Neues Jahr, neue Teams. Zum Jahresstart 2025 wird im Profizirkus wieder ordentlich durchgewechselt. Wir zeigen dir in der Übersicht die spannendsten Teamwechsel in den Kategorien Cross-Country, Enduro und Downhill. Let's go!
Die Teamwechsel im Cross Country
Weil viele Profi-Verträge oder teils auch Team-Organisationen nur bis zum sportlichen Highlight, den olympischen Spielen gestrickt sind, ist in der Trubel in der Folgesaison umso größer: "Nach dem Olympiajahr, ist das Wechsel-Karusell ordentlich im Betrieb!" Wir zeigen die interessante Wechselspiele der MTB-Pros.
Jolanda Neff
Nach mehreren Jahren auf Trek hat die Gold-Olmypionikin von Tokio ihren Abschied von der US-Brand angekündigt. Wohin es die symphatische Schweizerin zieht, ist noch nicht offiziell geklärt. Jedoch kursierte auf der Plattform Instagram ein Bild von ihr mit Cannondale-Bike und Bekleidung, gepostet von ihrem Partner und DH-Profi Luca Shaw. Ergo ist die Wahrscheinlichkeit hoch, Neff bald in den Farben des Cannondale Factory Racing Teams zu sehen.
Jenny Risveds
Sponsor Ibis hat das Ende vom Risveds eigenem Team 31 Org verkündet. Ob die Olympiasiegerin von Rio 2016 ihr eigenes Team fortführt und wenn ja, mit welcher Bikebrand als Sponsor ist noch nicht überliefert.
Loana Lecomte
Das französische XC-Jahrhunderttalent hat den Abschied vom Canyon CLLTV Team verkündet. Wohin es die ehmalige Teamkollegin von Luca Schwarzbauer zieht, ist noch nicht bekannt.
Tom Pidcock
Der zweifache Cross-Country-Olympiasieger Tom Pidcock, eines der größten Talente im Radsport, fährt ab der kommenden Saison im Rennradteam Q36.5 Pro Cycling Team, das übrigens auf Scott-Rennrädern unterwegs ist. Auch dem Offroad-Sport bleibt der Brite erhalten, allerdings nicht auf den Scott-Bikes des neuen Teamsponsors, sondern weiterhin auf Pinarello-Rädern. Pinarello verkündete Anfang Dezember auf Instagram, dass sie Pidcock für die nächsten drei Jahre unter Vertrag genommen haben. Tom Pidcock ist zwar nicht der Einzige, der den Spagat zwischen Mountainbike- und Straßenrennen wagt, aber dass ein Athlet für verschiedene Disziplinen auch verschiedene Radsponsoren hat, ist ein Novum.
Alles zu Tom Pidcocks Teamwechsel findest du hier.
Alan Hatherly
Nachdem er 2024 im MTB-Cross-Country in Andorra das begehrte Regenbogen-Trikot erkämpfte, wechselt Alan Hatherly nun das Team: Vom Cannondale Factory Racing Team zieht es den Südafrikaner zum Greenedge Cycling Team. Dort wird er auf Giant Bikes und schnitter Maap-Klamotte unterwegs sein.
Kate Courtney
Die Weltmeisterin von 2018 war über sechs Jahre für Scott-SRAM unterwegs. Nun wurde der Wechsel bekannt: Wohin es die US-Amerikanerin zieht, ist noch nicht bekannt. Mit Hinblick auf die olympischen Heimspiele 2028 in L.A. wird Courtney ein rennomiertes Team anstreben, um für das womöglich größte Rennen ihrer Karriere vorbereitet zu sein. Im Netz wird Courtney mit dem US-Hersteller Allied in Verbindung gebracht: Groß-Investoren des jungen Bikeherstellers sollen die die radbegeisterten Walton-Brüder sein, die als Besitzer der Supermarktkette Walmart auf ein Millardenvermögen zurückgreifen können.
Lia Schrievers und Julian Schelb
Erfreulich aus deutscher Sicht ist der Wechsel von Lia Schrievers und Julian Schelb zum rennomierten Rennteam vom ersten MTB-Olympiasieger Bart Brentjens. Die beiden MTB-Asse werden künftig in den Farben des niederlänischen Rennteams in den Wettkampf gehen und auf Ridley-Bikes unterwegs sein.
Scott holt sich mit Bjorn Riley und Emilly Johnston zwei vielversprechende Nachwuchsfahrer*innen ins Team. Die beiden sind davor erfolgreich für das Trek-Future-Racing-Team in der U23 gefahren.
Die Teamwechsel im Enduro
Immer mehr große Firmen ziehen sich mit ihren Factory-Teams aus dem Enduro-World-Cup zurück. Große Namen könnten in Zukunft live im Downhill-World-Cup rollen. Das ausgedünnte Fahrerlager ist dadurch aber nicht weniger interessant, denn durch die weniger beschränkten Teamzulassungen, als etwa im XC- oder Downhill-World-Cup, erwartet uns nächste Saison ein buntes Feld. Hier gibt's die wichtigsten Updates aus dem Enduro-Wechselzirkus.
Raphaela Richter
Der deutsche Enduro-Star verlässt die Simplon Trailblazers zum Jahresende. Das blutjunge Team wurde erst 2024 gegründet. Im Instagram-Statement des Teams schreibt Raphaela Richter: "Ich habe mich [für die nächste Saison] für ein vertrautes Umfeld entschieden, um mein Lächeln zurückzubekommen und den Rennsport wieder zu genießen". Rapha blickt auf eine sehr erfolgreiche Saison zurück: Sie wurde Deutsche Meisterin im Enduro und Downhill und belegte bei der E-Enduro Weltmeisterschaft in Canazei den dritten Platz. Ihre Zeit bei den Trailblazers beendete sie mit einem Paukenschlag und krönte sich jüngst zur Siegerin der Megavalanche auf La Réunion.
