Nicht nur im Garten können Ameisen lästig werden, sie können sich auf der Suche nach Nahrung auch ins Haus verirren. Einige Ameisenarten sind allerdings Schädlinge und können großen Schaden anrichten. So kommen die Plagegeister in die heimischen vier Wände und mit diesen Tricks werden Sie sie schnell wieder los.

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Es geht manchmal ganz schnell: Ehe Sie es sich versehen, ist aus einer einzelnen Ameise in der Küche eine ganze Ameisenstraße geworden. Dabei sind scheinbar alle Türen und Fenster geschlossen.

Aber wie sind die Plagegeister ins Haus gekommen und wie wird man sie ohne Chemie wieder los? Und gibt es eine Möglichkeit, wie man verhindern kann, dass sie überhaupt in die Wohnung kommen?

Wie kommen Ameisen ins Haus?

Wenn Sie Ameisen in Ihrem Haus finden, sind diese meistens auf der Suche nach Nahrung, darauf weist die Verbraucherzentrale Hamburg (VZHH) hin. Für die Tiere ist es ein Leichtes, durch undichte Fenster und Türen in ein Gebäude zu gelangen.

Wenn eine Ameise einmal eine Nahrungsquelle aufgespürt hat, findet sie den Weg dorthin immer wieder. Sie nutzt Duftstoffe für die Markierung der Route, damit auch ihre Artgenossen das Angebot finden. Wenn die Nahrungsquelle besonders lukrativ ist, wird die Strecke häufiger genutzt und der Duft somit noch intensiver. Auf diese Weise entsteht eine Ameisenstraße. "Schon Kuchenkrümel am Boden, verschüttete Limonade oder Futterreste im Tiernapf können ausreichen", erklärt Stephanie Ertl vom Verbraucher Service Bayern.

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Das ist aber nicht die einzige Möglichkeit, wie die Insekten ins Haus kommen. Es kann auch passieren, dass Sie die Tiere selbst von draußen mit hineinnehmen. Die Ameisen können beispielsweise mit Nahrungsmitteln in die Wohnung gelangen oder nach einer Reise in südliche Länder an der Kleidung haften, darauf weist das Bayerische Landesamt für Umwelt hin. Wenn Sie im Herbst Blumentöpfe von draußen ins Haus holen, können sich auch darin Ameisen verstecken.

Können Ameisen schädlich sein?

Die einzelnen Ameisenarten bei uns unterscheiden sich in Größe, Lebensweise und auch in ihrem Gefährdungspotenzial. Viele von ihnen sind zwar lästig, aber nicht schädlich. Eine weit verbreitete Art ist beispielsweise die Schwarze Wegameise. Sie wird von zuckerhaltigen Lebensmitteln angelockt. Von ihr geht keine Gefahr aus.

Schwarze Wegameise
Eine Schwarze Wegameise. © IMAGO/blickwinkel/W. Willner

Nur manchmal können Arten Schaden anrichten, wie Laura Breitkreuz vom Naturschutzbund Deutschland (Nabu) erklärt. Das trifft unter anderem auf die sogenannte Pharaoameise zu. Sie gilt als Gesundheits- und Hygieneschädling. Sie bevorzuge eiweißreiche Lebensmittel und könne Krankheitserreger übertragen, so Stephanie Ertl.

Pharaoameise
Eine schädliche Pharaoameise. © IMAGO/Depositphotos/xsuman.ghoshbon@gmail.comx

Die Rossameise gilt ebenfalls als Schädling. Sie kann in Holzbalken ein Nest errichten und das Holz dabei stark beschädigen. "Schlimmstenfalls kann sie zum Beispiel Dachbalken zum Einsturz bringen", erklärt Laura Breitkreuz. Aber das passiere eher selten.

Rossameise
Eine Braunschwarze Rossameise. © IMAGO/blickwinkel/W. Willner

Andere Ameisenarten wie die Braune Wegameise errichten ihre Nester in Dämmmaterialien oder unter Terrassen und können dort die Bausubstanz beschädigen. Ameisenbefall in der elektrischen Verteilung oder Kabelschächten könnte außerdem zu Stromproblemen führen.

Wie werde ich Ameisen wieder los?

