Im Zuge des Handeskonfliktes mit der EU tritt China auf die Bremse. Offenbar drängt die Regierung die staatlichen Hersteller zum Expansionsstopp.
Dass die von Europa geplanten Strafzölle auf chinesische Automobil-Importe hohe Wellen schlagen würden, war anzunehmen. Wie Bloomberg unter Berufung auf Insider berichtet, reagiert Peking nun mit einer neuerlichen Eskalationsstufe. Die Regierung soll staatliche Konzerne offenbar zum vorübergehend kompletten Stopp der Expansionspläne nach Europa drängen.
Keine Verträge, keine Standortplanung
Gemeint ist damit ein Pausieren der Suche nach europäischen Produktionsstandorten. Außerdem sollen die Hersteller vorerst keine neuen Verträge über Partnerschaften und Kooperationen unterzeichnen. Es handle sich dabei, so Bloomberg weiter, nicht um eine verbindliche Anordnung, sondern lediglich um eine Richtlinie. Allerdings eine, die bereits Auswirkungen hat. So sollen Dongfeng und Changan aktuell laufende Verhandlungen über einen Produktionsstandort in Italien und einen europäischen Marktstart abgebrochen haben.
Ob die Ansage der Staatsführung auch die Pläne privatwirtschaftlicher Unternehmen wie Nio, XPeng oder BYD beeinflusst, ist noch nicht geklärt. Aktuelle Verhandlungsrunden mit der EU zielen darauf ab, eine Rahmenvereinbarung zu treffen, die für alle Hersteller aus China gilt. Die Verhandlungen selbst laufen jedoch schleppend – eine Einigung ist bislang nicht in Sicht. Damit dürften sich bereits geplante und kommunizierte Markteintritte auf unbestimmte Zeit nach hinten verschieben.
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