Eine alleinerziehende Mutter aus dem US-Bundesstaat Georgia lässt ihre kleine fünfjährige Tochter von deren Taschengeld Miete bezahlen. Was zuerst wie eine tragische Geschichte anmutet, ist in Wirklichkeit ein vielleicht sehr kluger pädagogischer Kniff.
Die junge Single-Mutter Essence Evans hat das klassische Modell des Taschengeldes etwas umgewandelt, damit es ihre Tochter besser aufs Erwachsenenleben vorbereitet. Das Prinzip dahinter: Man bekommt zwar etwas Geld, aber der Großteil davon ist gleich wieder weg.
Jeder Dollar Taschengeld zählt
Essence Evans postete auf Facebook: "Meine Fünfjährige bekommt 7 Dollar pro Woche. Ich habe ihr aber erklärt, dass in der echten Welt die meisten Leute von ihrem verdienten Geld erst mal Rechnungen begleichen müssen und dass am Ende nur wenig zum freien Ausgeben übrigbleibt. Deshalb muss sie mir 5 Dollar direkt zurückgeben."
Die Abrechnung für die Kleine: 1 Dollar Miete, 1 Dollar Wasser, 1 Dollar Strom, 1 Dollar Kabelfernsehen, 1 Dollar Essen. Die übrigen 2 Dollar könne ihre Tochter nach freiem Willen ausgeben oder sparen, sagt Essence Evans. Was ihre Kleine nicht weiß: Die von der Frau Mama kassierten 5 Dollar gehen direkt auf ein Sparkonto, auf das sie dann am 18. Geburtstag zugreifen darf.
Im Leben ist eben nichts umsonst
"Wenn sie dann also ausziehen möchte, wird sie 3.380 Dollar als Startkapital haben", schreibt Evans in ihrem Beitrag. "Diese Strategie bereitet eure Kinder nicht nur auf die echte Welt vor – wenn sie dann merken, wie hoch diese monatlichen Ausgaben tatsächlich sind, werden sie sich über euren immensen Rabatt freuen", scherzt die Mutter.
Die Reaktionen unter dem Post fallen unterschiedlich aus. Manche Facebook-Nutzer meinen, das Kind würde so nur sauer auf seine Mutter werden und den Gedanken dahinter nicht verstehen können. Das Konzept eigne sich eher für Teenager, aber nicht fürs Vorschulalter.
Andere kontern, dass Kinder so schon in jungen Jahren Bescheidenheit lernen können und merken, dass es im Leben nichts umsonst gebe. © 1&1 Mail & Media/ContentFleet
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