATMs der Cash Group (Deutschland) gebührenfrei Bargeld in Euro. Bezahlen allerdings kostet außerhalb der Eurozone 1,75 % des Umsatzes. Alle Umsätze werden direkt vom dazugehörigen Girokonto abgebucht. Dieses ist nur kostenlos, wenn eine der folgenden Bedingungen zutrifft:
- 700 Euro monatlicher Geldeingang
- 3 Zahlungen mit Apple Pay/Google Pay im Monat
- 1 Trade/1 Ausführung eines Wertpapiersparplans im Monat
Ist dies nicht der Fall, sind jeden Monat 4,90 Euro Kontoführungsgebühr fällig. Wer weiterhin von den Vorteilen einer Kreditkarte profitieren möchte, kann zum Monatspreis von 1,90 Euro eine Visa Card dazubuchen. Die hat neben dem individuellen Kreditrahmen weitere Vorteile wie eine Garantieverlängerung um 12 Monate oder einen 3-Raten-Service für Umsätze zwischen 300 und 1000 Euro.
Barclays Visa
Die Visa-Kreditkarte von Barclays ist ein Leben lang gebührenfrei und ohne Girokonto erhältlich. Bis zu drei Partnerkarten sind dauerhaft gratis. Reisende beziehen damit weltweit kostenlos Bargeld und bezahlen ohne Zusatzkosten im Ausland.
Voreingestellt ist die Teilrückzahlung von 2 % des Umsatzes, mindestens 15 Euro. Die Sollzinsen in Höhe von 16,99 % p. a. werden ab dem Buchungstag berechnet. Wer seinen Saldo komplett tilgen möchte, stellt die Rückzahlung im Onlinebanking auf 100 % und muss sich fortan um nichts mehr kümmern. Weiterhin besteht die Option, den kompletten Ausgleich aller Umsätze manuell auszulösen oder bei größeren Anschaffungen die Kreditkartenschulden in einen Ratenkredit zu günstigeren Konditionen umzuwandeln.
Ferner kann Guthaben auf das Kreditkartenkonto aufgeladen werden, um den Verfügungsrahmen zu erhöhen. Touristen, die ihre Reise über den Reisebüro-Partner von Barclays buchen und mit ihrer VisaCard bezahlen, erhalten einen Cashback von 5 % des Urlaubspreises.
Norisbank MasterCard
Wer das Top-Girokonto der Norisbank eröffnet (kostenlose Kontoführung ab 500 Euro Geldeingang im Monat), bekommt auf Wunsch – Bonität und regelmäßige Geldeingänge vorausgesetzt – die ebenfalls kostenlose Mastercard-Kreditkarte mit einem sofortigen Verfügungsrahmen von 500 Euro. Damit ziehen Kunden im Ausland gebührenfrei Geld aus dem Automaten. Tätigen sie Zahlungen in einem Land, das weder zur EU noch zum EWR gehört, werden eine Gebühr von 1,75 % des getätigten Umsatzes und ein Währungsumrechnungsentgelt in Form eines Kursaufschlags von 0,5 % fällig. Bei allen Transaktionen innerhalb des EWR, aber in fremden Währungen (z. B. schwedische Kronen) wird nur der Kursaufschlag erhoben.
Wer keine monatlichen Geldeingänge zu verzeichnen hat und ein Girokonto der Norisbank besitzt, kann die Debitkarte Mastercard direkt beantragen. Die kostet jährlich 12 Euro, ist ohne Schufa und für Kinder ab 12 Jahren freigegeben. Sie berechtigt ebenfalls zum kostenlosen Geldabheben im Ausland, allerdings nur an ATMs von Kooperationspartnern der Norisbank. Bei Nutzung anderer Mastercard-Automaten im In- und Ausland sind 2,5 %, mindestens jedoch 6,00 Euro zu zahlen. Auf Zahlungen in fremden Währungen berechnet die Bank eine Gebühr in Höhe von 1,75 % des Umsatzes (mindestens 1,50 Euro).
Gebührenfreie MasterCard Gold der Advanzia-Bank
Mit der gebührenfreien MasterCard Gold sind Zahlungen in Geschäften und Restaurants überall auf dem Globus kostenlos. Für weltweiten Bargeldbezug erhebt die Bank keine Gebühren, berechnet jedoch ab dem ersten Tag Sollzinsen (19,44 % p. a.). Zahlungen sind zunächst zinsfrei. Es ist nicht möglich, Guthaben auf die Advanzia-Kreditkarte zu überweisen und diese im Plus zu führen. Das Geldinstitut bietet zur Abrechnung keinen automatischen Bankeinzug an. Folglich müssten die Kunden daran denken, ihre Rechnung fristgerecht zu begleichen. Andernfalls fallen rückwirkend ab dem Datum der Zahlung hohe Sollzinsen an. Die gebührenfreie Mastercard Gold ist dauerhaft gratis. Wer mit ihr 50 % seiner Reise bezahlt, bekommt automatisch eine Reiseversicherung dazu. Des Weiteren freuen sich Kunden über 5 % Cashback, wenn sie einen Mietwagen bei einer der Partnerfirmen der Advanzia-Bank leihen (und die Rechnung mit der kostenlosen Mastercard begleichen). Die gebührenfreie goldene Kreditkarte zu beantragen, ist den Erfahrungen anderer Nutzer zufolge recht unkompliziert.
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