Trotz der allgemeinen Konsumflaute scheuen die Menschen in Deutschland keine Kosten, wenn es um ihre Haustiere geht. Der Gesamtumsatz der deutschen Heimtierbranche stieg um im vergangenen Jahr um mehr als 9 Prozent und liegt erstmals bei mehr als 7 Milliarden Euro.
Das teilten der Industrieverband Heimtierbedarf (IVH) und der Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe (ZZF) am Dienstag in Wiesbaden mit. "Trotz der Inflation fragten Tierhalter insbesondere im Fachhandel nach Premiumprodukten, um ihre Tiere zu ernähren und zu pflegen", sagte ZZF-Präsident Norbert Holthenrich.
Im Bereich Futter stiegen die Umsätze demnach in fast allen Heimtiersegmenten. "Die Gründe hierfür sind zum Teil sicherlich auch auf eine erhöhte Nachfrage zurückzuführen", sagte der Vorsitzende des IVH, Georg Müller. Das am stärksten nachgefragte Futtersegment war Katzenfutter. Hier legte der stationäre Handel um 14,4 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro zu. Auch bei Feuchtfutter und Snacks für Hunde und Katzen wurden zweistellige Zuwächse verzeichnet. Gespart haben die Verbraucher im vergangenen Jahr an anderer Stelle. Bei Zubehör und Bedarfsartikeln in Tiersegmenten wie der Aquaristik oder im Bereich Hund wurden nach Angaben der Verbände Anschaffungen zurückgestellt.
Das Umsatz-Plus beruht auch auf inflationsbedingten Preiserhöhungen. Der Anstieg spiegele die gestiegenen Kosten der Unternehmen für Energie, Rohstoffe, Verpackung und Transport wider, wie der Verband mitteilte. Insgesamt entfallen knapp 80 Prozent der Erlöse auf den stationären Fach- und Lebensmitteleinzelhandel.
In Deutschland gab es im Jahr 2023 laut IVH und ZZF mehr als 34 Millionen Heimtiere. In 45 Prozent der Haushalte wird mindestens ein Tier gehalten. Am beliebtesten sind nach wie vor Katzen. Insgesamt gibt es 15,7 Millionen. Danach folgen Hunde mit 10,5 Millionen, an dritter Stelle stehen Kleintiere wie Kaninchen, Meerschweinchen, Hamster und Mäuse - mit insgesamt 4,6 Millionen. "So vielfältig die Menschen sind, so vielfältig sind auch ihre Heimtiere", sagte ZZF-Präsident Holthenrich. © dpa
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