Nach einem Rekordjahr 2023 erwarten die Hersteller von Baumaschinen in Deutschland einen deutlichen Umsatzrückgang. Angesichts gesunkener Nachfrage wird mit einem zweistelligen Minus im laufenden Jahr gerechnet, wie der Verband VDMA Baumaschinen und Baustoffanlagen am Donnerstag in Frankfurt mitteilte. Die Branche sieht unter anderem die Flaute im Wohnungsbau und den wachsenden Wettbewerb aus China mit Sorge.
Im vergangenen Jahr verbuchten die Hersteller in Deutschland den Angaben zufolge mit einem nominalen Umsatzplus von elf Prozent - preisbereinigt (real) vier Prozent - ein Rekordjahr. Das Wachstum beruhe allerdings ausschließlich auf dem Abarbeiten von Auftragsüberhängen aus den Vorjahren. Zuletzt seien die Auftragseingänge massiv gesunken. Am härtesten traf es im vergangenen Jahr den Angaben zufolge die Hersteller von Hochbaumaschinen, die Bestellungen brachen hier um 40 Prozent gegenüber dem Vorjahr ein. Grund sei die Lage im Wohnungsbau mit hohen Zinsen und Baupreisen.
Schwierig ist die Situation zudem auf dem chinesischen Markt, der unter einer anhaltenden Immobilienkrise leidet. "China existiert als Absatzmarkt für in Europa hergestellte Baumaschinen so gut wie nicht mehr", sagte Joachim Strobel, Vorsitzender der Fachgruppe Baumaschinen im VDMA. "Die chinesischen Hersteller drängen zunehmend in den europäischen Markt. Es besteht der Verdacht des unfairen Wettbewerbs beispielsweise durch Preis-Dumping oder Missachtung der europäischen Sicherheitsanforderungen."
© dpa
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