Thomas Müller
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Vorstandsvorsitzender Jan Dreesen versprühte nach dem 2:2 beim FC Arsenal fast schon Euphorie. "Was soll ich sagen? Totgesagte leben länger - das ist, glaube ich, das Motto des heutigen Abends", erklärte Dreesen beim Bankett nach dem Spiel. "Das war ein schwerer Monat. Wir haben, glaube ich, einige schwere Wochen in den Knochen, mit zwei Niederlagen in der Bundesliga. Und was war das heute für ein Tag? Die Mannschaft hat heute ihr wahres Gesicht gezeigt. Ein fantastisches Spiel, ein intensives Spiel abgeliefert." Und weiter: "Dann muss sich jeder in Europa vor uns in Acht nehmen. Und natürlich lebt heute der Traum weiter."
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Auch Max Eberl war sichtlich erleichtert nach dem Spiel: "Dass die Mannschaft und der Trainer zusammenpassen, wenn man funktioniert, das hat man heute wieder gesehen." Weitere Spekulationen um ein vorzeitiges Ende des Trainers verbat sich Eberl: "Man hat eine Entscheidung gefällt für Sommer und dann sollte man einfach die Dinge so stehen lassen und nicht alle zwei Tage fragen: Ist er noch? Ist er nicht? Kann er noch? Wie lange noch? Wann ist er nicht mehr?" Es müsse nun einfach mal gesagt werden: "Hey, Chapeau vor der Leistung des Trainers mit der Mannschaft."
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Elfmetertorschütze Harry Kane war die Anspannung vor der Rückkehr nach London deutlich anzumerken. Umso erleichterter zeigte sich der Engländer nach Abpfiff bei Prime Video: "Ein großes Spiel für mich. Ich bin sehr glücklich, dem Team geholfen zu haben. Wir haben einen kleinen Schritt gemacht. Wir müssen von Spiel zu Spiel fokussiert sein."
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In der Rückschau auf die bittere Niederlage in Heidenheim konstatierte Kane: "Was am Samstag passiert ist, ist für ein Team, wie wir es sind, inakzeptabel. Wir mussten wieder zusammenfinden. Das war das perfekte Spiel für diese Situation. Champions-League-Viertelfinale. Auswärts. Da musst du tief graben, um Leidenschaft und Zusammenhalt zu zeigen. Das haben wir heute getan. Es war kein einfaches Spiel, Arsenal ist ein tolles Team. Hoffentlich können wir zu Hause den Unterschied ausmachen."
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Begeisterung über das Unentschieden war Kimmich nicht anzumerken, stattdessen beantwortete er die Frage nach der Zufriedenheit über das Ergebnis mit einem trockenen "Joa, vom Spielverlauf müssen wir das sein". Und weiter: "In der ersten Halbzeit waren wir nicht perfekt im Spiel. Wir gehen dann trotzdem mit dem 2:1 in die Pause. In der zweiten Halbzeit hatten wir dann eher gefährliche Situationen."
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Allzu sehr beschweren wollte sich auch Thomas Tuchel über das 2:2 nicht, dennoch nagte vor allem eine Szene an ihm: "Ja. Ich denke, wir hätten gewinnen können. Wir hatten durch Coman noch eine Riesenchance. Ich glaube auch, dass es ein 100-prozentiger Elfmeter war, den wir nicht gekriegt haben. Ein Handelfmeter. Das tut auf dem Niveau extrem weh. Das war schwer, ein sehr guter Gegner. Extrem gute Zuschauer für Arsenal. Unterdurchschnittlicher Schiedsrichter. Daher geht das okay", erklärte er bei Prime Video.
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Die Marschroute für das Rückspiel ist für Tuchel klar: "Die Ausgangslage ist klar, der Gewinner ist weiter. Wir spielen zu Hause und brauchen die gleiche Atmosphäre. Wir brauchen die gleiche Hingabe, Leidenschaft und Qualität wie heute. Dann kommen wir weiter."
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Auch Thomas Müller, der das Spiel von der Bank verfolgte, befand Ähnliches: "Man kann hadern, man kann auch ein bisschen froh sein. Das Spiel gibt Interpretationsfreiraum in alle Richtungen", erklärte er in der Mixed Zone nach der Partie.
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Matthias Sammer stellte bei Prime Video vor allem die Leistung von Trainer Thomas Tuchel heraus: "Wir sollten heute auch mal unseren deutschen Trainer loben. Der hat so viel auf die Nuss bekommen. Er hat heute in meinen Augen eine taktische Meisterleitung vollbracht – mit seiner Mannschaft, gar keine Frage. Wir sind immer in der Lage, andere zu loben. Also aus anderen Ländern. Wir sollten auch unsere eigenen mal loben. Das war von Thomas Tuchel und seiner Mannschaft schon eine Meisterleistung. Wahrscheinlich mit das beste Saisonspiel, was sie gemacht haben."
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Warum die Bayern bei aller Erleichterung über die eigene Leistung mit dem 2:2 nicht zufrieden sein konnten, lag jedoch vor allem an der von Tuchel bereits erwähnten Szene: einem nach Bayernempfinden glasklarem Elfmeter, der nicht gegeben wurde.
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Kimmich beschrieb die Szene bei Prime Video so: "Ich weiß nicht, ob man das im Fernsehen gesehen hat, aber für mich war das ein klarer Elfmeter. Der Schiri pfeift den Abstoß an, der Torwart spielt ihn zum Verteidiger und der nimmt ihn nochmal in die Hand. Das habe ich so noch nie gesehen. Wir haben den Schiedsrichter darauf aufmerksam gemacht. Er meinte, wir sind im Champions-League-Viertelfinale, er pfeift nicht so einen Kinderfehler. Für mich ist es kein Kinderfehler, am Ende ist das spielentscheidend. Bitter, dass wir den nicht bekommen haben."
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Auch Müller zeigte sich nach dem Spiel fassungslos: "Das haben wir noch nie gesehen, dass ein Spieler einen Abstoß mit der Hand stoppt im eigenen Strafraum, nachdem der Ball schon freigegeben war. Ein glasklarer Handelfmeter im Sinne der Regel. Ich weiß schon, was der Schiri will, wenn er den weiterlaufen lässt. Aber ich glaube nicht, dass er sich da über die Gesetze hinwegsetzen darf. Das müssen wir festhalten, dass das mit spielentscheidend sein kann und das dürfen wir uns eigentlich nicht gefallen lassen."
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Schiedsrichter-Experte Lutz Wagner nahm Schiedsrichter Nyberg bei Prime Video jedoch ein Stück weit in Schutz: "Das ist eine sehr eigentümliche Szene. Man muss auch dazu sagen, dass der Schiedsrichter, wie die Bayern, ein sehr schweres Spiel hatte. In der Situation hat der Schiedsrichter einen Pfiff in die Ausführung hinein getätigt. Das hat die Abwehrspieler auch etwas verunsichert. Er hat es auch selbst gemerkt, dass er dazu beigetragen hat. Da kam nochmal ein Nachpfiff. (…) Punkt Eins: Ein Schiedsrichter muss einen Abstoß nicht anpfeifen. Das ist vom Regelwerk so vorgeschrieben. Er hat also in die Ausführung hinein gepfiffen. Ich finde, im Sinne des Fußballs, war es, so wie er es gelöst hat, die bessere Entscheidung."
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Ex-Bundesliga-Schiedsrichter Manuel Gräfe war da schon eher auf Bayern-Linie: "Das ist eine krasse Szene", schrieb er auf X. "Nach Abstoß Hand, wäre Elfer."