Nach dem schweren Sturz im Eiskanal von Altenberg hat der deutsche Bob-Star Johannes Lochner nun über den Unfall gesprochen. Für den 33-Jährigen war der Sturz im Viererbob ein unerfreuliches Novum.

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Vor über einer Woche stürzte der deutsche Viererbob um Pilot Johannes Lochner beim Training vor dem Weltcup in Altenberg. Lochner erlitt beim Unfall eine Verletzung an der Halswirbelsäule. Am Weltcup in Altenberg konnte er anschließend nicht teilnehmen, für die kommende WM in Winterberg ist der 33-Jährige aber wieder bereit.

Jetzt hat der Zweierbob-Weltmeister über den Unfall gesprochen, der für ihn mehr als überraschend kam: "Das war wirklich ein Sturz, den habe ich überhaupt nicht kommen sehen", sagte Lochner im Interview mit "BR24Sport".

Lochner ist noch nie im Viererbob gestürzt

Lochner beschreibt, wie schwer die Situation in der berüchtigten Kurvenpassage 13/14 von Altenberg ist: "Du fährst an der Stelle mit knappen 130 km/h und solltest den Bob so auf zehn Zentimeter genau platzieren." In einer solchen Situation würden manchmal einfach Fehler passieren, erklärte der 33-Jährige. Eine Tatsache, die ihm und seinen Bob-Kollegen aber jederzeit bewusst ist. "Seit wir Bob fahren, wissen wir, dass Altenberg eine schwere Piste ist. (…) Die Probleme gibt es immer mal wieder – das hat jetzt nichts damit zu tun, dass wir nicht Bob fahren können."

Lochner ist laut eigener Aussage schon seit längerer Zeit nicht mehr gestürzt, im Viererbob war es sogar sein erster Sturz überhaupt. "Ich habe erstmal fünf Sekunden gebraucht, um zu realisieren, dass wir jetzt liegen. Und dann kamen schon die ersten Einschläge am Nacken", sagte Lochner.

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Lochner gibt Gesundheits-Update: "Mir geht es gut"

Auf der Website des deutschen Bob- und Schlittenverbands hat Lochner auch über seinen aktuellen Gesundheitszustand informiert: "Mir geht es gut, was die Physios und Ärzte in den letzten Tagen auf die Beine gestellt haben, war sehr professionell", sagte der 33-Jährige.

Vor der anstehenden WM in Winterberg fühlt sich der deutsche Bob-Pilot aber auf jeden Fall bereit: "Ich würde wahrscheinlich nicht einsteigen, wenn ich Zweifel hätte – das habe ich immer gesagt." Denn als Pilot im Zweier- oder Viererbob habe er nicht nur eine Verantwortung für sich und seinen Körper, sondern auch für seine Kollegen im Schlitten. "Ich würde nicht fahren, wenn ich mir nicht zu 100 Prozent bewusst bin, dass ich das kann", stellte der 33-Jährige klar.

Schweizer Viererbob ebenfalls mit Unfall in Altenberg

Noch schlimmer als den deutschen Bob um Lochner erwischte es beim Training in Altenberg den Schweizer Viererbob um Pilot Michael Vogt. Anschieber Sandro Michel wurde in derselben Kurve aus dem Bob geschleudert und blieb benommen auf dem Eis liegen. Anschließend rutschte der 210 Kilogramm schwere Schlitten vom ansteigenden Zielauslauf über die Bahn zurück und erwischte den Schweizer mit voller Wucht.

Michel kam danach in die Universitätsklinik Dresden, wo er mittlerweile dreimal operiert wurde. Der Anschieber erlitt schwere Verletzungen am Brustkorb sowie im Oberschenkel- und Hüftbereich.

Für Lochner und seinen Kollegen Georg Fleischhauer wird es am kommenden Samstag ernst. Dann finden bei der WM die ersten beiden Läufe im Zweierbob der Männer statt.

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