Eine Trend-Schokolade aus Dubai sorgt für Furore in den sozialen Medien. Die Nascherei ist mit Pistazien-Creme und knusprigen Teigfäden gefüllt.
Sie ist heiß begehrt, kostet aber ein kleines Vermögen: Die Rede ist von Dubai-Schokolade. In den sozialen Netzwerken wird das rund 15 Euro teure "Schoko-Gold" gehypt, getestet und selbst gemacht. Online sind die mit Pistazien-Creme und Teigfäden gefüllten Tafeln schnell vergriffen, der Run auf die wenigen Supermärkte, die sie anbieten, ist groß.
Zu den Expertinnen in Sachen Dubai-Schokolade gehört Food-Bloggerin Kiki Aiweimer in Bochum. Sie habe die Schokolade Anfang des Jahres auf einer Reise in Dubai entdeckt, berichtet die Unternehmerin, die ihre eigene Dubai-Schokolade unter ihrer Marke Kikis Kitchen online vertreibt. Die Nachfrage sei hoch, die Wartezeiten entsprechend lang. In den arabischen Emiraten sei diese Art von Schokolade schon länger bekannt.
So wird die Dubai-Schokolade gemacht
Wer die Schokolade kosten, aber nicht darauf warten oder so viel Geld dafür bezahlen will, könne sie sich ganz einfach selbst machen, erklärt eine Sprecherin der Verbraucherzentrale. "Das ist mit wenigen Zutaten zu Hause umsetzbar."
Im Internet kursieren zig Anleitungen dazu mit Millionen Aufrufen. Die Zutatenliste ist relativ kurz. Neben Vollmilchschokolade braucht man Pistazien-Creme, Sesammuß (Tahini) und Kadayif-Fäden aus Teig, die man auch im türkischen Gebäck Baklava findet. Die würden der Schokolade ihren charakteristischen Crunch geben, sagt die Food-Influencerin Aiweimer.
Wichtig für den Geschmack sei auch, dass eine Edelvollmilchschokolade genommen werde. Sie wird geschmolzen und in Form gebracht. Das Engelshaar, wie Kadayif-Fäden auch genannt werden, wird laut den Anleitungen klein geschnitten und in einer Pfanne in Butter geröstet. Danach kommen Pistazien-Creme und Tahini dazu. Die Schokolade wird nur noch damit gefüllt und wandert in den Kühlschrank. "Man beißt, es cruncht, man knackt die Schokolade auf", sagt Aiweimer. Die Schokolade sei so besonders, weil sie gleich mehrere Sinne anspreche.
Dem Hype auf der Spur
Die Dubai-Schokolade stammt ursprünglich vom Unternehmen Fix Dessert Chocolatier, das sie seit 2021 in Dubai anbietet. Unternehmensgründerin Sarah Hamouda gilt als Erfinderin. Sie hat sich das Rezept während ihrer Schwangerschaft ausgedacht, wie sie schon mehrmals berichtet hat. In Dubai kostet die Schokolade umgerechnet etwa 16,60 Euro. Dass sie sich zu einem globalen Hit entwickeln würden, hätte sie nie gedacht, sagte Hamouda dem Sender CNN.
Der Grund, wieso die Menschen gerade so Sturm laufen würden für die Schokolade, sei die nicht zu bedienende hohe Nachfrage, sagt Aiweimer. "Jeder will mal probieren." Es habe sich wie ein Lauffeuer verbreitet.
Auf Tiktok werden Geschmackstests zur Dubai-Schokolade millionenfach geklickt, Rezepte gehen viral. Das Video einer Influencerin aus den USA, die die Dubai-Schokolade testet, wird mehr als 80 Millionen Mal aufgerufen.
Verbraucherzentrale kritisiert hohen Preis
Nicht nur Kikis Kitchen bietet den viralen Schoko-Hit an, auch andere Anbieter sind auf dem Markt - auch mit relativ teuren Tafeln. Die Zutat, für die die Hersteller besonders Tief in die Tasche greifen müssten, sei die Pistazien-Creme, sagt die Sprecherin der Verbraucherzentrale in Berlin. Die Verbraucher sollten genau hinschauen, wie viel Pistazie wirklich in dem Produkt drinstecke.
Mit den anderen Zutaten sei der Preis nicht zu erklären. "Durch die sozialen Medien ist das Thema Dubai-Schokolade gerade ganz präsent." Das wüssten die Hersteller, weshalb sie einen extra hohen Preis verlangten.
Influencerin verteidigt Preis
Für den hohen Preis seien Handarbeit und relativ teure Rohstoffe wie Pistazien und Fair-Trade-Schokolade verantwortlich, sagt Aiweimer. "An einer Tafel Schokolade sind bei uns acht Menschen beteiligt, bis die Schokolade wirklich an den Kunden geht.". Sie wisse, dass der Preis für Kritik sorge.
Auch einzelne Rewe-Märkte verkaufen Dubai-Schokolade. Ein Markt im bayerischen Königsbrunn bei Augsburg warb jüngst auf Instagram damit. "Die Schokolade ging ziemlich schnell weg", berichtet der Geschäftsführer. (dpa, bearbeitet von spl) © dpa
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