Vor allem für Urlauber an Nord- und Ostsee ist die Kurtaxe ein bekannter Begriff. Der Betrag wird vor Ort für verschiedene Einrichtungen und Veranstaltungen verwendet, die dem Tourismus zugutekommen. Auch für den Erhalt der Umwelt wird die Kurtaxe eingesetzt. Einige Städte und Gemeinden haben dafür ihre Kurtaxe in diesem Jahr deutlich erhöht.
Die Kur- oder wahlweise Ortstaxe wird vor allem in Gebieten erhoben, die der Erholung und Entspannung dienen. Dazu gehören viele Gemeinden an Nord- und Ostsee, aber auch Kurorte im gesamten Bundesgebiet.
Auch einige Städte wie Hannover, Düsseldorf oder Frankfurt erheben eine Kurtaxe für Übernachtungen. In Frankfurt zum Beispiel soll damit nach Angaben der Stadt der Aufwand für die "Schaffung, Erweiterung, Unterhaltung und Vermarktung der zu Fremdenverkehrszwecken bereitgestellten Einrichtungen und (...) Veranstaltungen" mitfinanziert werden. Die stärkste Erhöhung der Kurtaxe hat in diesem Jahr allerdings keine Großstadt vorgenommen, sondern Bad Münstereifel.
Kurtaxe verdreifacht
Die knapp 20.000 Einwohner zählende Kleinstadt im nordrhein-westfälischen Kreis Euskirchen liegt rund 60 Kilometer südlich von Köln in der Eifel. Die Stadt, die als mittelalterliches Kleinod gilt, hat ihre Kurtaxe von einem auf drei Euro erhöht - eine Verdreifachung. Das hat das Vergleichsportal "HolidayCheck" bei einer Untersuchung aller Städte und Gemeinden herausgefunden, die eine Kurtaxe erheben.
Drei weitere Orte haben ihre Kurtaxe ebenfalls mindestens verdoppelt. Im ostseenahen Bad Doberan im Landkreis Rostock zahlen Urlauber statt einem Euro nun 2,50 Euro pro Übernachtung, in der baden-württembergischen Kurstadt Bad Herrenalb im Landkreis Calw sind es drei Euro statt 1,50 Euro. Und auch im 1.000-Einwohner-Ostseebad Wustrow in Mecklenburg-Vorpommern verdoppelt sich die Kurtaxe von 1,20 Euro auf 2,40 Euro pro Übernachtung.
Am teuersten ist es am Meer
Trotz der deutlichen Erhöhungen gehören die vier Orte bei Weitem nicht zu den teuersten Urlaubsorten mit Kurtaxen. Mit einer Erhöhung um 50 Cent auf 5,50 Euro ist die Abgabe auf der ostfriesischen Insel Spiekeroog deutschlandweit am höchsten. Mit fünf Euro folgen die hessische Landeshauptstadt Wiesbaden und Hürtgenwald in Nordrhein-Westfalen. Am günstigsten ist es in Lindenfels im Odenwald, wo die Kurtaxe nur 25 Cent beträgt.
Die Kurtaxe wird von den Städten und Gemeinden pro Person und Übernachtung erhoben. Mit dem Geld wird die touristische Infrastruktur vor Ort finanziert, die für den Gast in der Regel kostenlos ist. Dazu gehören neben Touristeninformationen auch Veranstaltungen wie Konzerte und Ausstellungen oder Toilettenanlagen.
Auch für die Sauberkeit vor Ort sorgen die Gemeinden über die erhobene Kurtaxe: Parkanlagen und Wanderwege werden gepflegt und bei Gemeinden am Meer der Strand sauber gehalten. Ohne die Kurtaxe wäre es laut "HolidayCheck" für viele Gemeinden wohl schwierig, die Standards vor Ort zu erhalten.
Größere Städte berechnen häufig eine Bettensteuer
Neben der Kurtaxe als Tourismusabgabe gibt es auch die sogenannte Bettensteuer, die ähnlich wie die Kurtaxe eingesetzt wird, aber anders berechnet wird. Während die Kurtaxe ein fester Betrag ist, der für jeden Urlauber vor Ort gleich ist, wird die Bettensteuer prozentual bezogen auf den Übernachtungspreis berechnet. So erheben die Spitzenreiter Berlin, Dortmund und Flensburg jeweils 7,5 Prozent Bettensteuer auf den Übernachtungspreis.
Günstiger ist es zum Beispiel in Darmstadt mit zwei Prozent oder in der Ostsee-Gemeinde Damp in Schleswig-Holstein mit 1,5 Prozent. In Hamburg wird ein gestaffeltes Modell angewendet: Bis zu einem Übernachtungspreis von 200 Euro sind vier Euro zu zahlen, für jede weiteren 50 Euro Nettoübernachtungspreis kommt ein Euro hinzu. In anderen Orten wird der Bruttoübernachtungspreis für die Staffelung herangezogen.
Verwendete Quellen
- holidaycheck.de: "Touristensteuer im Check – hier musst Du dieses Jahr mehr bezahlen"