Die Verbraucherzentrale Hamburg hat bei "Oryza Milchreis" eine versteckte Preiserhöhung von bis zu 63 Prozent aufgedeckt. Weitere Lebensmittel sind ebenfalls deutlich im Preis gestiegen.

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Die vergangenen Monate waren für Verbraucherinnen und Verbraucher von steigenden Preisen geprägt. Einige Unternehmen setzten dabei auf versteckte Preiserhöhungen, die Expertinnen und Experten als "Shrinkflation" bezeichnen. Dabei wird der Packungsinhalt verringert, während der Preis gleich bleibt oder sogar steigt. Einen solchen Trick hat die Verbraucherzentrale Hamburg nun auch beim "Oryza Milchreis" aufgedeckt.

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"Oryza Milchreis": Preisanstieg von 63 Prozent

Die Euryza GmbH hat den Preis ihres Produkts um bis zu 63 Prozent erhöht, wie die Verbraucherzentrale in Hamburg festgestellt hat. In diesem Fall hat die Euryza GmbH nicht nur den Inhalt der Packung reduziert, sondern auch den Preis drastisch angehoben. Laut Verbraucherzentrale ist der betroffene Rundkornreis dieser Marke nun nicht mehr in den gewohnten 1.000- und 500-Gramm-Packungen erhältlich, sondern wurde auf 800 beziehungsweise 400 Gramm reduziert.

Erschwerend komme hinzu, dass das Design der Verpackung geändert wurde. Außerdem wurden die Empfehlungen angepasst: Anstatt wie zuvor für vier Portionen 250 Gramm Milchreis und 1 Liter Milch anzugeben, sollen nun 200 Gramm Milchreis und 0,8 Liter Milch angeben sein. Es handle sich zudem nicht mehr um "Hauptgericht-Portionen", sondern um "Dessert-Portionen".

Die Verbraucherzentrale Hamburg konfrontierte die Euryza GmbH mit dieser Preiserhöhung. Der Hersteller verwies auf "erhebliche Kostensteigerungen entlang der gesamten Lieferkette" und behauptete, dass die Veränderung der Füllmenge und die damit einhergehende Anpassung der Verpackungsgröße für die Verbraucher transparent sei.

Dennoch gab das Unternehmen in seiner Stellungnahme gegenüber der Verbraucherzentrale bekannt, die Packungsgrößen "zum 3. Quartal 2024 wieder in den Größen 500 g und 1 kg anzubieten".

Diese Lebensmittel sind um mehr als 20 Prozent im Preis gestiegen

Auch bei anderen Lebensmitteln sollten Verbraucherinnen und Verbraucher auf verstecke Preisanpassungen achten. Unter anderem sind laut Verbraucherzentrale Hamburg diese Lebensmittel zuletzt deutlich im Preis gestiegen:

  • Erdnuss Locken Classic von Lorenz: bis zu 25,8 Prozent
  • HiPP Himbeere in Apfel mit Dinkelgrieß: bis zu 27,5 Prozent
  • Sodastream Getränkesirup Orangengeschmack: bis zu 33,3 Prozent
  • Arla Kærgården Butter: bis zu 25,0 Prozent
  • Knack und Back Knoblauch-Ecken: bis zu 21,4 Prozent
  • Gut Bio Tee (Aldi): bis zu 49,7 Prozent
  • Teekanne „Verführerische Früchtetees“: bis zu 33,3 Prozent
  • Iglo Green Cuisine vegetarische Lasagne: 32,4 Prozent
  • Mühlenhof Hauchzarter Genuss Nussschinken (Penny): bis zu 38,9 Prozent
  • Rügenwalder Mühle vegetarische Mühlen Würstchen: bis zu 21,2 Prozent
  • Stieleis von Oreo, Milka und Daim: bis zu 63,0 Prozent
  • Trolli Saure Glühwürmchen: bis zu 33,3 Prozent
  • Tuc Bake Rolls: bis zu 126,6 Prozent
  • Kaba Kakao: bis zu 25,0 Prozent
  • Leerdammer Käse: bis zu 43,0 Prozent
  • Gut und Günstig feine Beerenmischung: bis zu 59,6 Prozent
  • Costa Fisch: bis zu 25,0 Prozent

Die Angaben der Verbraucherzentrale Hamburg basieren auf Verbraucherhinweisen und eigener Recherche.  © 1&1 Mail & Media/spot on news

Dieses Mundwasser ist die "Mogelpackung des Monats

Ein reduzierter Inhalt kann leicht eine Preissteigerung vertuschen. Für dieses Shrinking verleiht die Verbraucherzentrale Hamburg den Titel "Mogelpackung des Monats", der diesen Monat an eine Mundspülung geht. (Bildcredit: Wochit/Getty Images)
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