Viele Obstsorten werden unreif geerntet und müssen vor dem Verzehr nachreifen. Wie du den Reifeprozess für Avocados, Tomaten und Co. beschleunigen kannst, erfährst du hier.

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Ob Avocado, Tomate, Banane, Äpfel oder Birnen: Viele Früchte landen noch unreif im Laden oder auf dem Markt. Das ist insbesondere dann der Fall, wenn sie aus fernen Ländern stammen. Die Importeur:innen wollen so vermeiden, dass die Früchte bereits auf dem langen Transportweg faulen. Damit aus dem harten, sauren oder grünen Obst genießbare Früchte werden, müssen die Früchte dann meist noch bei dir zuhause nachreifen. Das kann je nach Reifegrad einige Zeit dauern. Doch mit einem einfachen Trick kannst du die Nachreife beschleunigen.

Was steckt hinter der Nachreife?

Die Verbraucherzentrale Südtirol erklärt, dass viele Früchte in unreifen Zustand, also bevor sie "essreif" sind, geerntet werden. So lassen sich Lebensmittel aus entfernten Ländern transportieren und lagern, ohne dass sie verderben, bevor sie an ihr Ziel gelangen.

Im unreifen Zustand sind viele Früchte jedoch wenig schmackhaft oder sogar ungenießbar. Erst voll ausgereift entfalten sie ihr Aroma und die richtige Konsistenz. Dank der Nachreife können wir dennoch auch in Deutschland importierte Früchte oder Obst aus Lagerung genießen.

So funktioniert die Nachreife:

  • Einigen Früchten enthalten Stärke. Die Stärke wird beim Reifen in Zucker umgewandelt.
  • Der Abbau der gespeicherten Stärke in Zucker geht auch nach der Ernte noch teilweise weiter.
  • Die sogenannten klimakterischen oder nachreifenden Früchte bilden das Reifegas Ethylen. Ethylen wirkt hormonell auf die Früchte, wodurch der Reifeprozess beschleunigt wird.
  • Das Ethylen wird auch an die Umgebung abgegeben. Deshalb reifen unreife Früchte schneller nach, wenn sie mit ethylenverströmenden Lebensmitteln zusammen gelagert werden.

Diese Früchte reifen (nicht) nach:

  • Äpfel, Birnen, Avocados, Bananen, Kiwis, Tomaten, Kakis, Pfirsiche, Pflaumen und Feigen verströmen Ethylen und reifen deshalb nach.
  • Bei Beeren und Zitrusfrüchte ist das allerdings anders. Sie reifen nicht nach und sollten separat von anderem Obst gelagert werden. Denn das Ethylen in der Luft kann diese schneller verderben lassen.

Früchte nachreifen lassen in Zeitungspapier: So geht's

Den Effekt von Ethylen auf Früchte kannst du dir auch zu Hause zunutze machen. Mit einem einfachen Trick können Lebensmittel wie Tomaten schneller nachreifen und sind früher zum Verzehr geeignet.

Für diese Methode benötigst du altes Zeitungspapier, Packpapier oder eine Papiertüte. Generell funktioniert der Trick mit jeglichem Papier. Du solltest es jedoch nicht neu kaufen, sondern altes, bereits genutztes Papier verwenden, um Ressourcen zu schonen.

So gehst du vor:

  1. Untersuche reife und unreife Früchte zunächst auf faule Stellen und sortiere beschädigte Früchte bei Bedarf aus. So verhinderst du, dass sich während des Nachreifens auf weiteren Lebensmitteln Fäulnis bildet.
  2. Wickle unreife und reife Früchte zusammen in altes Zeitungspapier ein.
  3. Lagere sie bei Zimmertemperatur. Die reiferen Früchte verströmen dabei das Reifegas Ethylen, welches von dem Papier eingefangen wird. Das beschleunigt die Nachreife der unreifen Lebensmittel.
  4. Überprüfe täglich, wie reif die Früchte sind und sortiere gegebenenfalls verzehrfertige oder überreife Früchte aus.

Übrigens: Es müssen nicht nur Früchte der gleichen Sorte zusammen eingewickelt werden. Du kannst die Sorten bei der Lagerung kombinieren. Achte jedoch darauf, dass manches Obst wie Birnen schnell den Geruch von anderen Lebensmittel annehmen. Informiere dich deshalb vorher, welche Lebensmittel sich nicht vertragen.

Besser noch: Auf Früchte von weit her verzichten

In der Regel handelt es sich bei Früchten, die nachreifen müsse, um Lebensmittel aus Lagerung oder fernen Ländern. Lager- und Kühlhallen verbrauchen dabei viel Energie und lange Transportwege verursachen CO2-Emissionen. Das schadet der Umwelt und trägt zum anthropogenen Klimawandel bei.

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