In der EU dürfen ab 2035 nur noch Fahrzeuge auf dem Markt erscheinen, die kein CO₂ mehr ausstoßen. Der Absatz von Elektroautos in Deutschland und anderen EU-Ländern gerät aktuell jedoch ins Stocken. Bosch-Chef Stefan Hartung will auch vor diesem Hintergrund noch lange an der Verbrenner-Technologie festhalten.
"Bis 2060 kann die Welt nicht auf Benzinmotoren verzichten", so Bosch-CEO Hartung im Interview mit dem Portal The Pioneer. Er sieht die Unternehmen trotz Elektroauto-Vormarsch künftig in der Pflicht, Verbrennungsmotoren zu bauen und den Kunden anzubieten. "Wir müssen weiterhin Verbrenner-Technologie in Deutschland bereitstellen, sonst wird die Welt nicht zurechtkommen", verrät Hartung. Er erklärte außerdem, dass die Industrie 35 Jahre benötige, um global alle Autos zu elektrifizieren. Vor allem außerhalb von Europa könne man die Kunden nicht zwingen, keine Verbrenner zu fahren.
In Bezug auf ein mögliches Aus für Benzin- und Dieselmotoren in der Europäischen Union gäbe es laut Hartung gar keine andere Lösung, als an Verbrennern festzuhalten. Er prognostiziert, dass Autos, die fossile Brennstoffe nutzen, noch viele Jahre auf den Straßen unterwegs sein werden. Auf der ganzen Welt gibt es geschätzt 1,4 Milliarden Autos. Betrachtet man die jährliche Fertigungskapazität der Autoindustrie von 90 Millionen Autos, würde man schon mindestens 16 Jahre brauchen, um den weltweiten Verkehr zu elektrifizieren, so Hartung. Vorausgesetzt, alle Hersteller würden nur noch Elektroautos bauen.
Hinweis: Bosch ist aber auch beim Thema Elektromobilität aktiv. In der Fotoshow stellen wir Ihnen das gemeinsam mit Cariad entwickelte Projekt "Automated Valet Charging" vor. © auto motor und sport
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.