Es gibt sie gleich doppelt – und das aus gutem Grund, denn die Nieren sind im Pferdekörper für die "Mülltrennung" verantwortlich. pferde.de nennt 7 Fakten zur tierischen Waschmaschine.

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Ihr Job? Lebenswichtig! Denn die Nieren sind im Prinzip die Waschmaschine des Pferdekörpers. Das heißt, sie baut zum Beispiel Schadstoffe, überschüssige Mengen an Elektrolyten und auch Medikamentenreste ab und scheidet sie über den Urin aus. Gleichzeitig filtert sie alles heraus, was der Körper braucht, wie Elektrolyte und Aminosäuren heraus und gibt sie an den Stoffwechsel zurück. Kurz: Nieren sind ein perfektes Filtersystem in Sachen Entgiftung.

Dazu können Nieren noch mehr. Hier kommen 7 Fakten, die Du kennen solltest…

1 – Nieren – doppelter Schutz fürs Pferd

Wie wir Menschen haben auch Pferde zwei Nieren. Das Besondere bei ihnen? Sie sehen unterschiedlich aus. Die linke Niere ähnelt einer übergroßen Bohne, wie beim Menschen. Die rechte Niere sieht jedoch einem Herzen ähnlich.

Übrigens: Zwar sind beide Nieren mit etwa 15 Zentimeter gleich groß – in Sachen Gewicht unterscheiden sie sich aber wieder. Die linke Niere wiegt etwa 700 Gramm, die rechte Niere dagegen rund 840 Gramm.

2 – Wo liegen die Nieren? Unterschiedlich!

Tatsächlich unterscheiden sich die Nieren nicht nur in der Form, sondern auch in ihrer Lage. Die linke bohnenförmige Niere befindet sich zwischen dem 17. Rippenbogen und der sogenannten Hungergrube. Die rechte herzförmige Niere liegt dagegen zwischen dem 14. und 17. Rippenbogen.

Übrigens: Die Niere ist von Fettgewebe umgeben – das schützt sie auch vor einer Verkühlung.

3 – Nieren – Organe mit Höchstleistung

Sie arbeiten ununterbrochen – und das mit Höchstleistung. Denn mehr als 6000 Liter Blut drücken die Nieren täglich unter hohem Druck durch ein sehr feines Netz kleinster Blutgefäße. Dabei werden zusammen mit Wasser die Stoffwechselabbauprodukte, Schadstoffe und Co. aus dem Blut gefiltert. Die dadurch entstehende Lösung wird als Primärharn bezeichnet. Übrigens: Ein ausgewachsenes Großpferd bildet pro Tag etwa 550 Liter Primärharn. Daraus werden dann die Produkte wieder herausgefiltert, die der Körper braucht. Zum Schluss bleiben nur bis zu zehn Liter übrig, die Dein Pferd als Harn absetzt.

Dazu produzieren die Nieren das Hormon Renin, welches den Blutdruck im Körper steuert. In den Nieren wird auch das Erythropoetin hergestellt, das für die Bildung der roten Blutkörperchen wichtig ist. Und: Die Niere wandelt Vitamin D um und beeinflusst so den Knochenstoffwechsel.

4 – Urin – Gesundheitscheck auf einen Blick

Nicht nur der Kot ist ein Gesundheitsmesser – auch der Urin verrät Dir einiges. Ist Dein Pferd gesund, sieht er milchig aus, ist gelblich bis cognacfarben und riecht nicht stechend. Sieht er trüb aus? Das ist normal, denn im Nierenbecken werden Schleimstoffe produziert. Sie schützen die Harnwege vor Reizungen und trüben den Urin ein.

Wichtig: Bei rosafarbenem, blutigem oder gar schwarzbraunem oder schwarzrotem Urin, der oft sehr streng riecht, solltest Du einen Tierarzt aufsuchen. Das können Hinweise auf Kreuzverschlag, andere Muskelerkrankungen, Blasensteinen oder auch Nierentumore sein. Auch wenn der Urin ganz klar und hell ist, lohnt sich ein zweiter Blick, denn das kann ein Hinweis auf einen zu hohen Blutzuckerspiegel oder eine Nierenerkrankung sein.

Die Gesundheit kann man am Urin erkennen.
Die Gesundheit kann man am Urin erkennen. © Foto: unsplash.com/Steppeland - Lutgarde De Brouwer (Symbolfoto)

5 – Nierenprobleme? Das sind die Symptome

Das Gute ist, dass die Nieren ziemlich robust sind. Das Problem: Sie kann sich zwar selbst helfen, wie erste Studien zeigen, aber sie kann keine neuen Zellen bilden. Deshalb solltest Du auf folgende Symptome achten, die auf Nierenprobleme hinweisen können:

  • weniger Harn als gewohnt
  • langanhaltendes Pressen bzw. ungewöhnlich langes Urinieren mit dünnem Strahl
  • ungewöhnlich häufiges Urinieren
  • verfärbter oder stark riechender Urin
  • Wasseransammlungen bzw. Ödeme
  • dicke, angelaufene Beine

Bei einer akuten Nierenentzündung ähneln die Symptome einer Kolik. Das heißt, betroffene Pferde sind oft unruhig, krümmen ihren Rücken und die Körpertemperatur kann erhöht sein.

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6 – Schutz für die Nieren? Wasser!

Tatsächlich ist Wasser der wichtigste Schutz für die Nieren. Pferde nehmen, abhängig von der körperlichen Belastung und der Temperatur, täglich bis zu 60 Liter Wasser auf. Trinkt Dein Pferd auf Dauer zu wenig, kann das die Nieren schädigen. Deshalb: Achte im Sommer, wenn es heiß ist und im Winter, wenn Leitungen einfrieren können, auf genügend Wasser. Auch bei Durchfall oder wenn Dein Pferd schwitzt, braucht es ausreichend Wasser.

Außerdem belastet auch zu viel Protein die Nieren. Daher solltest Du darauf achten, dass der Eiweißgehalt in der Fütterung an den tatsächlichen Bedarf Deines Pferdes angepasst ist.

Wasser dient als Schutz für die Nieren.
Wasser dient als Schutz für die Nieren. © Foto: unsplash.com/Dave Swain (Symbolfoto)

7 – Kräuter für die Nieren

Du kannst Deinem Partner auf vier Hufen auch ganz natürlich helfen und mit Kräutern die Nieren unterstützen. Ideal sind zum Beispiel harntreibende Kräuter wie Birke, Zinnkraut, Brennnessel oder Löwenzahn. Sie unterstützen die erhöhte Wasserausscheidung, dadurch werden auch Giftstoffe ausgeschieden und die Nierenfunktion angeregt.  © Pferde.de

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