Mittlerweile leben Nutrias, Nilgänse und Waschbären auch in Deutschland und können vielerorts beobachtet werden. Die exotisch wirkenden Tiere gelten als besonders neugierig. Menschen sollten im Umgang mit den "Neubürgern" aber stets eine wichtige Regel befolgen.
Nutrias, Nilgänse und Waschbären sind in Deutschland eigentlich nicht heimisch. In den vergangenen Jahren haben sie sich aber trotzdem hierzulande breitgemacht. Offenbar fühlen sich in Großstädten, Flüssen und Teichen pudelwohl. Was viele Tierbeobachter freut, stellt für Tierschützer eine Herausforderung dar und gefährdet möglicherweise sogar das Ökosystem. Menschen sollten beim Aufeinandertreffen mit diesen Tieren einige Regeln beachten.
Invasive Arten: Nutrias, Nilgänse und Waschbären
Nilgänse kommen eigentlich aus Afrika und waren dort auf fast dem gesamten Kontinent verbreitet. Seitdem in den 1970er Jahren offenbar eine ganze Population aus entflogenen Vögeln von den Niederlanden nach Deutschland übersiedelte, verbreitet sich die Gans in Deutschland rapide. Nutrias stammen hingegen ursprünglich aus Südamerika, wurden wegen ihres Pelzes aber massenweise in die USA gebracht und verbreiteten sich von dort aus bis nach Deutschland.
Hierzulande leben die Nagetiere an Flüssen und sind häufig besonders zutraulich, lassen sich oft direkt aus der Hand füttern. Ähnliches gilt für Waschbären. Die Populationen in Deutschland steigen immer weiter an und besonders in Großstädten wie Berlin finden ausreichend gute Bedingungen, um sich ungehindert fortzupflanzen. Die tierischen "Neubürger" Deutschlands gelten jedoch als invasive Arten und sind als gefährlich für hiesige Tiere und Pflanzen eingestuft, berichtet das Magazin des Deutschen Tierschutzbundes.
Goldene Regel: Nur gucken, nicht anfassen
Für viele Spaziergänger und tierliebe Menschen stellen Nutrias, Nilgänse und Waschbären eine exotische Beobachtung dar und sorgen häufig für Begeisterung. Besonders dann, wenn sie sich, genau wie heimische Enten, mit Brot und anderem Futter anlocken und füttern lassen. Die angeborene Neugier der Tiere erleichtert das Anlocken. Die Tierschützer des Tierschutzbundes haben dafür aber eine einfache Regel.
Die Tiere können problemlos aus der Ferne beobachtet werden, aber das Füttern, geschweige denn das Anfassen, sollte dringend unterlassen werden. Durch die ständige Zuwendung der Menschen würden die Tiere nämlich ihre natürliche Distanz zu uns Zweibeiner verlieren und könnten dadurch häufiger für Konflikte sorgen. Zudem belasten Brot- und Futterreste nicht nur unsere Gewässer, sondern sorgen bei den wilden Tieren auch für Verdauungsprobleme. Deshalb gilt die goldene Regel: Nur gucken, nicht anfassen. © Deine Tierwelt
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