- Die Lockerungen nahen, der Sommer steht vor der Tür und die Menschen planen fleißig ihren Urlaub.
- Ausgerechnet die Termine für eine zweite Corona-Impfung zerstören allerdings so manchen Plan.
- Den Termin zu verschieben oder ihn einfach zu schwänzen ist in vielen Bundesländern trotzdem keine gute Idee.
Die Menschen in Deutschland schmieden angesichts der nahenden Lockerungen fleißig Urlaubspläne. Das sorgt mancherorts für Unmut in den Impfzentren, denn vielen passt plötzlich der zweite Impftermin nicht mehr in die Planung.
Doch nicht nur deswegen könnte es vermehrt dazu kommen, dass Menschen ihre Termine verschieben möchten. Gleichzeitig haben viele den Wunsch, schneller geimpft zu werden. Denn es winken einige Vorteile - ohne lästigen Test.
Terminschwänzer bekommen keinen Ersatztermin
Besondere Terminwünsche gerade bei der zweiten Corona-Schutzimpfung sorgen derzeit bei vielen Behörden für Ärger. Städte und Landkreise - zum Beispiel in Bayern - kündigen an, dass sie es nicht akzeptieren werden, wenn jemand einfach nicht zu der Zweitimpfung erscheine.
"Urlaubs- und Freizeitpläne sind der Impfung unterzuordnen", sagte ein Sprecher des bayerischen Gesundheitsministeriums. Es könne auch bitter für Terminschwänzer werden: "Die Impfzentren wurden darauf hingewiesen, Impflingen, die aus solchen Gründen den Termin verschieben wollen, keinen Ersatztermin anzubieten."
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Terminverschiebungen seien nur in Ausnahmefällen wie einer Erkrankung möglich, heißt es aus Rheinland-Pfalz. In manchen Kreisen Deutschlands zählen neben einer Erkrankung auch dringende persönliche Gründe wie ein familiärer Todesfall zu den Gründen, einen Termin zu verschieben. In Schleswig-Holstein gibt es laut Sozialministerium keine Möglichkeit, den Termin zur Zweitimpfung zu verschieben.
Thüringer möchten vermehrt Impftermine vorziehen
In den rheinland-pfälzischen Impfzentren werden nach Angaben des dortigen Gesundheitsministeriums Termine für Zweitimpfungen bisher selten verschoben. In Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen ebenso nicht - zu groß sei der Wunsch, einen Termin zu ergattern.
Impfzentren und Hausarztpraxen in Thüringen sehen sich hingegen zunehmend mit der Ungeduld von Menschen konfrontiert, die vollständig geimpft in den Sommerurlaub fahren wollen. Für etwa 1.000 bereits vereinbarter Zweittermine in Impfzentren gibt es laut Kassenärztlicher Vereinigung den Wunsch, sie vorzuziehen.
Menschen halten sich bei Wahl des Impfstoffs Astrazeneca zurück
Außerdem hat der Wirbel um den Impfstoff Astrazeneca mancherorts für eine zurückhaltende Wahl des Vakzins gesorgt. Ersttermine mit Astrazeneca finden zum Beispiel nicht mehr an den Impfzentren in Westfalen statt. Dort wird nur Biontech und Moderna eingesetzt. In Schleswig-Holstein impfen nur noch niedergelassene Ärzte mit dem Astrazeneca-Impfstoff.
Viele Absagen bei Astrazeneca konnten in Berlin nicht festgestellt werden. In Baden-Württemberg sieht es ähnlich aus. In Rheinland-Pfalz liegt die Zahl mit bis zu zehn Prozent an Absagen etwas über dem Durchschnitt. In Thüringen komme es vor, dass Menschen beim Zweittermin einer Astrazeneca-Impfung wegblieben, weil sie beim Hausarzt schneller an die Reihe kommen. (ff/dpa)
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