Wenn Sie einzelne Ameisen gefunden haben, sollten Sie schnell reagieren. Kehren Sie die Tiere auf und bringen sie diese auf dem schnellsten Weg nach draußen, damit über ihren Weg nicht noch weitere Artgenossen ins Haus gelangen.

Beseitigen Sie anschließend die Ursache für den Befall, das kann zum Beispiel ein Mülleimer oder eine ähnlich attraktive Futterquelle sein.

Es ist in jedem Fall ratsam, die Ameisenstraßen so schnell wie möglich entweder zu unterbrechen oder umzuleiten, das rät auch das Bayerische Landesamt für Umwelt. Stephanie Ertl empfiehlt dabei, die Ameisenstraßen feucht zu wischen.

Bei säureunempfindlichen Bodenbelägen oder Möbeln geben Sie am besten Essig oder Essigessenz ins Wischwasser, da der Geruch zusätzlich eine abschreckende Wirkung hat. Wenn Sie die Ameisen mit einem Staubsauger beseitigen, ist es ratsam, diesen danach gründlich zu reinigen und den Beutel auszuwechseln.

Die VZHH rät von chemisch-synthetischen Ameisenbekämpfungsmitteln ab. Diese rücken nicht nur den Tieren zu Leibe, sondern können auch die Gesundheit des Menschen sowie die Umwelt schädigen. Außerdem gibt es zahlreiche einfache Alternativen.

Sie können zum Beispiel die Zugänge der Ameisen mit klebenden Barrieren an Fenstern, Türen und dergleichen versperren oder eine Ameisenstraße mit Kreide sowie Babypuder unterbrechen. Oder Sie legen Kräuter darauf, damit die Tiere die Orientierung verlieren.

Dabei meiden die meisten Arten Lorbeer-, Lavendel-, Eukalyptus- und Zedernduft. Wacholderblätter, Farnkraut, Tausendgüldenkraut sowie Kerbel kann ebenfalls helfen. Auch das Auslegen von Zitronenschalen, getrockneten Tomatenstauden, Gewürznelken sowie der Einsatz von Zimtpulver sind einen Versuch wert.

Gut zu wissen

  • Ameisen können auch mit Backpulver oder Diatomeenerde bekämpft werden. Allerdings sterben sie dadurch qualvoll, daher empfehlen wir die oben genannten Methoden.

Wenn Sie allerdings glauben, es könnte sich beispielsweise um eine Pharaoameise handeln, sollten Sie einen professionellen Schädlingsbekämpfer zurate ziehen. Die Tiere müssen von einem Fachmann bestimmt und bei Bedarf bekämpft werden, darauf weist das Bayerische Landesamt für Umwelt hin.

Wie beuge ich Ameisen vor?

Da Ameisen häufig durch undichte Stellen in die Wohnung kommen, ist es ratsam, Fugen und Spalten mit Silikon abzudichten. Anschließend sollten attraktive Nahrungsquellen beseitigt werden. Dazu zählen beispielsweise Fressnäpfe mit Futterresten. Räumen Sie diese weg, wenn Ihr Haustier gerade nicht frisst.

Lagern Sie auch Ihre Vorräte in gut verschließbaren Behältern. Sogar im Kühlschrank sollten Lebensmittel verschlossen sein, da die Tür kein Hindernis für die Ameisen darstellt. Auch ein gut zugänglicher Mülleimer zieht sie an. Daher sollten Sie Ihre Abfälle in verschließbaren Behältnissen aufbewahren und vor allem Ihren Biomüll täglich entfernen.

Achten Sie auch darauf, dass Sie Ameisen nicht von draußen mit hineinbringen und überprüfen Sie Ihre Nahrungsmittel. Nach einer Reise in südliche Länder ist es außerdem ratsam, die Kleidung gründlich auf Ameisen hin zu untersuchen. Auch Blumentöpfe sollten einer eingehenden Prüfung unterzogen werden, bevor Sie diese ins Haus holen.

Mit diesen einfachen Tricks können Sie Ameisen von Ihrer Wohnung fernhalten. Und sollten die Insekten doch einmal den Weg in Ihr Haus oder Ihre Wohnung finden, helfen Hausmittel bei der Beseitigung - ganz ohne Chemie.

Redaktioneller Hinweis

  • Dieser zuletzt im Jahr 2020 veröffentlichte Artikel wurde überarbeitet und aktualisiert.

Verwendete Quellen

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