- Sportchef Max Eberl verlässt Borussia Mönchengladbach nach über zwei Jahrzehnten bei seinem Herzensclub.
- Unter Tränen gibt Eberl die Entscheidung bekannt - und benennt seine sehr persönlichen Gründe.
Sportdirektor
Immer wieder rang Eberl um Fassung. Bevor es losging, atmete er tief durch, zögerte mit seinen ersten Worten. "Es ist wahrscheinlich die mit Abstand schwerste Pressekonferenz, die ich halten muss, seit ich Sportdirektor sein durfte", sagte er.
"Ich beende was, was mein Leben war"
Er sei auch ein ganz gutes Beispiel dafür, was auf der Welt passiere. "Es ist ein ganz simpler Grund, warum ich nicht mehr arbeiten kann, weil ich müde, weil ich erschöpft bin." Es sei kein verletzter Stolz. "Ich beende was, was mein Leben war." Es sei "kein schöner Tag, ein blöder Tag, ein Mist-Tag", betonte Gladbachs Präsident Rolf Königs.
Eberl muss den Verein damit aus gesundheitlichen Gründen mitten in der bislang so enttäuschend verlaufenen Saison verlassen. Aktuell liegt der Club nur drei Punkte vorm Relegationsrang, schied auf peinliche Weise im DFB-Pokal im Achtelfinale gegen den Zweitligisten Hannover 96 aus und verlor sieben der vergangenen neun Pflichtspiele.
Bereits am Donnerstagabend hatten Medien über den geplanten Rücktritt Eberls berichtet. Für den ehemaligen Profi ist es ein abrupter Abschied nach insgesamt über zwei Jahrzehnten bei seinem Herzensverein. 13 Jahre davon arbeitete Eberl als Sportdirektor. Sein Vertrag - erst 2020 verlängert - wäre bis Ende Juni 2026 gültig gewesen.
Bereits im Oktober trat er mit seinem Anliegen an den Verein heran
Zuletzt hatte Eberl mit einem schmallippigen Auftritt bei einer Pressekonferenz die Spekulationen um seine Person befeuert, danach war er krankgeschrieben gewesen. Bereits im Oktober trat er mit seinem Anliegen an den Verein heran.
Nach Jahren des Lobs und auch des sportlichen Erfolgs - in der vergangenen Saison hatte die Borussia noch das Achtelfinale der Champions League erreicht - kam bei dem Club in den vergangenen Monaten immer mehr Kritik auf. Der frühzeitig feststehende Weggang von Trainer Marco Rose zu Borussia Dortmund nach der vergangenen Saison, der Kader für diese Saison, und der bisher nicht zündende Rose-Nachfolger Adi Hütter - geholt für 7,5 Millionen Euro von Eintracht Frankfurt - boten Angriffsfläche. Dazu kamen die schon feststehenden Abgänge von Matthias Ginter und Denis Zakaria im Sommer - ablösefrei. © dpa
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