Südkorea führt den "Bloomberg Innovation Index" zum nunmehr sechsten Mal an. Deutschland liegt direkt dahinter. Grund dafür sind Entwicklungen in den Bereichen Forschung und Bildung. Einem Experten zufolge ist das aber nur vorübergehend.
Das Medienunternehmen "Bloomberg" hat wie jedes Jahr den "Bloomberg Innovation Index" veröffentlicht. Die Krone geht 2019 zum nunmehr sechsten Mal in Folge an Südkorea. Allerdings hat Deutschland den Sieger beinahe eingeholt.
Das liege unter anderem daran, dass das Land im vergangenen Jahr große Fortschritte in den Bereichen Forschung und Bildung gemacht habe, heißt es in der Analyse. Vor allem Unternehmen wie die Volkswagen AG, die Robert Bosch GmbH und die Daimler AG hätten dazu beigetragen. Vergangenes Jahr lag Deutschland noch auf dem vierten Rang.
Außerdem habe Südkorea unter dem Kriterium "Patentaktivität" einige Punkte eingebüßt.
Deutschland droht zurückzufallen
Allerdings weisen die Herausgeber des Index darauf hin, dass Deutschlands Aufstieg in dem Ranking nur vorläufig erscheint: Europas größter Exporteur kämpfe derzeit mit einem Fachkräftemangel und sich verändernder Einwanderungspolitik.
Jürgen Michels, Chefvolkswirt bei der Bayerischen Landesbank, erklärt, dass Deutschland seine Strategie vor allem im High-Tech-Sektor schärfen müsse. Dazu zähle die Entwicklung von digitaler Kommunikation und künstlicher Intelligenz.
Tunesien und Ukraine sind größte Verlierer
Schweden lag im letzten "Bloomberg Innovation Index" direkt hinter Südkorea auf dem zweiten Platz. Das Land hat sich um einige Plätze verschlechtert und ist nur noch Siebter.
Israel hingegen hat besonders durch das Kriterium "Patentaktivität" einige Plätze gewonnen und liegt hinter der Schweiz auf dem fünften Platz.
Nachdem die USA in der letzten Einordnung zum ersten Mal nicht mehr unter den Top Ten waren, erreichen sie im aktuellen Index Platz acht. Dafür haben vor allem schnellere Produktzyklen und ein verstärkter Wettbewerb gesorgt. Großbritannien erreicht nur Platz 18 und liegt zum ersten Mal in der Auflistung hinter China, das Platz 16 belegt.
Die größten Verlierer sind Tunesien und die Ukraine, die nicht mehr unter den besten 50 Ländern aufgelistet werden.
95 Länder sind ausgewertet worden
Der jährliche "Bloomberg Innovation Index" wurde bereits zum siebten Mal herausgegeben. Der Index beschreibt die Innovationen der Länder im Vorjahr. Er analysiert dutzende Kriterien, wie zum Beispiel Forschungs- und Entwicklungsausgaben, Fertigungsfähigkeiten und den Aufbau von High-Tech-Unternehmen. Die Kriterien werden in sieben gleichwertige Kategorien eingeteilt.
Mit Blick auf die Kriterien werden die Länder mit Punkten zwischen Null und 100 bewertet. Bloomberg hat insgesamt 95 Länder ausgewertet und die 60 besten Volkswirtschaften aufgelistet.
Verwendete Quellen:
- Bloomberg: These Are the World’s Most Innovative Countries
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