Trotz Warterei und schwachen Starts hat Alexander Zverev das Viertelfinale der French Open erreicht. Dort wartet die Nummer eins der Tennis-Welt. Gegen Novak Djokovic war Zverevs Davis-Cup-Kollege Jan-Lennard Struff «genervt» und «chancenlos».
Psychospielchen, Schlägerwurf und Fluch-Attacken:
Zverev dagegen setzte sich gegen den an Nummer neun gesetzten Fognini mit 3:6, 6:2, 6:2, 7:6 (7:5) durch. "Ich habe drei Sätze lang sehr gut gespielt und viele positive Sachen gesehen", sagte Zverev. Nach 2:55 Stunden einer bisweilen skurrilen Auseinandersetzung verwandelte er seinen dritten Matchball, zog in die Runde der besten acht ein und stellte sein bestes Resultat bei einem Grand-Slam-Turnier ein.
2018 hatte Zverev im Viertelfinale gegen den späteren Finalisten
Gegen Fognini ging es gar nicht gut los. Zverev kassierte sofort ein Break und lag schnell 0:3 zurück. Nach 32 Minuten entschied Fognini den ersten Satz für sich. Als Zverev zum wiederholten Mal einen Ball mit dem Rahmen traf und ins Nirgendwo schoss, knallte er seinen Schläger gegen die Platzumrandung und stieß einige Flüche auf Russisch aus.
Auf dem Weg zu seinem Titel beim Masters-Turnier in Monaco hatte Fognini nicht nur Zverev, sondern auch den unbestrittenen Sandplatz-König Rafael Nadal geschlagen. Doch trotz des gewonnenen ersten Satzes wäre Fognini nicht Fognini, wenn er nicht auch für Mätzchen sorgen würde. Der 32-Jährige aus Sanremo, bekannt für seine Wutausbrüche und Flegeleien, diskutierte mit dem Stuhlschiedsrichter, meckerte in Richtung seiner Box, führte Selbstgespräche und schickte provozierende Handküsschen Richtung Zverev auf die andere Seite.
"Du schaust schon ein bisschen hin, ob er frustriert ist. Denn das heißt, dass du etwas richtig machst", sagte Zverev. "Natürlich ist Fabio bekannt für solche Dinge, aber beim nächsten Punkt kommt er dann wieder mit einem Wahnsinns-Schlag. Das ändert nichts für mich."
Als Zverev im zweiten Satz das Break zum 3:1 gelang, machte Fogninis Spielgerät Bekanntschaft mit dem Sand. Wenig später nahm der Italiener eine Behandlungspause und ließ sich einen gewaltigen Verband am Unterschenkel anlegen. Zverev aber ließ sich nicht verunsichern oder provozieren und gewann am Ende verdient.
Seinem Davis-Cup-Kollegen
"Ich hoffe, dass es so weitergeht", sagte Djokovic, der als erster Spieler der Geschichte zum zehnten Mal nacheinander die Runde der besten acht in Roland Garros erreichte. Struff war da längst "genervt vom Match" in den Katakomben verschwunden, wie er später einräumte.
Trotz des Achtelfinal-Scheiterns wird sich der Westfale in der neuen Weltrangliste am kommenden Montag erstmals unter die Top 40 vorarbeiten. Zudem dürften ihn auch der bislang größte Zahltag seiner sportlichen Laufbahn und das Preisgeld von 243 000 Euro trösten. "Heute bin ich enttäuscht, aber ich muss das Positive mitnehmen, ich habe drei sehr gute Matches hier gespielt", sagte Struff.
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