Wenn sie einmal ein geeignetes Plätzchen gefunden haben, vermehren sie sich teilweise massenhaft. Kleine, geflügelte Insekten schwirren dann unter anderem durch die Küche oder das Wohnzimmer. Aber handelt es sich dabei jetzt um Trauermücken oder sind es doch Fruchtfliegen?

Mehr zum Thema Haus & Garten

Sowohl für den Menschen als auch für Tiere sind Trauermücken, ihre Larven sowie Fruchtfliegen normalerweise ungefährlich. Treten sie massenhaft auf, zählen sie lediglich zu den Lästlingen. Schön ist der Anblick dennoch nicht.

So sehen Trauermücken aus

Trauermücken haben einen schlanken, schwarzen Körper mit langen Beinen und schwarzen Flügeln. Sie sind zwischen ein und sieben Millimeter groß. Ihre Art zu fliegen beschreibt das "Umweltbundesamt" als tänzelnd oder taumelnd.

Die Larven der Trauermücke hingegen sind grauweiß und unbehaart, mit einem schwarzen Kopf. Sie erreichen eine Größe von sechs bis sieben Millimetern.

So sehen Fruchtfliegen aus

Fruchtfliegen, auch Gär-, Obst- oder Essigfliegen genannt, sind hingegen rötlich braun. Ihre Flügel sind gebändert oder fleckig und sie werden maximal fünf Millimeter groß. Dem "Umweltbundesamt" zufolge treten sie "häufig in größeren Schwärmen auf".

Hier sind Trauermücken zu finden

Trauermücken sind vor allem in feuchten Lebensräumen, wie Feuchtwiesen, Mooren oder Wäldern, zu finden. Allerdings fühlen sie sich auch in feuchtwarmen Gewächshäusern und in Wohnräumen wohl. Ist die Erde Ihrer Topfpflanzen ständig zu nass, bietet sie für die Tiere einen idealen Lebensraum.

Trauermücken legen ihre Eier in der feuchten Erde ab, die Larven entwickeln sich und leben im nassen Wurzelballen. Zimmerpflanzen werden allerdings erst dann geschädigt, wenn die Tiere massenhaft auftreten. Die Larven fressen dann Wurzeln und andere Teile der Pflanzen an, Keimlinge können dadurch absterben.

Hier sind Fruchtfliegen zu finden

Wenn die Temperaturen über 20 Grad liegen, machen sich Fruchtfliegen an die Arbeit. Sie ernähren sich von gärenden Substanzen, sind also auf sich zersetzendem Obst und Gemüse sowie Küchenabfällen, in Fruchtsäften, Essig, Most und Wein zu finden, wenn diese unverschlossen sind.

Im Sommer und Herbst können sich Fruchtfliegen dementsprechend im heimischen Obstkorb, allerdings auch in offenen Kompostsammelgefäßen massenhaft vermehren.

So werden Sie Trauermücken wieder los

Moderates Gießen Ihrer Topfpflanzen kann einem Befall vorbeugen. Manchmal lässt sich dieser allerdings nicht verhindern, da sich Trauermücken teilweise bereits in der neu gekauften Blumenerde oder Pflanze befinden. Zunächst können Sie Gelbtafeln aufstellen. Diese locken die erwachsenen Tiere an und sie bleiben daran kleben.

Außerdem ist es ratsam, die Insekten daran zu hindern, ihre Eier in der Erde abzulegen. Hilfreich können dabei beispielsweise über den Topf gespannte Perlonstrümpfe sowie eine Schicht aus Sand oder Kies auf der Pflanzenerde sein. Es empfiehlt sich ebenfalls, die Pflanze umzutopfen und die befallene Erde zu entsorgen.

Des Weiteren werden Nematoden- und Raubmilben-Arten zur Bekämpfung und Vorbeugung eingesetzt. Sie werden mit dem Gießwasser ausgegossen und jagen dann im Boden den Schädlingsnachwuchs.

Lesen Sie auch: Unliebsame Mitbewohner: Was hilft gegen Silberfischchen?

So werden Sie Fruchtfliegen wieder los

Damit es nicht zu einer massenhaften Vermehrung kommt, ist es ratsam, Obst im Sommer im Kühlschrank zu lagern oder zumindest abzudecken und es regelmäßig auf faulende Stellen zu prüfen. Lebensmittel sollten generell verschlossen gelagert werden. Außerdem empfiehlt das "Umweltbundesamt", einmal täglich Kompostsammelgefäße zu entleeren.

Ist es bereits zu spät, ist vor allem ein Hausmittel effektiv: Füllen Sie ein kleines Behältnis mit ein wenig Essigwasser, Fruchtsaft oder etwas Ähnlichem und geben Sie einen Spritzer Spülmittel dazu. Decken Sie das Gefäß mit einer Frischhaltefolie ab und machen Sie ein paar kleine Löcher hinein. So kommen die Fruchtfliegen zwar an das Getränk heran, kommen aber nicht mehr heraus.

Verwendete Quellen:

  • umweltbundesamt.de: "Trauermücke"
  • umweltbundesamt.de: "Essigfliege (auch Frucht-, Gär-, Most-, Obst- oder Taufliege)"
  • baden-wuerttemberg.nabu.de: "Obst ohne Fruchtfliegen genießen"
  • bafu.admin.ch: "Pflanzenschutz im Gartenbau"
  • dpa
JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.