Alex Rudeau
Mit dem Commencal Enduro Project macht 2025 ein weiterer hochkarätiger Rennstall dicht. Der dadurch freigesetzte Alex Rudeau (Viertplatzierter in der Enduro-World-Cup-Gesamtwertung-2024) hat angekündigt, die Andorraner zu verlassen und wird nächste Saison mit einem eigenen Team an den Start gehen. Das ist möglich, da für 2025 zwar neue Regelungen in XC- und Downhill-World-Cup eingeführt wurden, die Teamzulassungen beschränken, nicht aber in der Enduro Kategorie. Während also im XC und Downhill nur noch große Player das Sagen haben, bleibt der Enduro-World-Cup offen für Privateers und Underdogs.
Harriet Hardnden
Es gibt nichts, was die Britin Hattie Harnden nicht kann. Cross-Country, Cyclo-Cross, Enduro, Downhill – in jeder Disziplin hat die 23-Jährige schon im Weltcup-Zirkus mitgemischt. Ihr Hauptaugenmerk lag 2024 aber auf dem Enduro, wo sie in der Gesamtwertung knapp hinter Isabeau Courdurier Zweite wurde. Seit fünf Jahren fährt sie in allen Disziplinen auf Trek-Bikes. Das soll sich nun ändern, wie Trek in einem Instagram-Post ankündigte. Grund ist, dass das Trek das Enduro Factory Team auf unbestimmte Zeit einstellen wird. Wohin das Multitalent wechselt, ist noch nicht bekannt. Wir bleiben natürlich dran!
Die Teamwechsel im Downhill
Mit den neuen Regeländerungen, welche die Zulassung von Teams beschränken, bündeln große Marken ihre Ressourcen und streichen reihenweise Rennställe ein. Mit etlichen Downhill-Superstars auf Sponsorensuche und einem noch nie dagewesenen Pool an jungen Talenten ist der Wechselzirkus im Downhill so spannend und spekulativ wie noch nie. Welche Namen ihr nächste Saison auf welchem Bike zu erwarten habt, erfahrt ihr hier.
Loris Vergier
Der Downhill-Weltmeister 2024, Loris Vergier verlässt das Trek-Factory-Racing-Team. Man munkelt, er könnte einen neuen Platz im Commencal-Muc-Off-Team finden, dem Hauptteam der Andorraner. Außerdem verlassen mit Reece Wilson und Bodhi Kuhn zwei weitere Top-Athleten Treks Reihen. Dennoch wird das Team 2025 im Downhill-World-Cup an den Start gehen, mit welcher Besetzung bleibt abzuwarten.
Anna Newkirk
Wem der Name Anna Newkirk nichts sagt, der hat in diesem Jahr nicht aufgepasst. Aufgefallen ist sie spätestens mit ihrem Racebike, einem Stahl-Downhiller mit übergroßer High-Pivot-Rolle der Marke Contra. Herausgestochenist die Amerikanerin mit ihren Top-Ergebnissen. Beim Weltcup in Leogang belegte sie einen bärenstarken zweiten Platz und konnte sich in der Gesamtwertung den siebten Rang sichern. Vor drei Jahren gründete sie mit ihrer besten Freundin das Weltcup-Team "Beyond Racing". Nun gaben die beiden bekannt, dass es das Team in der kommenden Saison nicht mehr geben wird. Wie es für Anna Newkirk weitergeht, ist noch unklar.
Lachlan Stevens-McNab
Ein heißer Kandidat für die frei werdenden Plätze im Trek Downhill Team ist Lachlan Stevens-McNab. Der 20-Jährige Neuseeländer zeigte 2024 sein Potenzial und schaffte mit einem zweiten und einem dritten Platz bei den Weltcups in Mont-Saint-Anne und Leogang den Durchbruch in die Downhill-Elite. Lachlans bisheriges Union Team by Steel City Media, für das er übrigens auf einem Trek-Session-Rahmen fuhr, wird es ab 2025 nicht mehr geben. Schade, für Teams, die sich die Unterstützung von jungen Fahrer*innen und Underdogs auf die Fahne geschrieben haben, gibt es in Zukunft wohl keinen Platz mehr im Downhill World Cup.
Danny Hart
Nachdem Danny Hart in der vergangenen Saison von Cube zu GT wechselte, steht der Fanliebling mit dem vorläufigen Aus der britischen Kultmarke wieder ohne Sponsor da. Doch wie es aussieht, wird man die Legende auch im nächsten Jahr nicht vermissen. In einer Instagram-Story postete er "Can’t tell you anything, but I’m all sorted". Wir sind gespannt!
Martin Maes
Orbea stellt ihr Enduro Team um Martin Maes ein und will sich zukünftig mehr auf Downhill fokussieren. Interessant ist dabei, dass Orbea kein Downhillbike im Fuhrpark hat. Ein neues Orbea Downhillbike scheint wahrscheinlich. Ebenso, dass Martin Maes den Spaniern weiterhin treu bleibt und zukünftig im Downhill Worldcup auf Titeljagd geht. Dort ist er kein Unbekannter und machte bei vergangenen Auftritten immer wieder eine gute Figur. 2018 gewann er sogar das Downhill-Rennen in La Bresse. © Bike-X
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