Für Menschen mit einer Laktoseintoleranz ist es wichtig, auf laktosefreie Nahrungsmittel zu achten. Hier erfährst du, was du über den Laktosegehalt von Butter wissen solltest und ob laktosefreie Butter für dich wirklich notwendig ist.
Laktoseintoleranz oder Milchzuckerunverträglichkeit ist weltweit verbreitet. Bei einer Laktoseintoleranz kann der Körper den Milchzucker Laktose nicht verarbeiten und es kommt zu den typischen Beschwerden wie Bauchschmerzen oder Übelkeit. Mehr Infos zu den Symptomen: Laktoseintoleranz: Symptome und milchfreie Alternativen.
In Deutschland ist die Laktoseintoleranz jedoch nicht so weit verbreitet, wie Angebote der Lebensmittelindustrie vielleicht suggerieren. Laut dem Bundeszentrum für Ernährung (BzfE) leiden in Deutschland nur etwa 15 bis 20 Prozent der Bevölkerung wirklich an einer Unverträglichkeit und brauchen Spezialprodukte, wie zum Beispiel laktosefreie Butter.
Wir erklären dir, ob spezielle laktosefreie Butter für dich tatsächlich notwendig ist und was du über den Laktosegehalt von normaler Butter wissen solltest.
Grundsätzliches: Der Laktosegehalt von Butter
In der Regel vertragen Menschen, die an einer Laktoseunverträglichkeit leiden, trotzdem geringe Mengen des Milchzuckers. Je nach Stärke der Intoleranz verträgt der Körper einen Laktosegehalt bis zu ein Gramm pro 100 Gramm Lebensmittel. Wenn bei dir eine Milchzuckerunverträglichkeit diagnostiziert wurde, solltest du am besten mit ärztlicher Hilfe feststellen lassen, welche Mengen an Milchzucker du eventuell trotzdem verträgst.
Butter ist aufgrund ihrer Verarbeitung von Natur aus sehr arm an Laktose und enthält je nach Sorte nur 0,6 bis 0,7 Gramm Laktose pro 100 Gramm. Dies gilt nicht für Butter, die zusätzlich mit Joghurt angereichert wurde. Eine solche Variante enthält deutlich mehr Laktose.
Da Butter ein tierisches Produkt ist, solltest du beim Kauf unbedingt auf Bio-Qualität achten. Das ist nicht nur für dich und deine Gesundheit gut, sondern unterstützt auch eine artgerechtere Tierhaltung.
Die verschiedenen Butterarten und ihre Verträglichkeit
Auch wenn tierische Butter grundsätzlich laktosearm ist, gibt es Unterschiede zwischen den verschiedenen Buttersorten, wenn es um den Gehalt an Laktose geht. Hier findest du eine genauere Übersicht:
Sauerrahmbutter:
- Sauerrahmbutter muss bei der Herstellung unter Zusatz von Milchsäurebakterien 20 Stunden reifen.
- Durch die Milchsäurebakterien ist Sauerrahmbutter sehr arm an Milchzucker und kann somit auch für Menschen mit Laktoseintoleranz sehr gut verträglich sein.
- Die in der Butter enthaltene Lactase unterstützt die Verarbeitung der Laktose im Körper.
- Süßrahmbutter sowie mild gesäuerte Butter sind im Geschmack milder als die Sauerrahmbutter, da bei ihrer Herstellung der Zwischenschritt der Reifung fehlt.
- Dementsprechend enthalten sie auch weniger Milchsäurebakterien und können einen Laktosegehalt bis zu 0,7 Gramm pro 100 Gramm haben. Dieser Gehalt ist immer noch ziemlich gering und du solltest individuell herausfinden, ob und wie viel Butter du verträgst.
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Butterreinfett:
- Butterreinfett oder auch Butterschmalz kannst du vorwiegend zum Backen verwenden.
- Es besteht nur aus dem Butterfett und während der Herstellung wurde ihm beinahe gänzlich der Milchzucker entzogen. Dementsprechend hat das Butterreinfett nur noch einen Laktosegehalt von weniger als 0,1 Gramm pro 100 Gramm und die meisten Menschen können es bedenkenlos konsumieren
Tipp: Achte beim Kauf von Butter auf die Angabe zum Kohlenhydratgehalt. Je weniger Kohlenhydrate die Butter enthält, desto weniger Zucker und damit auch Milchzucker nimmst du zu dir.
Laktosefreie Butter und wann sie sinnvoll ist
Neben normaler Butter bieten Supermärkte auch laktosefreie Butter an, die folgende Vorteile mit sich bringt:
- Bei der Herstellung speziell laktosefreier Produkte wird während der Produktion schon der Milchzucker aufgespalten, sodass das Endprodukt keine Laktose mehr enthält.
- Laktosefreie Butter ist nur sinnvoll bei starker Unverträglichkeit und wenn dein:e Ärzt:in dir empfohlen hat, komplett auf Laktose zu verzichten.
- Ansonsten sind laktosefreie Produkte meistens nur teurer als herkömmliche Lebensmittel, ohne besonders sinnvoll zu sein.
Übrigens: Wenn es dir zu teuer ist, laktosefreie Butter zu kaufen, kannst du deine Butter einfach selber machen. Richte dich nach einem Rezept für normale Butter und nimm dabei laktosefreie Sahne.
Alternativ ist vegane Butter ein perfektes Ersatzprodukt. Sie ist immer laktosefrei, da sie keine tierische Milch oder Milchprodukte enthält und gesunde vegane Ernährung bringt auch aus Umweltgründen viele Vorteile mit sich.
Weiterlesen auf Utopia.de:
- Laktosefreie Lebensmittel: Wann sind sie sinnvoll?
- Butter selber machen: Einfache Anleitung mit Sahne oder Milch
- Süßrahmbutter: Das ist der Unterschied zu "normaler Butter"
Überarbeitet von Freya Petersen © UTOPIA
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