Hundehaufen sind seit jeher ein Ärgernis im öffentlichen Raum. Gesetze sollen eigentlich dafür sorgen, dass Halter die Hinterlassenschaften ihrer Fellnasen stets beseitigen müssen, doch das klappt nicht immer. Südtirol hat den Kothaufen jetzt den Kampf angesagt - mit einer verlässlichen DNA-Datenbank.

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Spaziergänger, Eltern, Naturfreunde und Stadtbewohner kennen das Problem: Hundehaufen liegen einfach überall herum. Die stinkenden Hinterlassenschaften der Hunde in Deutschland sorgen für verdreckte Schuhe, Streit und sogar politische Diskussionen.

Da es kein bundesweites Gesetz gibt, das den Haltern die Entfernung der Hundehaufen vorschreibt, legen die Kommunen in Deutschland die Regeln selbst fest. Fast überall gilt aber: Die Hinterlassenschaften der Fellnasen müssen sofort beseitigt werden. Doch wo kein Kläger, da kein Richter. In der norditalienischen Provinz Südtirol soll sich das jetzt ändern.

Südtirol kämpft gegen Hundehaufen

Wie auch in Deutschland müssen Halter in Südtirol die Hundehaufen ihrer Fellnasen im öffentlichen Raum aufräumen. Bei Verstößen drohen Bußgelder. Doch wie überall ist die Überprüfung und Nachverfolgung von Verstößen kaum realisierbar. Mitarbeiter des Ordnungsamts können nicht Tag für Tag Kot-Polizei spielen – und so kommen die meisten Halter unbescholten davon.

Genau diesen Status-Quo will Südtirol nun aber überwinden. Eine DNA-Datenbank soll dabei helfen, die Hundehaufen den Verursachern und ihren Haltern zuzuordnen. Dafür sollen Ordnungshüter Proben von liegengelassenen Haufen nehmen und im Labor mit der Datenbank abgleichen. Bei einem Treffer kann dann der Halter kontaktiert und zur Kasse gebeten werden, berichtet etwa der "Spiegel".

Schon 5.000 Hunde in DNA-Datenbank

Diesen Plan stellte die norditalienische Provinz bereits im vergangenen Jahr vor. Seit Januar 2024 sind Hundehalter jetzt aber verpflichtet, die DNA ihrer Vierbeiner abzugeben. Bislang wurden rund 5.000 von 40.000 Hunden in der Region erfasst und in der Datenbank gespeichert. Die DNA identifiziert bei einem Treffer dann nicht nur den Hund, sondern auch den verantwortlichen Halter.

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Die Strafe für nicht beseitigte Hundehaufen kann übrigens zwischen 292 und 1.048 Euro betragen. Die DNA-Datenbank soll aber nicht nur dem Kampf gegen den Kot dienen. Sie soll auch dabei helfen, Verkehrsunfälle mit Hunden aufzudecken und bei Angriffen von Hunden auf Nutztiere den verantwortlichen Vierbeiner mithilfe von DNA-Analysen ausfindig zu machen.  © Deine Tierwelt

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