Zwar ist nicht jede Campingreise gleich eine Weltreise, doch ohne eine gewisse Planung geht es nicht. Oder doch? Wie reisen Sie? Spontan oder von langer Hand geplant?
Campen ist für viele gleichbedeutend mit Freiheit. Heute hier und morgen dort. Hat man einen besonders schönen Ort entdeckt, dann bleibt man länger, wird das Wetter schlecht, fährt man mit dem Wohnmobil einfach weiter. Wie reisen Sie mit dem Wohnmobil? Sind Sie stets spontan unterwegs und entscheiden nach Lust und Laune, wohin es im Campingurlaub als Nächstes geht? Oder machen Sie sich einen exakten Plan für Ihre Wohnmobilreisen und buchen Stell- und Campingplätze im Voraus?
Haben Sie schon eine lange Campingreise selbst geplant?
Wer eine mehrmonatige Reise oder gar eine Weltreise mit dem Wohnmobil machen will, kommt um eine gewisse Planung seiner Reise nicht herum. Zwar kann man nahezu alle Reiseziele auch bei einer geführten Campingtour bereisen, doch der Campingurlaub in einer Gruppe ist nicht jedermanns Sache. Haben Sie selbst schon mal eine längere Wohnmobilreise in Eigenregie geplant, sich um Visa oder die Verschiffung Ihres Wohnmobils gekümmert und sich mit Einfuhrvorschriften und Zöllen beschäftigt?
Die Antwort unserer Lesenden ist eindeutig: 96% planen ihre Reise stets selbst. Lediglich 3% der Befragten überlässt anderen die Reiseplanung und nur 1% schließt sich geführten Reisetouren an.
Spontan oder mit Plan verreisen?
Zwar ist nicht jede Campingreise gleich eine Weltreise, doch ohne eine gewisse Planung geht es nicht. Oder doch? Viele Lesenden beantworten die Frage mit "ja, spontan". Viele planen zwar die grobe Richtung, passen den Reiseverlauf aber je nach Wetteraussichten oder Lust und Laune auch gern an. Bei Reisen in der Hauptsaison, mit Fährüberfahrten oder wenn bestimmte Aktivitäten vorgebucht werden müssen, planen einige auch langfristig.
Als Berufstätige bleibt uns nichts anderes übrig, als längere Reisen wie vier Wochen Skandinavien mit den Arbeitgebern abzustimmen. Für die Reisen selbst suchen wir vorab nur die Orte oder Natur heraus, die wir besuchen wollen. Während der Reise lassen wir uns dann je nach Wetter, Gefallen oder Gefühl treiben und genießen einfach die Zeit. So haben wir auf dem Weg schon oft viel Schönes noch zusätzlich entdeckt. Wenn wir dann nicht alles auf der Liste sehen, haben wir einen Grund für eine weitere Reise. Einen kleinen Reiseproviant für die Anfahrt haben wir dabei, alles andere wird vor Ort gekauft, schließlich gehört regionales Essen auch zum Urlaubserlebnis.
Sabrina und Stefan Handl, Heroldsbach
Wieso geht es nicht ohne Planung? Wir sind Wohnmobilisten, und ich denke, die meisten "richtigen Wohnmobilisten” haben Bett, Küche, Bad, Heizung, Strom und Wasser an Bord. Dann überlegt man sich, wohin man ungefähr fährt, aber wie und vor allem wann und ob man da überhaupt ankommt, ist doch völlig egal. Deshalb haben wir doch das Wohnmobil: Der Weg ist das Ziel und nicht der Weg führt zu (einem einzigen) Ziel, oder? Also wir fahren immer spontan. Kommt vor, dass wir an die Nordsee wollen, aber nach der Abfahrt nach Italien fahren. Und wenn ich, wie es öfters vorkommt, mal "a bisserl trödle”, dann übernachten wir halt schon 20 Kilometer von zu Hause weg, wo ist das Problem?
Rolf Guba, Kaisheim
Wir planen immer nur die grobe Richtung und orientieren uns an den dortigen Sehenswürdigkeiten. Wir buchen keine Campingplätze im Voraus, sondern rufen am gleichen Tag oder einen Tag vorher auf dem geplanten Campingplatz an, ob noch etwas frei ist. Das klappt seit über 40 Jahren so. Wir meiden aus persönlichen Gründen Stellplätze, es sei denn, sie haben Sanitäranlagen. So werden wir im Frühjahr in Burgund unterwegs sein mit einem Abstecher nach Saint-Malo und im Herbst in Umbrien mit anschließendem Badeurlaub in Gallipoli auf dem Campingplatz La Masseria.
Peter Adamski, per E-Mail
Früher mit dem Wohnwagen haben wir deutlich mehr geplant. Seitdem wir ein Wohnmobil besitzen, planen wir nur noch die grobe Richtung, also zum Beispiel Bodensee oder Nordseeküste oder nach Frankreich in die Normandie. Das hat das Reisen richtig flexibel gemacht und nahezu wetterunabhängig. Wir sind auch schon nur nach der Wetter-App gefahren. Das hat super Spaß gemacht, und wir hatten nur Sonnenschein. Leider ist diese Art zu reisen seit circa zwei Jahren nicht mehr möglich, da der Reise-Boom volle Wohnmobil-Stellplätze beschert hat. Sobald man in die Top-Regionen möchte, ist alles voll. Drei bis vier Stellplätze anfahren, um eine Übernachtungsmöglichkeit zu finden, ist inzwischen keine Seltenheit mehr und "vergrault" uns ein wenig das schöne Hobby. Hier müssten die Top-Orte und Kommunen deutlich mehr tun und neue Stellplätze schaffen, sonst ist der Gebrauchtwagenmarkt bald voll.
Ralf Brüggemann, Wiesmoor

In Zeiten ohne Mobiltelefon und Internet war ich häufig allein unterwegs und habe nur die Streckenführung und Sightseeing-Ziele geplant. Nun bin ich mit Familie unterwegs und wir sind an die Ferienzeiten gebunden. Um sicher einen Stellplatz zu haben, ist es notwendig, vorab zu buchen. Sonst ist die Stimmung gleich im Keller, wenn nichts zu finden ist. Des Weiteren hat jeder seine Ansprüche und Bedürfnisse. Um allen möglichst gerecht zu werden, plane ich die Reiseziele, Fahrtstrecken und Campingplätze sehr akribisch. Für mich ist schon die Planung Teil meines Urlaubes und steigert die Vorfreude.
Ralf Kersting, per E-Mail
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