Die italienischen Gemeinden haben im Jahr 2024 Rekordeinnahmen von mehr als 1,7 Milliarden Euro durch Bußgelder für Verstöße gegen die Straßenverkehrsordnung erzielt.

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Dies entspricht einer Steigerung von zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Besonders hervorstechend sind hierbei große Städte wie Mailand, Rom und Florenz, aber auch einige kleinere Gemeinden.

Mailand steht mit Einnahmen von über 204 Millionen Euro aus Verkehrsverstößen an der Spitze der Städte mit den höchsten Gesamteinnahmen. Auf den Plätzen zwei und drei folgen Rom mit 145,8 Millionen Euro und Florenz mit 61,6 Millionen Euro. Danach kommen Turin mit knapp 61,2 Millionen Euro, gefolgt von Neapel (42,9 Millionen Euro), Genua (36,7 Millionen Euro) und Bologna (27,7 Millionen Euro). Die zehn Gemeinden mit den höchsten Einnahmen – zu denen auch Verona, Padua und Palermo gehören – haben zusammen fast 650 Millionen Euro eingenommen, was über einem Drittel der Gesamteinnahmen entspricht.

Einnahmen pro Kopf: Siena führt vor Florenz und Mailand

Bei einer Betrachtung der Einnahmen pro Einwohner ("Pro-Kopf-Bußgelder") über die Versicherungsvergleichplattform Facile.it liegt jedoch Siena an erster Stelle. Dort betrugen die Einnahmen pro Kopf im Jahr 2024 im Schnitt 171,5 Euro. Damit hat Siena Florenz, das 2023 noch an der Spitze lag, knapp überholt. In Florenz belaufen sich die Einnahmen auf 170 Euro pro Kopf, während Mailand mit 149,10 Euro pro Kopf an dritter Stelle steht. Weitere Städte mit hohen Pro-Kopf-Einnahmen sind Padua mit 111,30 Euro und Verona mit 92,40 Euro.

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Die Berechnung der Pro-Kopf-Bußgelder berücksichtigt zwar ausschließlich die ansässige Bevölkerung, allerdings fließen in vielen Städten auch Verstöße von Touristen und Pendlern maßgeblich in die Gesamtbilanz ein.

Kleine Gemeinden erzielen hohe Einnahmen

Bemerkenswert ist auch die Situation in einigen kleineren Gemeinden Italiens, besonders in denen mit weniger als 1.000 Einwohnern. Laut einer Analyse führt Carrodano (Provinz La Spezia) mit nur 465 Einwohnern diese besondere Rangliste an und hat im Jahr 2024 über 807.000 Euro durch Verkehrsbußgelder eingenommen. Auf dem zweiten Platz folgt Colle Santa Lucia (Provinz Belluno) mit lediglich 346 Einwohnern und Einnahmen von rund 671.000 Euro. Den dritten Platz belegt Poggio San Lorenzo (Provinz Rieti) mit 547 Einwohnern und 397.000 Euro Einnahmen. Rocca Pia (Provinz L’Aquila), mit nur 178 Einwohnern, erzielte mehr als 281.000 Euro, und der Ort Calto (Provinz Rovigo) mit 683 Einwohnern nahm über 278.000 Euro ein. Alle Gemeinden liegen in der Nähe touristischer Hotspots oder an Strecken, die für Motorradfahrer oder sportliche Autofahrer attraktiv sind.  © auto motor und sport