Der Leidensweg von Charlotta aus Schweden ist noch lange nicht beendet. Vor zwei Jahren biss ihr Hund Prinz ihr an Silvester die Nase ab. Der Grund: Die lauten Böller erschreckten ihn so sehr, dass er panisch wurde. Jetzt wird die Halterin in Deutschland behandelt.
Als Hundetrainerin kennt sich Charlotta Oskarsson aus Gällivare in Schweden gut mit den Vierbeinern aus. Als sie vor zwei Jahren mit ihrem Hund Prinz die Silvesternacht verbrachte, reagierte der jedoch plötzlich ungewohnt. Weil in der Nachbarschaft laute Böller explodierten, wurde die Fellnase panisch.
Charlotta versuchte, Prinz zu beruhigen und kam ihm dabei ziemlich nahe. Der Karelische Bärenhund ließ sich aber nicht bändigen und biss plötzlich wild um sich. Dabei erwischte er die Nase seiner Halterin und verletzte sie so schwer, dass sie amputiert werden musste.
Halterin verliert Nase durch Hundebiss
Noch in der Silvesternacht musste Charlotta im Krankenhaus operiert werden. Die schwedischen Ärzte versuchten, ihre Nase wiederherzustellen, jedoch ohne Erfolg. Ihr Körper stieß das Gewebe immer wieder ab und ließ die großen Wunden nicht verheilen. Hund Prinz macht sie wegen des Vorfalls allerdings keinerlei Vorwürfe, berichtet "SVT Nyheter".
Er könne schließlich nichts dafür, dass die Böller an Silvester in unmittelbarer Nähe explodierten und ihn in Angst und Schrecken versetzten. Charlotta ist sich sicher, dass Prinz sie nicht gezielt verletzen wollte und einfach nur so reagierte, wie es viele Hunde an Silvester tun. Ob ein spezielles Training vor der lauten Nacht geholfen hätte, kann die Halterin im Nachhinein natürlich nicht sagen.
Hoffnung für Charlotta in Deutschland
Während der Karelische Bärenhund sich von dem Schrecken schnell wieder erholte, ging Charlottas Leidensweg aber gerade erst los. Etliche Operationen ließ sie über sich ergehen, alle ohne Erfolg. Entstellt und ohne Nase wollte die junge Frau aber nicht weiterleben. Die schwedischen Ärzte verwiesen sie deshalb an einen Spezialisten in Deutschland. Jetzt wird die Halterin in Stuttgart behandelt, berichtet die "Bild".
Chirurg Sebastian Haack vom Marienhospital hat bereits erste Operationen an ihr durchgeführt. Dafür musste er Charlotte ein neues Knochengerüst aus ihren eigenen Rippenknorpeln schnitzen. Im nächsten Schritt soll künstlich gedehnte Haut von ihrer Stirn einen Großteil der neuen Nase bilden. Die Ärzte gehen davon aus, dass die Schwedin im Februar 2025 alle Eingriffe überstanden und endlich wieder eine Nase haben wird.
Silvester: Hölle für Haustiere
Die lauten Explosionen an Silvester stellen Jahr für Jahr eine ernstzunehmende Gefahr für Haustiere und Wildtiere aller Art dar. Etliche Hunde und Katzen reißen aus, verschwinden panisch in der Dunkelheit und kehren manchmal nie wieder nach Hause zurück.
Cocker Spaniel Meg rannte vor Kurzem aus Angst davon, wie "Tag24" berichtet. Ihr Frauchen Eleanor Duncan war gerade mit der Hündin in der Grafschaft Yorkshire unterwegs, als ein Feuerwerk mit einem lauten Knall explodierte und Meg in die Flucht schlug.
Dabei rannte der kleine schwarze Vierbeiner vor ein Auto. Erst 48 Stunden später konnte sie gefunden werden. Ihre Hüfte sowie ihr Becken waren gebrochen, ihr Bauch stark verletzt. Die lebensrettende Operation kostete umgerechnet 10.000 Euro. Spenden halfen bei der Bezahlung der Tierarztkosten. Vor Schreck kriegen manche Tiere sogar einen Herzinfarkt. So zum Beispiel Hündin Betsy aus England. Ihr Herz blieb nach einer lauten Explosion einfach stehen.
Tierschützer kämpfen seit vielen Jahren für ein generelles Böllerverbot und wünschen sich, dass zumindest der Verkauf an Privatpersonen unterbunden wird. Mit einer Petition unter dem Titel "#BÖLLERCIAO" fordern derzeit zahlreiche Tierschutzverbände und Umweltinitiativen die Politik auf, den Privatverkauf von Feuerwerk endgültig zu verbieten. © Deine Tierwelt
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