Die Deutschen mögen braune Eier lieber als weiße. Doch ist die Farbe wirklich ein Zeichen für Qualität? Wir erklären, ob die Eierfarbe Einfluss auf den Geschmack und den Nährwert hat - und warum braune Eier bald aus den Supermärkten verschwinden könnten.

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Die Deutschen essen durchschnittlich 236 Eier pro Jahr – Tendenz sogar leicht steigend. Dabei sind braune Eier populärer als weiße. Eine Kundenbefragung des Zentralverbandes der Deutschen Geflügelwirtschaft ergab: Vor allem ältere Menschen bevorzugen braune Eier. Jüngeren ist die Farbe überwiegend egal, sie legen mehr Wert auf Aspekte wie artgerechte Tierhaltung und Regionalität.

Was bestimmt die Farbe der Eier?

  • Die Farbe der Eier hängt von der Hühnerrasse ab. Dabei gibt weniger das Gefieder als vielmehr die Farbe der Ohrscheibe einen Hinweis auf die Eierfarbe. Ist die Ohrscheibe weiß, legt die Henne weiße Eier. Ist sie dagegen rot, legt das Huhn braune Eier. Die meisten weißen Hühner haben dabei auch weiße Ohrläppchen, während braune Hühner meistens rote Ohrläppchen haben. Diese Faustregel trifft zumindest für die Hühnerrassen in Deutschland fast immer zu.

Verbraucher halten braune Eier für gesünder – sind sie aber nicht

Die Vorliebe vieler Deutscher für braune Eier ist größtenteils kulturell und historisch bedingt. So werden braune Eier oft als natürlicher und damit als gesünder wahrgenommen – ein Phänomen, das nicht auf wissenschaftlichen Fakten beruht.

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Laut dem Ökonomen Peter van Horne stammten weiße Eier in der Vergangenheit hauptsächlich aus Käfighaltung, während braune Eier als Freilandeier vermarktet wurden. "Dies hat sich bei vielen Verbrauchern eingeprägt", so van Horne gegenüber "Geflügel News". Viele Menschen verbinden braune Eier daher mit freilaufenden Hühnern und damit mit ökologischer Landwirtschaft, obwohl dies nicht zwingend zutreffend ist.

Außerdem waren braune Eier in einigen Regionen Deutschlands historisch verbreiteter - einfach, weil Hühner, die braune Eier legen, dort häufiger vorkamen. Diese Vorliebe hat sich in den Konsumgewohnheiten über Generationen hinweg verfestigt.

Braun oder weiß – welche Eier sind nachhaltiger?

Abgesehen von der Farbe gibt es keine nennenswerten Unterschiede beim Nährwert oder im Geschmack der Eier. Auch bei der Haltbarkeit unterscheiden sich braune und weiße Eier nicht, sofern sie unter denselben Bedingungen gelagert werden. Zudem variiert die Dicke der Eierschale im Gegensatz zu früher nicht mehr signifikant zwischen den Farben und hängt eher von der Hühnerhaltung ab.

Obwohl braune Eier nach wie vor beliebter sind, werden Verbraucher in Supermärkten in einigen Jahren voraussichtlich nicht mehr wählen können, denn braune Eier könnten bald aus den Regalen verschwinden.

"Heute sieht man braune Eier schon immer weniger, bald dürfte es gar keine mehr geben", sagt auch Henner Schönecke, Vorsitzender des Bundesverbandes der Deutschen Eiererzeuger. Denn "weiße" Hühner seien einfacher zu halten als "braune", lebten länger und legten damit auch mehr Eier.

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In Supermärkten liegt der Anteil brauner Eier nach Angaben der Vereinigung der Eierproduzenten noch bei rund 30 Prozent, bei Discountern gebe es oft gar keine mehr. Noch vor zehn Jahren seien hierzulande mehr braune als weiße Eier verkauft worden.

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