Die Kuh gilt als Klimakiller. Ihr Ausstoß von Methan stellt eine große Umweltbelastung dar. Um die gesteckten Klimaziele zu erreichen, schlägt Irland deshalb einen drastischen Plan vor. Die Regierung zieht in Erwägung, 200.000 Kühe für den Klimaschutz zu töten.

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Im Rahmen der EU-Verordnung zur Lastenteilung hat Irland sich vorgenommen, seine Emissionen im Vergleich zu 2005 um 30 Prozent zu senken. Damit das gelingt, sollen die Emissionen des Agrarsektors bis 2030 um vier bis 20 Prozent fallen. Jetzt warnte jedoch die "United States Environmental Protection Agency (EPA)", dass Irland diese Ziele höchstwahrscheinlich nicht erreichen wird. Strengere Maßnahmen müssen her. Die Regierung schlägt deshalb die Tötung Tausender Kühe vor.

Landwirte in Irland sind schockiert von den Plänen ihrer Politiker. Das Vorhaben wird heftig diskutiert, nachdem ein internes Regierungspapier an die Öffentlichkeit gelangt ist. Darin befindet sich der Vorschlag, bis 2025 insgesamt 200.000 Milchkühe zu töten. Die Idee dahinter: Weniger Kühe führen zu weniger Methanausstoß. Das Treibhausgas gilt als extremer Klimakiller, berichtet der "Irish Mirror".

Kühe-Töten für den Klimaschutz?

Im inoffiziellen Plan steht, dass 2023, 2024 und 2025 jeweils 65.000 Kühe sterben sollen, um die Klimaziele des Landes zu erreichen. Landwirte sollen für den Verlust ihrer Tiere entschädigt werden. Bis zu 3.000 Euro pro Kuh sollen die Bauern bekommen. Das Töten der Tiere verursacht allerdings auch hohe Kosten, von rund 600.000 Euro ist die Rede. Diese Summe wird von den Steuerzahlern getragen.

Während Landwirte und Tierschützer in Irland in Aufruhr sind und eine Massentötung der Kühe befürchten, weist die Regierung des Landes ausdrücklich darauf hin, dass es sich bei dem internen Papier lediglich um einen Vorschlag handele. Momentan würden unterschiedliche Szenarien durchgespielt, die dazu beitrugen, die gesteckten Klimaziele bis 2030 zu erreichen.

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Kuhmist ist wertvoller Dünger

In den vergangenen zehn Jahren hat der Bestand an Milchkühen in Irland um 40 Prozent zugenommen. 2022 wurden 1,6 Millionen Exemplare im Land gezählt. Mit ihrem Ausstoß von Methan sorgen sie für eine starke Klimabelastung, heißt es. Landwirte sehen das häufig anders und verweisen unter anderem auf den wertvollen Dünger, den die Tiere in Form ihrer Kuhfladen liefern. Dadurch könnten Böden gepflegt, Insekten ernährt und somit wiederum größere Tiere gefüttert werden.  © Deine Tierwelt

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