Ein Beweisfoto lässt kaum Zweifel an der unglaublichen Geschichte einer 59-Jährigen aus Wildeshausen: Als sie mit dem Chihuahua ihrer Schwester spazieren ging, wurden sie und der Hund von einem riesigen Seeadler angegriffen. Der Raubvogel habe versucht, den kleinen Hund zu entführen.

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Der Seeadler bewohnt in Deutschland hauptsächlich die nördlichen Bundesländer, hält sich in wasserreichen Gebieten auf und bietet mit einer Flügelspannweite von bis zu 2,4 Metern einen imposanten Anblick. Ein noch junges Exemplar sorgt nun für Schlagzeilen. Der Vogel soll in Geesthacht (Niedersachsen) einen Chihuahua attackiert haben.

Als Inge T. vor wenigen Tagen mit dem Chihuahua Buddy ihrer Schwester in der Stadt spazieren ging, stürzte sich plötzlich der riesige Vogel auf sie herab. Sie erinnert sich, wie der Adler unmittelbar auf den weißen Chihuahua zuflog.

Seeadler wollte Chihuahua entführen

Gegen 16:30 Uhr war die 59-Jährige mit Chihuahua Buddy an der Straße Am Reepmoor in Wildeshausen unterwegs, als sich plötzlich ein großer Schatten von oben genähert habe. Im nächsten Moment habe sie schon mit ansehen müssen, wie ein großer Raubvogel seine Krallen in das flauschige Fell des Hundes rammte und versuchte, mit dem Vierbeiner davonzufliegen, berichtet die "Kreiszeitung".

Buddys lautes Bellen und Inges panische Schreie hätten den Vogel zunächst in die Flucht schlagen können. Wenige Augenblicke später habe er sich aber erneut vom Baum herab gestürzt und diesmal die 59-Jährige attackiert. In Panik sei sie weggelaufen, dabei gestürzt und habe sich leicht verletzt. Der Angreifer sei kurz darauf im Wald verschwunden. Zuvor war es der Frau aber noch gelungen, ein Foto des Vogels zu machen.

Experten sind sich uneinig über Angriff

Darauf ist ein großer, brauner Raubvogel zu sehen, bei dem es sich laut Experten definitiv um einen jungen Seeadler handelt. In der Region habe es in den vergangenen Jahren immer wieder Exemplare der Gattung gegeben. Sichtungen seien keine absolute Seltenheit. Über den Angriff des Jungtiers auf Chihuahua Buddy herrscht jedoch Uneinigkeit unter den Experten.

Während Naturfotograf und Biologe Markus Hibbeler gegenüber der "Bild" erklärt, dass junge Seeadler durchaus Jagd auf alles machen könnten, was grob in ihr Beuteschema passt, ist Max Hunger, Beauftragter für Naturschutz und Landschaftspflege aus Großenkneten, im Interview mit "t-online" eher skeptisch. Normalerweise seien Seeadler nämlich sehr scheu und würden die Nähe zu Menschen stets meiden.

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Chihuahua von Möwe "entführt"

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