Jagdvereine in ganz Deutschland rufen im Februar traditionsgemäß zu den Fuchswochen auf. Dabei wollen die Jäger in wenigen Tagen so viele Füchse wie möglich töten. Tierschützer halten die Jagd für nicht tierschutzkonform. Im Februar befinden sich Füchse nämlich in der Paarungszeit.

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Die Fuchswochen haben in Deutschland eine lange Tradition und werden meist in den Vollmondwochen im Januar und Februar von den Jagdvereinen im ganzen Land ausgerufen. Gemeinsam ziehen Jäger dann durch die Wälder, stellen Fallen auf und locken die Füchse aus ihrem Bau, um sie zu erschießen. Dass die Tiere sich zu dieser Jahreszeit in der Paarungszeit befinden, macht die Jagd für die Teilnehmer leichter.

Tausende Füchse sterben bei den Fuchswochen

Für viele Jäger stellen die Fuchswochen ein regelrechtes Spektakel dar. Bier, Bratwurst und jede Menge Fuchskadaver bestimmen für einige Tage zu Jahresbeginn das Jagdvereinsleben in etlichen Regionen Deutschlands. Die Jagd auf das sogenannte Niederwild ist zu dieser Jahreszeit besonders erfolgversprechend, denn die Füchse befinden sich in der Paarungszeit und sind häufig unachtsam, erklärt der Tierschutzbund auf "Facebook".

Die Tiere sind damit beschäftigt, Futter zu suchen und sich in ihren Bauten warmzuhalten. Männliche Exemplare sind im Januar und Februar zudem häufig noch auf der Suche nach der passenden Partnerin und haben keine Augen für mögliche Bedrohungen. Die Jäger machen sich diese Unachtsamkeit zunutze und erlegen nicht selten tausende Füchse während der Fuchswochen. Für die Vereine ist die Jagd ein Teil der Niederwildhege.

Tierschützer fordern Ende der Tradition

Mit der Tötung der Füchse würden die Jäger für ein ausgeglichenes Verhältnis von großen und kleinen Tieren in den deutschen Wäldern sorgen. Tierschützer halten die Fuchswochen allerdings für tierschutzwidrig und fordern ein Verbot der Tradition. Für sie ist klar, dass die Jagd während der Paarungszeit feige und falsch ist. Viele Füchsinnen seien zu dieser Zeit nämlich bereits tragend. Die Jäger könnten das aber nicht immer sehen und somit auch Tiere erschießen, die Nachwuchs erwarten.

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Das ist nicht nur den tragenden Füchsinnen gegenüber grausam, sondern stellt auch für den Partner des Weibchens ein Problem dar. Der stellt sich mit Beginn der Schwangerschaft nämlich darauf ein, von nun an als Versorger zu fungieren. Wird die Partnerin plötzlich getötet, steht er oft ohne Aufgabe dar. Für den Verein "Wildtierschutz Deutschland" steht damit fest, dass die Fuchswochen keinesfalls tierschutzkonform sind und verboten werden sollten.  © Deine Tierwelt

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