Paris - Alexander Zverev darf sich bei den French Open Insulin auf dem Platz spritzen. Das sagte ein Sprecher der Turnier-Organisatoren der Deutschen Presse-Agentur.
Sollte der an Diabetes erkrankte Tennis-Olympiasieger dafür in die Kabine gehen, zähle dies nicht als eine von zwei möglichen Toilettenpausen. Ein Video zeigt, dass der 26-Jährige sich im zweiten Satz beim Achtelfinalsieg über den Bulgaren Grigor Dimitrow eine Spritze in den rechten Oberschenkel setzt. Dies sei auch im kompletten Turnierverlauf erlaubt, sagte der Sprecher.
"Wenn ich mich nicht spritze, komme ich in Lebensgefahr"
Ihm sei gesagt worden, dass es aussehe, als würde er "etwas Komisches" machen, wenn er sich auf dem Platz spritze, als ob er dopen würde. "Ja, ihr seid nicht sehr, sehr schlau. Ich bin, seit ich dreieinhalb Jahre bin, Diabetiker. Wenn ich mich nicht spritze, komme ich in Lebensgefahr", betonte Zverev.
Einmal im Turnier habe ein Supervisor nicht über seine Erkrankung Bescheid gewusst und gesagt, dass er einen Arzt rufen solle. Diese Oberschiedsrichter gehören nach Angaben der französischen Veranstalter nicht direkt zum Turnier, sondern zur Vereinigung der vier Grand-Slam-Turniere.
Auch bei der Partie gegen Dimitrow gab es nach dem zweiten Satz wieder Debatten mit der Schiedsrichterin um dieses Thema. "Ich habe der Schiedsrichterin gesagt: Entscheidet euch, was ihr wollt von mir, aber schickt mich nicht hin und her. Es soll einfach eine klare Struktur geben, was ich machen soll. So ist es ein Hin und Her, und keiner weiß, was ich zu tun habe."
Im August 2022 hatte Zverev seine langjährige Diabetes-Erkrankung öffentlich gemacht. Bei dem gebürtigen Hamburger war im Kindesalter die Diagnose Diabetes Typ 1 festgestellt worden. Er hatte vor knapp einem Jahr auch die Gründung seiner Stiftung "Alexander Zverev Foundation - Aufschlag gegen Diabetes" bekannt gegeben.
Diabetes (Zuckerkrankheit) ist eine Stoffwechselkrankheit, der Körper kann dadurch kaum oder kein Insulin mehr produzieren. Der Typ 1, wie bei Zverev, ist bisher nicht heilbar, sodass die Betroffenen ihr Leben lang Insulin spritzen müssen.
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