Die Europäische Zentralbank will die Inflation auf maximal zwei Prozent drücken. Zumindest in Deutschland scheint dieses Ziel laut dem Ifo-Institut nun in Sichtweite.
Die Inflation in Deutschland ist laut dem Ifo-Institut in München "weiter auf dem Rückzug". Die jüngste Umfrage des Ifo zu den Preiserwartungen der Unternehmen ergab den niedrigsten Wert seit März 2021, wie Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser am Dienstag sagte. Er erwartet, dass die Inflation "im Sommer unter die Zwei-Prozent-Marke sinken" dürfte.
An die Europäische Zentralbank (EZB) gerichtet fügte Wollmershäuser hinzu: "Aus deutscher Sicht spricht nichts gegen eine baldige Zinssenkung."
Die EZB strebt eine Rückkehr zu einer Inflationsrate von 2,0 Prozent an. Zuletzt lag die Teuerungsrate in der Eurozone bei 2,6 Prozent. Das Statistische Bundesamt in Wiesbaden veröffentlicht seine Schätzung der Inflation in Deutschland im März am Dienstagnachmittag.
Viele Branchen wollen Preise weniger anheben
Die vom Ifo ermittelte Preiserwartung sank von 15,0 Punkten im Februar auf 14,3 Punkte im März, wie das Institut mitteilte. Die Punkte geben an, wie viel Prozent der Unternehmen per Saldo ihre Preise erhöhen wollen. Das Institut fragt nicht nach der Höhe der geplanten Preisänderung.
Laut Umfrage wollen vor allem in den konsumnahen Branchen weniger Unternehmen ihre Preise anheben - Rückgänge gab es laut Ifo im Einzelhandel und in der Gastronomie. Bei den Hotels und Reiseveranstaltern dagegen stiegen die Werte leicht.
Im Bauhauptgewerbe wollen die Unternehmen demnach mehrheitlich sogar ihre Preise senken. Im verarbeitenden Gewerbe wolle nur noch eine kleine Minderheit der Firmen die Preise anheben. (afp/thp)
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