Superreiche werden in Deutschland immer reicher. Das zeigen aktuelle Zahlen der US-Unternehmensberatung Boston Consulting Group. Wer wenig Vermögen besitzt, kann dagegen häufig nicht einmal die Inflation wettmachen.
Die Reichsten in Deutschland – gemeint sind Personen, die mehr als 100 Millionen US-Dollar besitzen – haben ihr Vermögen in den vergangenen Jahren am stärksten vermehrt. Laut dem aktuellen Global Wealth Report der Boston Consulting Group (BCG) stieg ihr Geldvermögen um mehr als zehn Prozent.
Das Gesamtvermögen in Deutschland ist dem Report zufolge "überdurchschnittlich ungleich verteilt" – und Berechnungen der US-Unternehmensberatung zufolge wird sich dieser Trend zukünftig noch verstärken.
Den 3.300 Superreichen, die fast ein Viertel des gesamten Vermögens besitzen, stehen 66,5 Millionen Deutsche gegenüber, deren Geldvermögen weniger als 250.000 US-Dollar beträgt. Dabei gilt: Je weiter unten in der Vermögenspyramide man sich befindet, desto geringer ist der individuelle Vermögenszuwachs, der bei Menschen mit einem Vermögen von höchstens 250.000 US-Dollar mit 1,5 Prozent sogar unter der Inflationsrate lag.
30.000 Millionäre mehr in einem Jahr
Die Schere zwischen Arm und Reich geht also weiter auf. Das zeigt sich auch in der wachsenden Zahl an Dollarmillionären in Deutschland. Rund 555.000 Menschen besitzen hierzulande derzeit ein Geldvermögen von mehr als einer Million US-Dollar. Das sind rund 30.000 mehr als vor einem Jahr.
BCG-Partner Akin Soysal erklärt das damit, dass sehr vermögende Anleger einen größeren Teil ihres Vermögens am Kapitalmarkt und in renditestarken Anlageklassen wie Private Equity investiert haben. "Weniger Vermögende setzen traditionell auf risikoärmere Anlageklassen wie Bankguthaben, Bargeld oder Versicherungen – zulasten der Rendite."
Der Global Wealth Report untersucht jedes Jahr Finanzvermögen. Dazu zählen Bargeld, Kontoguthaben, Schuldverschreibungen, Aktien und Investmentfonds sowie Pensionen. Außerdem wird Sachvermögen analysiert, das aus Immobilien, Edelmetallen und anderen physischen Anlagen besteht. Die diesjährige Studie ist die 24. Ausgabe. Die Analyse umfasst den Angaben zufolge 71 Länder, auf die zusammen 98 Prozent des weltweiten Bruttoinlandsprodukts entfallen, und berücksichtigt Daten von mehr als 100 Vermögensverwaltern.
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