- Könnte Diego Maradona heute noch leben, wenn sich seine Ärzte und Pfleger besser um ihn gekümmert hätten?
- Dieser Frage ist eine Ärztekommission nachgegangen und sie erhebt nun schwerwiegende Vorwürfe gegen die behandelnden Mediziner, wie es in einem Bericht der Zeitung "La Nacion" heißt.
- Maradonas Versorgung sei von Mängeln und Unregelmäßigkeiten geprägt gewesen.
Gut fünf Monate nach dem Tod von Diego Maradona hat eine Expertenkommission schwere Vorwürfe gegen die Ärzte und Pfleger der argentinischen Fußballlegende erhoben. "Das Verhalten des medizinischen Teams von Diego Armando Maradona war unzureichend, mangelhaft und rücksichtslos. Der Patient wurde seinem Schicksal überlassen", zitierte die Zeitung "La Nación" am Freitag aus einem Bericht der Ärztekommission über die letzten Tage des Stars. Zwar lasse sich nicht mit Sicherheit sagen, dass er bei einer besseren medizinischen Betreuung nicht gestorben wäre, aber zumindest hätte er eine bessere Überlebenschance gehabt, hieß es in dem Report weiter.
Maradona war am 25. November 2020 im Alter von nur 60 Jahren in einer privaten Wohnanlage nördlich von Buenos Aires an einem Herzinfarkt gestorben. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen mindestens sieben Mitglieder des medizinischen Teams wegen fahrlässiger Tötung. Unter den Verdächtigen sind Maradonas Leibarzt Leopoldo Luque, seine Psychiaterin Agustina Cosachov und mehrere Pflegekräfte.
Maradona: Komplikationen nach Gehirnoperation
Maradona war zwei Wochen vor seinem Tod aus dem Krankenhaus entlassen worden, wo er sich einer Gehirnoperation unterzogen hatte. Offenbar lehnte er die ständige Betreuung durch Pflegekräfte in dem gemieteten Haus ab. Allerdings kam es während der Reha-Phase auch immer wieder zu Komplikationen, wie aus in örtlichen Medien veröffentlichten Chatprotokollen der Pfleger hervorgeht.
"Die pflegerische Versorgung war von Mängeln und Unregelmäßigkeiten geprägt", hieß es nun im Bericht der Experten. "Maradona wurde durch das ärztliche, pflegerische und therapeutische Personal nicht korrekt kontrolliert und unterstützt, weder in der Zeit noch in der Form, wie es den Regeln der guten Praxis entspricht. Es gibt keinen Hinweis auf eine psychologische Betreuung zu Hause." (dpa/ska) © dpa
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